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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erledigen konnte?"
    „In der BASIS ist niemand mehr einsatzfähig. Ich war die einzige, die noch eine Chance hatte."
    „Merkwürdig."
    Aber es war nicht merkwürdig. Es war das Kind, das sie schützte, und sie wußte das. Sie hatte nur keine Lust, es Shrou zu erklären.
    Die Konzepte kamen näher. „Vielleicht ist einer dabei, der eine Botschaft für mich hat", sagte sie hoffnungsvoll. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß ES tatsächlich gar nichts mehr unternehmen kann. Er muß doch wissen, daß ich unterwegs bin, daß ich nach ihm suche,"
    „Selbst wenn er es wüßte, könnte er nicht darauf reagieren. ES kann keine Botschaften mehr verschicken, und er kann dir auch sonst nicht helfen. Finde dich endlich damit ab."
    „Es muß noch andere Konzepte geben, die dem Sog widerstehen. Du kannst unmöglich der einzige sein!"
    „Wer weiß?" meinte Shrou mit einem überheblichen Lächeln. „Ich bin eben etwas Besonderes!"
    Gesil wandte sich wütend ab. „Was hast du vor?" rief er ihr nach, als sie zielsicher auf den Zug der Konzepte zuging.
    Sie ging einfach weiter, denn sie hatte keine Lust mehr, mit ihm zu debattieren. Aber kaum hatte sie die ersten Schritte getan, da hörte sie ein Rauschen, und dann wurde sie emporgerissen. „Laß mich los!" schrie sie wütend.
    Shrou reagierte nicht. Er raste über die verwilderten Felder und setzte sie in der Nähe des Waldes ab. „Wir können wenigstens verhindern, daß sie den Brogs in die Arme laufen!" fauchte sie ihn an. „Jemand muß ihnen sagen, daß sie diesen Weg nicht benutzen dürfen."
    Er saß auf dem'Rand der Antigravscheibe, ließ die Beine baumeln und schüttelte mit arroganter Nachsicht den Kopf. „Erstens würden sie dir nicht zuhören", erklärte er. „Sie können das in ihrem Zustand einfach nicht, oder bist du zu dumm, um das zu begreifen? Zweitens ist die Höhle längst geschlossen. Dieser Weg existiert nicht mehr. Sie werden die Brogs nicht zu Gesicht bekommen."
    „Woher willst du das wissen?" schrie sie ihn an. „Du lügst mir doch nur etwas vor, um deine kostbare Haut aus jeder Gefahr herauszuhalten!"
    „Sieh mal da hinüber!" bat er.
    Sie folgte seinem Wink und starrte an dem Hang hinauf, über den sie gekommen waren. Der Höhleneingang war verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben. Statt dessen zog sich ein Pfad vom Dorf zu einer anderen Höhle hin. Gesil war sicher, daß weder der Pfad noch die Höhle vorher .existiert hatten.
    „Aber das kann doch nicht sein", murmelte sie verblüfft. „Es sei denn, ES ist doch noch handlungsfähig. Shrou..."
    „Gib dich keinen falschen Hoffnungen hin", warnte er. „Erstens hätte ES sicher keinen Grund, seinen Konzepten den Marsch zu den Nega-Psis auch noch zu erleichtern, und zweitens weiß niemand, ob ES irgendwelche bewußten Anstrengungen unternehmen muß, um solche Veränderungen herbeizuführen.
    Vielleicht hat sogar dein Herr der Elemente dazwischengefunkt."
    „Du meinst, es könnte bereits zu spät sein?" fragte sie erschrocken.
    „Nein", sagte er mit Bestimmtheit. „Es gibt sicher Konzepte, die weitaus inniger mit ES verbunden sind, als es bei mir der Fall ist, aber ich weiß, daß er noch existiert"
    „Ich denke, es gibt keine Verbindung mehr zwischen ihm und den Konzepten!"
    Shrou lächelte humorlos.
    „Wenn die Figuren auf einer Projektionsfläche denken könnten, dann wüßten sie auch, daß der Projektor noch existieren muß. Wäre das nicht der Fall, dann wären sie nämlich einfach nicht mehr da."
    „Konzepte sind keine Projektionen!"
    „Natürlich nicht - das ist alles ein bißchen komplizierter. Aber du kannst mir ruhig glauben, wenn ich dir sage, daß ES noch existiert und ich trotzdem keine Verbindung zu ihm habe - und seine Existenz spüre."
    „Na gut", murmelte sie resignierend.
    Die Konzepte hatten die Dorf straße erreicht. Keines von ihnen blickte zum Waldrand hinüber. Sie stolperten stur geradeaus und folgten dem Weg, der zu der neuen Höhle führte.
    „Mir scheint, wir können wirklich nichts für sie tun", stellte sie fest.,,Du hattest recht.
    Wahrscheinlich hätten sie mich einfach über den Haufen gerannt."
    „Ich habe meistens recht", versicherte Shrou freundlich.
    Sie musterte ihn grimmig. Ihr wurde erst jetzt bewußt, daß er sie samt ihrem SERUN einfach hochgehoben hatte, um sie in Sicherheit zu bringen. Auf seiner Antigravscheibe war nicht genug Platz für zwei Personen, und er brauchte eine Hand, um das Ding zu lenken. Er mußte kräftiger sein,

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