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1261 - Devolution

Titel: 1261 - Devolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berühmtesten und berüchtigsten terranischen Tollpatsch, der im 25. Jahrhundert gelebt hatte.
    Die Galaktikum-Konferenz mußte aufgrund der haarsträubenden Zwischenfälle vertagt werden, die Teilnehmer trennten sich im Groll.
     
    5.
     
    Der Diskusraumer war eine naturgetreue Nachbildung einer terranischen Space-Jet. Der Herr der Elemente hatte sie von Denker für besondere Verwendung nachbauen lassen.
    Es gab auf LAGER noch Tausende solcher und ähnlicher Nachbildungen, die der Herr der Elemente in Produktion hatte gehen lassen.
    Aber Llyn'Vough hätte keine Liste dieser Duplikate mehr erstellen können. Er erinnerte sich nur noch dunkel daran. Er wußte ungefähr, was geschehen war, aber an Einzelheiten konnte er sich nicht mehr erinnern.
    Er war zu einem V'Aupertir des Zeitalters der Zweiten Stille geworden. Aber wie lange würde er es noch sein? Die Devolution ging weiter, und mit jeder Sekunde, in der den V'Aupertir ein Sextadim-Impuls traf, machte er einen weiteren Schritt zurück. Irgendwann würde die Summe der Schritte zu einem Sprung auf die nächsttiefere Evolutionsstufe werden.
    Llyn'Voughs Geist produzierte jetzt schon gelegentlich Bilder von großen, bizarren Objekten, die sich auf einer Wanderung durch das Universum befanden, und diese Objekte stammten nicht aus dem Zeitalter der Zweiten Stille, sondern aus einer viel weiter zurückliegenden Epoche ...
    Die Space-Jet hatte den Leerraum längst hinter sich gelassen und war in die Westside der Milchstraße eingedrungen. Nach einigen Zwischenstopps, die jedoch nicht lange genug gedauert hatten, um etwas über die Lage in der Milchstraße zu erfahren, gelangte das Diskusschiff in einer letzten Linearetappe in den Solsektor.
    „Hast du wirklich vor, ins Solsystem einzufliegen, Llyn?" wunderte sich Rhodan.
    „Warum nicht?" meinte der V'Aupertir, während er mit den mechanischen Armen seines Lebenstanks die Instrumente bediente. „Aber sehen wir zuerst einmal, wie die Lage ist.
    Mich interessiert in erster Linie der Aufenthaltsort von Stalker."
    Llyn'Vough ließ alle empfangenen Funksignale aufzeichnen und vom Bordcomputer nach den Prioritäten „Stalker, allgemeine Lage und besondere Sicherheitsvorkehrungen" ordnen.
    So kam es, daß zuerst eine Übertragung von Stalkers Mount-Everest-Besteigung eingespielt wurde. Offenbar hatte man ihm einen Robot-Spion nachgeschickt, um seinen Aufstieg zum Gipfel des höchsten Berges der Erde zu filmen. Der Sprecher erklärte, daß Stalkers Raumschiff ESTARTU am Gipfel des Mount Everest verankert sei, daß der Grund, warum der Gesandte von ESTARTU diesen beschwerlichen Weg gewählt hatte, um es zu erreichen, nicht bekannt sei; daß man aber versuchen wolle, ein Interview zu bekommen.
    Stalker stieg gerade einen zerklüfteten Gletscher hinauf. Die dünne Luft in 7000 Meter und die eisige Kälte schienen ihm trotz seiner Nacktheit nichts anzuhaben. Es war zu erkennen, daß er sich durch keinen Energieschirm schützte. Nur sein Animateur Skorsh schien zu leiden. Er kauerte zitternd in Stalkers Nacken, suchte die Wärme dessen chitingepanzerten Körpers, und sein vförmiges Koboldgesicht verschwand fast unter einer Maske aus Eis. Ein eisiger Wind zerrte an ihm und schüttelte ihn durch.
    „He, Stalker!" erklang da die robotische Stimme der fliegenden Kamera. „Stalker, auf ein Wort."
    Der Gesandte von ESTARTU drehte sich um und blickte aus seinen dreieckigen Augen belustigt in die Kamera. Sein breiter, vorspringender Mund lächelte freundlich. Im Gegensatz zu Skorsh war sein Körper völlig eisfrei.
    „Ich habe nicht viel Zeit", sagte Stalker mit erhobener Stimme, um das Heulen des Windes zu übertönen, „denn ich möchte mein Raumschiff noch vor Einbruch der Nacht erreichen."
    „Es gibt eigentlich nur eine Frage, die unsere Zuhörer beantwortet haben möchten", sagte die Robotstimme der fliegenden Kamera. „Es geht das Gerücht, daß es sich bei deiner Klettertour um eine Art Bußgang handelt. Stimmt das? Und wenn ja, wofür müßtest du Buße leisten?"
    Stalker winkte mit beiden Armen lachend ab.
    „Das war nur so dahergesagt. Für mich ist das nicht viel mehr als ein beschaulicher Spaziergang. Aber es soll auch eine Demonstration sein. Was ich vollbringe, könnte auch jeder Terraner ohne besondere Anstrengung leisten. Er müßte zuvor allerdings die ersten drei Stufen der Upanishad-Lehren meistern. Aber mein Wort, nach den ersten drei Schritten könnte jeder terranische Shad den Mount Everest

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