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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als sie bisher geglaubt hatte.
    Aber immerhin hatte er ihr die Waffe zurückgegeben, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt.
     
    *
     
    Sie folgten dem Weg, den die Konzepte gekommen waren, immer tiefer hinein in eine bizarre Bergweit. Immer häufiger begegneten sie jetzt Konzepten, die ihnen jedoch keinerlei Beachtung schenkten. Sie standen bereits völlig im Bann der Nega-Psis.
    Immerhin hatten diese bedauernswerten Menschen noch einen sehr langen Weg vor sich. Sie würden Zeit brauchen, um ihr schreckliches Ziel zu erreichen. Andere Konzepte hatten weit weniger Glück gehabt und waren in unmittelbarer Nähe der Nega-Psis materialisiert. Sie waren zweifellos bereits verschwunden.
    Gesil nahm an, daß die Materialisation stufenweise erfolgt war, daß ES sich unter den Schockimpulsen der Nega-Psis gewissermaßen zusammengezogen hatte. Dabei mußte er seine Konzepte in kurzen Intervallen freigegeben haben, so daß sie nun über die gesamte Oberfläche von Eden II verteilt waren. Das war in dieser Situation ein recht tröstlicher Gedanke, denn er ließ darauf hoffen, daß eine große Zahl der Konzepte gerettet werden konnte - falls es Gesil gelang, den Herrn der Elemente rechtzeitig auszuschalten.
    „Was sind diese Nega-Psis eigentlich?" fragte Shrou, während sie über ein großes, steiniges Tal hinwegflogen.
    „Psiönische Wirbelfelder", erklärte Gesil bereitwillig. „Der Herr der Elemente hat zwanzig Virenschiffe in diese Felder verwandelt."
    „Dann sollte er sie auch wieder zurückverwandeln können", meinte Shrou hoffnungsvoll.,,Du solltest ihn unbedingt dazu überreden. Sie werden nämlich mit der Zeit ziemlich lästig."
    „Ich hoffe, du kannst dem Sog noch eine Weile widerstehen."
    „Das glaube ich dir gerne."
    Sie sah ihn von der Seite her an. „Du bist ein merkwürdiger Mensch", meinte sie. „Warum tust du das eigentlich? Warum hilfst du mir?"
    Er zuckte die Schultern. „Das weiß ich selbst nicht", behauptete er brummig.
    Zum erstenmal kam ihr der Gedanke, daß auch dies ein Punkt sein mochte, bei dem ihr Kind die Hand im Spiel hatte - im übertragenen Sinn.
    Es hatte Gesil vor den Schockimpulsen der Nega-Psis schützen können, so daß sie imstande war, die BASIS zu verlassen und den Kampf aufzunehmen. War es wirklich so undenkbar, daß es auch Shrou gegen den Sog der Nega-Psis abschirmte und ihn vielleicht sogar beeinflußte?
    Shrou hatte sie beobachtet „Manchmal habe ich den Eindruck, daß du mit dir selbst sprichst", bemerkte er. „Ich wollte, du würdest diese Geheimniskrämerei aufgeben und mir verraten, was eigentlich mit dir los ist."
    Sie lauschte in sich hinein. Im Augenblick spürte sie nichts als eine innere Zufriedenheit„ gemischt mit einem leisen Unterton von Ungeduld. Sie war auf dem richtigen Weg, und sie mußte sich beeilen. Es war nicht schwierig, das zu erkennen.
    Sie fand, daß das Kind sich ruhiger verhielt, seit sie Eden II betreten und Shrou getroffen hatte.
    Vorher hatte es bereits versucht, sich dadurch bemerkbar zu machen, daß es unbeholfen Laute im Sprachzentrum ihres Gehirns erzeugt hatte - erste Sprechversuche auf telepathischem Sektor. Jetzt schickte es ihr nur vage Emotionen.
    War nicht auch das ein Hinweis darauf, daß es anderweitig stark beschäftigt war?
    Sie war fast sicher, daß es Shrou schützte. Dabei .konnte es ihn offensichtlich nicht einmalleiden.
    War dieses Kind bereits fähig, so einsichtig zu handeln, daß es Kompromisse zu schließen vermochte? Hatte es erkannt, daß es seine Antipathie Shrou gegenüber zurückstellen mußte, weil es um größere Zusammenhänge ging?
    Aber vielleicht reagierte es auch einfach nur auf die Gedanken und Empfindungen seiner Mutter.
    „Wir kommen bald zu einer größeren Stadt", sagte Shrou. „Ich hoffe, daß wir dort ein Depot finden."
    „Wenn nicht, wirst du eben doch Konzentrate essen müssen", meinte Gesil bedrückt. „Wir können uns nicht lange mit einer Suche nach Lebensmitteln aufhalten. Außerdem -wer weiß, ob die Konzepte die Depots nicht längst geleert haben."
    „Das dürfte ihnen schwerfallen. Außerdem haben sie keine Ruhe und keinen Sinn dafür." Er blickte ruhelos in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Ich verstehe das nicht. Der Sog wird um so stärker, je weiter wir uns von den Nega-Psis entfernen. Eigentlich müßte es umgekehrt sein."
    „Ich glaube nicht, daß man die Wirkungsweise von Nega-Psis logisch ergründen und vorausberechnen kann", bemerkte Gesil

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