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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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plötzlich stehen blieb. „Du bist kein Konzept", sagte er zu Gesil. „Woher kommst du?"
    Sie war wie elektrisiert. Offenbar stand auch dieser Mann nicht voll im Bann der Nega-Psis. „Ich komme von der BASK!" sagte sie, und dann erkannte sie den Mann plötzlich. Es war Tako Kakuta - einer der Altmutanten. Ein Teleporter!
    „Ich bin gekommen, um ES zu retten", fuhr sie hastig fort. „Ich habe eine Waffe - die einzige Waffe, mit der man den Herrn der Elemente schlagen kann. Du mußt mich zu ES bringen, bevor es zu spät ist!"
    Sie streckte ihm die Hand hin, aber der Mutant zögerte, sie zu ergreifen.
    „Ich weiß nicht, ob es ratsam ist, unter diesen Bedingungen zu teleportieren", sagte er traurig. „Ich habe es versucht, und es hat mich fast davongerissen. Im Moment spüre ich den Sog nicht so stark, aber im Augenblick der Teleportation ist er fast unwiderstehlich. Wir könnten in einem der Nega-Psis landen, bevor wir noch begreifen, was mit uns geschieht."
    Gesil ließ die Hand sinken, und Mutlosigkeit überkam sie. Sie hatte schon gehofft, endlich auf schnelle und relativ mühelose Art ihr Ziel zu erreichen - nun mußte sie einsehen, daß sie sich falschen Hoffnungen hingegeben hatte.
    „Weißt du wenigstens, wo man hier Nahrung finden kann?" fragte sie schließlich. „Ich habe einen Begleiter, der keine Konzentrate verträgt."
    „Auf der anderen Seite der Stadt gibt es ein Depot, das noch ein paar Vorräte enthält. Ich kann euch hinführen,."
    Das war immerhin besser als gar keine Hilfe.
    Sie rief nach Shrou, und er kam auf seiner Antigravscheibe herbeigeschossen. Wenig später hatte der arme Kerl endlich Gelegenheit, sich sattzuessen.
     
    *
     
    „ES hat sich im Zentrum von Eden II verbaryikadiert", berichtete Tako Kakuta unterdessen. „Er befindet sich in einer Festung. Du wirst wenig Schwierigkeiten haben, ihn zu finden, aber du mußt aufpassen: Teile seiner kosmischen Sammlung haben sich selbständig gemacht. Manches davon ist gefährlich."
    „Ich hoffe, es ist etwas darunter, das den Herrn der Elemente verspeist", sagte Shrou mit vollem Mund. „Wenn es nur so einfach wäre, ihn zu vernichten", seufzte Gesil. „Wirst du uns begleiten, Tako?"
    „Ich würde es gerne tun, aber ich fürchte, es geht nicht."
    „Warum nicht?"
    „Nun, teleportieren kann ich zur Zeit nicht, und zu Fuß ist es ein zu weiter Weg."
    „Wir werden eine zweite Antigravscheibe für dich finden!"
    „In dieser Stadt?" Der Mutant lächelte traurig. „Hier hat es so etwas schon seit langer Zeit nicht mehr gegeben. Nein, ich werde wohl hier bleiben müssen."
    „Aber..."
    „Laß ihn", sagte Shrou beinahe sanft. „Es ist besser so. Wir müssen weiter."
    Gesil gab widerstrebend nach. „Wir hätten ihn mitnehmen müssen", sagte sie vorwurfsvoll, als sie weiterzogen. „Es war nicht richtig, ihn zurückzulassen. Wir hätten einen Weg finden können."
    „Er unterliegt dem Sog", erwiderte Shrou ärgerlich. „Hast du das nicht gemerkt? Er hat sich geweigert, zu teleportieren, weil er genau weiß, daß er im nächstbesten Nega-Psi gelandet wäre. Er blockiert seine Para-Fähigkeiten, damit das nicht passiert, anstatt wie die anderen zum Band zu wandern. Aber er hätte es niemals geschafft, sich auch noch bewußt von den Nega-Psis zu entfernen."
    Gesil schwieg, als ihr klar wurde, daß Shrou aus eigener Erfahrung sprach. Sie fragte sich, warum dieses Merkwürdige Konzept derartige Anstrengungen auf sich nahm. Es konnte nur etwas mit dem Kind zu tun haben - eine andere Erklärung fand sie angesichts Shrous Charakter nicht.
    „Hast du eine Ahnung, wie weit es noch ist?" fragte sie.
    „Rund dreitausend Kilometer, schätze ich."
    Und schon jetzt haben wir so große Schwierigkeiten,-dachte sie. Wie soll das nur weitergehen?
    „Warum bist du eigentlich nicht gleich nahe dem Zentrum gelandet?" wollte Shrou wissen.
    Sie zuckte die Schultern.
    Sie wußte es nicht.
     
    6.
     
    Ohne Unterbrechung waren sie weitergeflogen, hatten das Bergland hinter sich gelassen und ein paradiesisches Hügelland erreicht, in dem es viele Städte gab. Sie waren allesamt ohne Leben, Geraume Zeit waren sie über Scharen von Konzepten hinweggeflogen, aber Gesü hatte sich mittlerweile so an diesen Anblick gewöhnt, daß sie kaum noch Notiz davon nahm. Sie fühlte sich schlapp und ausgelaugt, aber sie hätte sich eher die Zunge abgebissen, als das einzugestehen.
    Mit der Zeit keimte in ihr fast so etwas wie Bewunderung für Shrou auf. Das Konzept schien

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