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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Andererseits war es schön ein wenig verwunderlich, mit welch traumwandlerischer Sicherheit Shrou voraneilte.
    „Warst du schon oft hier drin?" fragte Gesil, als sie in einer imposaiiten Tropf steinhöhle eine kurze Rast einlegten.
    „Ein- oder zweimal", murmelte Shrou, der auf seiner Antigravscheibe saß und unablässig in das Gewirr der Tropfsteine starrte, als erwarte er, daß zwischen ihnen jeden Augenblick ein Ungeheuer auftauchen könne.
    Die Steine leuchteten im Licht ihrer Lampen in allen möglichen Farben. Sie bildeten Säulen und Girlanden, und manche sahen aus wie Altäre, die irgendwelchen fremden Gottheiten gtfweiht waren.
    Alles ringsumher glitzerte vor Nässe, und ständig fielen Tropfen herab.
    „Hätten wir die Berge nicht umgehen können?" wollte Gesil wissen.
    Shrou zuckte die Schultern.
    „Ich weiß es nicht."
    „Aber wenn du dich hier so gut auskennst...",.
    „Dies ist nicht irgendein Planet", fiel das Konzept ihr ins Wort. „Das hier ist Eden II, und hier ist alles ein bißchen anders. Es hat in dieser Gegend immer Berge gegeben, aber sie waren nicht immer gleich hoch, und manchmal verändern sie sich ganz plötzlich. Ein Weg kann von einer Minute zur anderen verschwinden."
    „Aber warum? Welchen Sinn hat das?"
    „Was fragst du mich das? Frage ES, falls wir ihn rechtzeitig erreichen und du ihn retten kannst.
    Ich zweifle allerdings daran, daß er dir eine Antwort gibt - und wenn er sich doch dazu herabläßt, wirst du wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, diese Antwort zu interpretieren."
    „Ich wollte ja nur wissen, was du dazu meinst Du hast dir doch sicher auch schon Gedanken darüber gemacht.1' „Wie käme ich dazu? Ich bin nur ein einfaches Konzept und ich ziehe es vor, meinen Verstand zu behalten. Es ist nicht gut wenn man sich den Kopf allzu intensiv über die Geheimnisse von Eden II zerbricht" 4. „Was tun wir, wenn die Berge sich ausgerechnet jetzt verändern?" fragte Gesil beunruhigt - sie sah sie vor sich, diese Riesen, und es war nicht gerade angenehm, an die gigantischen Felsmassen zu denken, die über ihnen lasteten, und sich dann vorzustellen, daß all dies in Bewegung geraten konnte.
    „Sie werden sich nicht verändern", behauptete Shrou. „Nicht jetzt, und nicht, solange wir hier drin sind. Dies ist der Weg, der zur Zeit auf die andere Seite führt."
    „Woher weißt du das so genau?"
    Er stand auf und ergriff die Seile, mit deren Hilfe er seine Antigravscheibe dirigierte.
    „Es wird Zeit", sagte er schroff. „Wir müssen weiter."
    „Warum weichst du mir aus? Shrou, wenn du etwas weißt, dann mußt du es mir sagen und erklären -es kann sehr wichtig für uns alle sein!"
    „Es gibt nichts zu erklären", wehrte er ab. „Und außerdem - warum fragst du nicht deinen inneren Kompaß? Der sagt dir jederzeit genau, ob du auf dem richtigen Weg bist."
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst!"
    „Und du wirfst mir vor, daß ich Geheimnisse habe! Ich habe dich beobachtet - als wir die Stadt verließen und du die falsche Richtung eingeschlagen hattest, da war dir übel. Man hat es dir angesehen. Du warst schon ganz grün im Gesicht. Und unterwegs, wenn ich mal einen kleinen Umweg genommen habe, war es genauso. Und wie war das mit meiner Bemerkung, daß man die Kalags wohl mit ungezogenen Konzepten füttert? Du wußtest doch, daß das nur ein Scherz sein konnte - warum hast du so merkwürdig darauf reagiert?"
    „Das hat nichts zu bedeuten", behauptete Gesil. „Ich bin manchmal ein bißchen empfindlich."
    „Den Eindruck habe ich auch", erwiderte Shrou spöttisch. „Aber ich glaube, daß das eine ganz bestimmte Ursache hat. Aber wenn du nicht darüber reden willst - was geht mich das an. Behalte dein Geheimnis ruhig für dich."
    Genau das hatte sie auch vor. Wenn sie jemals"mit jemandem über ihre Probleme reden würde, dann ganz sicher nicht mit Shrou. „Übrigens - hast du außer dem Impuls-Aktivator noch eine Waffe bei dir?"
    „Nein", log sie, denn sie traute ihm noch immer nicht. Zwar fühlte sie tatsächlich, daß es richtig war, durch diese Höhle zu gehen, aber sie wollte nicht alle ihre Karten aufdecken. „Schade", sagte Shrou. „Es hätte uns helfen können, an den Brogs vorbeizukommen."
    Sie waren bereits außerhalb der Halle, in der sie gerastet hatten. Vor ihnen lag dasübliche Gewirr von Tropfsteinen, und dazwischen lagen verstreut große Felsbrocken, die offenbar aus der Decke herabgebrochen waren. Shrou hatte angehalten und betrachtete diese

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