Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1261 - Devolution

Titel: 1261 - Devolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stalker aufnehmen wollte.
    Rhodan hätte in diesem Augenblick nicht sagen können, was ihm willkommener gewesen wäre: allein in Llyn'Voughs Gehirnkörper zurückzubleiben, um den Versuch zu machen, ihn zu übernehmen, oder bei dem Kontaktgespräch mit Stalker dabei zu sein.
    Nicht daß er es sich hätte aussuchen können, er wollte nur auf die kommende Situation vorbereitet sein.
    Dann ging aber alles so schnell, daß er nicht einmal wußte, wie ihm geschah. Völlige Schwärze hüllte ihn ein, aber aus der Schwärze drangen Stimmen.
    Llyn'Vough hatte seinen Geist mit in den Zerotraum gerissen. Aber Rhodan befand sich in einer Art Dämmerzustand, in dem er nur gedämpfte Stimmen hörte und sonst keine Wahrnehmungen hatte.
    Es war wie bei einem Traum im Traum.
     
    *
     
    „Stalker!" wisperte Llyn'Vough. „Sotho Tal Ker, hier ist ein Freund." Es entstand eine kurze Pause, die nur von einem abgehackten, schrillen Laut unterbrochen wurde, der jedoch schon im Ansatz erstickte. Rhodan vermutete, daß Skorsh zum Schreien angesetzt hatte, jedoch von Stalker unterbrochen worden war.
    „Ich habe nur Freunde", erklang dann Stalkers tiefer, sanfter Baß. Er berichtigte sich.
    „Will sagen, ich bin jedermanns Freund. Da du mich kennst, würde ich auch gerne wissen, wer du bist. Warum trittst du nicht in Erscheinung?"
    „Das kann ich nicht", antwortete Llyn'Vough wahrheitsgetreu. „Ich habe deinen Psi-Pressor als Bezugspunkt gewählt. Dein Rückentornister dient mir sozusagen als Empfänger für diese psionische Sendung. Überprüfe das."
    „Schon geschehen", antwortete Stalker. „Wenn du in der Lage bist, diese Art der Verständigung zu wählen, dann müßtest du mir auch eine Projektion deiner Physis schicken können."
    „Sei auf der Hut, Stalker", warf Skorsh mit schriller Stimme ein. „Da ist etwas im Busch.
    Ich sage dir, da will dir irgendwer übel mitspielen." Ohne auf Skorshs Einwand zu achten, fuhr Llyn'Vough fort: „Ich hatte diese Gabe. Früher hätte ich dir als dein Ebenbild gegenübertreten können..."
    „Und wärst von mir in Stücke gerissen worden", erklärte Stalker in heiterem Groll.
    „... Aber diese Fähigkeit Wurde mir genommen", setzte der V'Aupertir unbeirrbar fort. „Ich bin im Augenblick gehandikapt. Aber für dich wäre ich immer noch ein mächtiger Verbündeter, viel attraktiver als alle Milchstraßenvölker zusammengenommen. Und was noch wichtiger ist, ich liege auf deiner Frequenz. Mich brauchst du nicht erst gegen die Kosmokraten zu motivieren. Ich bin ihr natürlicher Feind ..."
    „Eine Falle!" kreischte Skorsh los. „Der Herr der Elemente ist längst vernichtet. Da will dir jemand mächtig schlau kommen. Wer bist du? Galbraith Deighton, äh? Oder Tifflor?"
    „Still!" befahl Stalker. Er wandte sich wieder an den unsichtbaren Sprecher. „Was du sagst, könnte stimmen. Aber wenn du der ehemalige Herr der Elemente bist, dann bist du nunmehr weder mächtig, noch ein attraktiver Verbündeter. Du machst eine Devolution durch, und dein Ende ist unabwendbar."
    „Noch lange nicht!" rief der V'Aupertir. „Es gibt viele Möglichkeiten, die Devolution zu stoppen. Nur ginge es mit deiner Unterstützung schneller."
    „Aha, du willst mich nur ausnutzen", sagte Stalker wissend, aber immer noch sanft; seine Ruhe schien unerschütterlich.
    „Ich kann dir deine Hilfe tausendfach lohnen", ereiferte sich Llyn'Vough. Es war klar, daß er Stalkers zögernde Haltung nur einer geschickten Verhandlungstaktik zuschrieb. „Du wirst es nicht zu bereuen haben, Sotho Tal Ker. Und ESTARTU auch nicht. Im Grunde genommen sind deine Superintelligenz und ich von der gleichen Art. Der dritte Weg zwischen Kosmokraten und Chaotarchen, das ist doch nur eine Phrase. In Wirklichkeit kann man nicht zwischen diesen beiden Mächten stehen. Man muß für eine Seite Partei ergreifen. Und du stehst mir weitaus näher als den Mächten der Ordnung. Du bist gegen die Kosmokraten, also bist du ihr Feind. Aber selbst wenn du nicht für mich bist, könntest du mein Verbündeter werden. Ich hätte dir viel zu bieten, mein Freund."
    „Glaub der Stimme nicht, Stalker", sagte Skorsh beschwörend. „Da spricht ein betrügerischer Verführer zu dir."
    „Nein, Skorsh", widersprach Stalker. „Die Stimme lügt nicht. Der geschlagene Herr der Elemente spricht die Wahrheit. Was er sagt, meint er ehrlich. Nur kann er seine Versprechungen nicht erfüllen, solange der Devolator ihn hemmt und immer schwächer macht. Er würde alles tun, um

Weitere Kostenlose Bücher