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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dann hätte es nicht erst zu erscheinen brauchen. Verstecke hier in der Dunkelheit gab es genügend für jemanden, der auch fliegen konnte.
    Das hatte sie nicht vergessen. Wie ein großer Flattermann war dieses Fledermaus ähnliche Monstrum über den Speicher gesegelt, zusammen mit seiner Beute.
    Bisher hatte sie sich nur mit sich selbst und ihren Gedanken beschäftigt. Sie wurde plötzlich herausgerissen, als sie das Licht sah, das über die Straße floss. Ein Wagen war in die Straße eingebogen. Sein Scheinwerferlicht glitt an den parkenden Autos vorbei oder darüber hinweg und für einen Moment hatte Tina die Hoffnung, dass die Polizei gekommen war.
    Das traf leider nicht zu. Es war ein völlig normales Fahrzeug, das an den Häusern vorbeirollte und am Ende der Straße den rechten Blinker setzte, um zu verschwinden.
    Tina Steene blieb wieder allein zurück. Sie kam sich einsam vor. Niemand außer ihr befand sich im Freien, und es sah auch nicht so aus, als sollte jemand kommen.
    Wohin?
    Zum ersten Mal stellte sich Tina die Frage. Nicht mehr zurück in die Wohnung. Zur Polizei? Nein, da hätte man sie wieder nur ausgelacht. Ihre Eltern lebten nicht in London. Ihnen war die Stadt zu hektisch geworden. Sie hatten sich aufs Land zurückgezogen.
    Zu einer Freundin?
    Das wäre möglich gewesen, aber auch von ihr wäre sie aus großen Augen angeschaut worden. Sie hätte Fragen gestellt und ihr alles zu erklären, dazu fühlte sich Tina nicht in der Lage.
    So stand sie weiterhin unschlüssig auf dem Gehsteig herum.
    Dann lenkte die Bewegung sie ab!
    Tina hatte sie nicht in ihrer direkten Nähe gesehen, sondern weiter oben, aber am Haus. Sie ließ ihre Blicke an der Fassade in die Höhe gleiten.
    Da war etwas!
    Sie hielt den Atem an. Ein großes Tier bewegte sich über die freien Flächen zwischen den Fenstern nach unten. Es krallte sich dabei an der Hauswand fest, obwohl es seine Schwingen auf und ab bewegte. Im Zickzack kletterte und glitt es nach unten, um so schnell wie möglich den Erdboden zu erreichen.
    Das Monster war da!
    Tina hätte am liebsten losgeschrieen, aber das brachte sie nicht fertig. Sie stand mit offenem Mund da und starrte gegen die Hauswand, an der entlang das Wesen immer tiefer nach unten kletterte.
    Etwas drückte ihre Kehle zu. Vom Magen her stieg ein Druck in die Höhe, der dafür sorgte. Sie hatte das Gefühl, ganz allein auf der Welt zu stehen, nur von diesem verfluchten Monstrum unter Kontrolle gehalten, denn dessen Fratze war ihr zugewandt. Beim Klettern hatte es den Kopf gedreht.
    Es rutschte plötzlich nach unten. Über eine ganze Etage hinweg, klammerte sich auch nicht mehr fest, sondern stieß sich mit einer heftigen Bewegung ab.
    Plötzlich schwebte es in der Luft, aber es fiel nicht nach unten auf den Boden, sondern breitete augenblicklich seine Schwingen aus, um sich so zu halten.
    Es war ein Phänomen, vor dem die Zuschauerin die Augen nicht verschließen konnte. Sie stellte sich dem, was da ablief, und sie erlebte den schwungvollen Flug über die Straße hinweg. Der Körper war an Hässlichkeit nicht zu überbieten. Als ein widerliches Etwas klemmte er zwischen den Schwingen, aber der hässliche Kopf war nach unten gedrückt, und aus den rötlichen Augen glotzte er nach unten.
    Es gab nur ein Ziel. Das bin ich! dachte Tina. Kein anderer. Es war zudem niemand in der Nähe, dem das Interesse der Bestie hätte gelten können, nur sie.
    Schwungvoll stieg das Wesen wieder in die Luft. Dabei gab es krächzende Schreie ab. Je höher es kam, desto weniger gut war es zu sehen, aber es flog auf kein Dach, sondern drehte sich in Dachhöhe herum, um ein neues Ziel anzuvisieren.
    Die Bestie änderte ihre Flugrichtung und fiel wie ein Stein dem Boden entgegen.
    Tina sah es auch in der Dunkelheit überdeutlich. Plötzlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck. Sie wusste sofort, was passieren würde. Es gab kein anderes Ziel als sie.
    Noch hatte die mutierte Fledermaus sie nicht erreicht, aber wenn sie stehen blieb, würde sie sehr bald zu einem Opfer werden. Es kostete sie eine wahnsinnige Überwindung, sich von der Stelle zu bewegen. Mit einer schwungvollen Bewegung schleuderte sie ihren Körper nach links. Sie sprang dabei wie ein Hase, sie kam auf und lief mit dem nächsten Schritt in die Lücke zwischen zwei parkende Wagen hinein. Ob sie dort sicher war, wusste sie selbst nicht, aber sie drückte sich dort zusammen, denn durch den Vorgarten und bis zur Haustür zu laufen, war es zu weit und auch

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