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1260 - Das letzte Chronofossil

Titel: 1260 - Das letzte Chronofossil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht entfernen kann. Wenn sie eine bestimmte Menge von Energie erzeugt haben, kommen die Putzer und bringen sie wieder auf den alten Stand. Ich fürchte, so etwas haben sie jetzt auch mit meiner Antigravscheibe gemacht."
    ;Das ist ein ziemlich umständliches Verfahren", bemerkte Gesil kritisch. „Hätte ES sich nicht etwas anderes einfallen lassen können?"
    „Da mußt du ihn schon selbst fragen. Ich bin nicht für seine Einfalle verantwortlich."
    Die winzigen Putzet ließen plötzlich von der Antigravscheibe ab. Das Gerät lag nutzlos auf dem Boden herum.
    „Da haben wir die Bescherung", kommentierte Shrou den Abmarsch der Roboter. Er hob die Scheibe hoch und schüttelte sie, um sicher zu gehen, daß auch der letzte Putzer abfiel. Dann lud er sich die Scheibe auf die Schultern und sah sich um.
    „In dieser Stadt war ich schon mal", stellte er fest. „Ich weiß, wo es hier ein Depot gibt.
    Hoffentlich haben die Putzer es noch nicht entdeckt."
    Aber als sie das Depot erreichten, waren dort keine kleinen Roboter zu sehen. Gesil wartete vor der Tür, während Shrou nach Energiezellen suchte. Er kehrte nach kurzer Zeit zurück, zufrieden lächelnd. Ein kegelförmiger Roboter folgte ihm und schwatzte unaufhörlich.
    „Glück gehabt", sagte Shrou. „Dieser Bursche hier scheint die Inventarliste des Depots auswendig gelerntzuhaben."
    „Salami, Salat, Sardellen", rief der Roboter Wie ein professioneller Marktschreier. „Toast, Tortenböden, Tubennahrung. Salmonellen, Salpeter, Sargmacher."
    „Jetzt ist ihm wohl einiges durcheinandergeraten", bemerkte Gesil spöttisch. „Spielt keine Rolle", brummte Shrou, der eine frische Energiezelle in seine Antigravscheibe einsetzte. „Hauptsache, wir haben bekommen, was wir brauchen."
    „Sargdecken, Sargnägel, Sargträger."
    „Was hat der bloß plötzlich mit seinen Särgen?" fragte Gesil sich verwundert. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß es da drin so etwas überhaupt gibt!"
    Shrou hob den Kopf. „Dreh dich nicht um", flüsterte er. „Starte senkrecht in die Höhe, so schnell du kannst" Sie hatte mittlerweile gelernt, ihm zumindest in dieser Beziehung zu vertrauen, also startete sie.
    Er folgte ihr sofort Als sie nach unten blickte, hüpfte der kegelförmige Roboter wie ein Gummiball auf und ab. Aus dem Schatten des Nachbarhauses stakste ein eigentümlicher Apparat herbei, packte den Roboter mit seinen Zangenarmen und wickelte ihn blitzschnell in eine weiße Folie, die aus einem Schlitz in seinem Körper hervorquoll. Der weißen Folie folgte ein Brei, der wie Zement aussah, den Roboter im Nu umhüllte und offensichtlich sehr schnell erstarrte. Der Apparat legte den total verpackten Roboter sorgfältig auf den Boden, richtete sich hoch auf und spähte zu Gesil und Shrou hinauf. „Was ist das?" fragte Gesil verblüfft. „Ein Sargmacher", erklärte Shrou. „Dieser verrückte Roboter muß ihn sofort gesehen haben. Er hat versucht, uns zu warnen, aber beinahe hätte ich ihn zu spät verstanden."
    „Welchen Sinn soll eine solche Apparatur erfüllen? Sargmacher - das ist doch totaler Unsinn!"
    „So würde ich das nicht sagen. Die Maschine stammt von einem. Planeten, auf dem es eine fürchterliche Epidemie gegeben hat - offensichtlich hat sie dort durchaus einen guten Zweck erfüllt Manchmal verpackt sie allerdings auch Lebewesen, die noch gar nicht tot sind."
    „Hinterher sind sie es ganz sicher", stellte Gesil nüchtern fest Und dann bildeten sich in ihrem Gehirn unartikulierte Laute, und sie verspürte eine so grauenvolle Angst, daß ihr schlecht wurde.
    Als ihr wieder besser wurde, stellte sie mit Unbehagen fest daß Shrou sie auf merksam beobachtete.
    „Du willst mir jetzt hoffentlich nicht einreden, daß dir das Schicksal des verrückten Roboters so sehr auf den Magen geschlagen hat", sagte er.
    Gesil schüttelte sich in einer Furcht die nicht die ihre war. Sie wußte, daß das nichts mit dem Sargmacher zu tun hatte - es war ein rein zufälliges, zeitliches Aufeinandertreffen von zwei sehr unterschiedlichen Eindrücken.
    „Der Herr der Elemente!" stieß sie hervor. „Er kann nicht weit von uns entfernt sein."
    Shrou kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    „Woher weißt du das?" fragte er langsam.
    „Ich spüre es", behauptete Gesil.
    „Tatsächlich? Sei mir nicht böse, aber ich glaube dir kein Wort. Du bist keine Mutantin - so etwas hätte ich längst gemerkt. Du hast im Schlaf gesprochen. Du hast versucht, dein Kind zu beruhigen. Du bist

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