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1261 - Devolution

Titel: 1261 - Devolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Position wieder zu stärken. Und es gibt da tatsächlich eine Chance, daß er wieder zu einem mächtigen Chaotarchen wird. Nur wäre der Aufwand zur Erreichung dieses Zieles zu groß. Und schließlich, was bringt es ESTARTU?"
    „Macht!" rief Llyn'Vough. „Unglaubliche Macht. Ich könnte, wenn die Devolution aufgehoben wird, ESTARTU auf dieselbe Stufe wie die Kosmokraten stellen, ohne daß sie sich den Ordnungsmächten unterwerfen müßte..."
    „Halt ein!" bat Stalker belustigt. „Unser Gespräch gleitet in unüberblickbare Bereiche ab.
    Auf dieser Basis können wir nicht fortfahren. Du überforderst mich. Beenden wir das Gespräch. Ich möchte zu meinem Raumschiff und mich mit der konkreten Wirklichkeit beschäftigen. Du bist mir dagegen zu abstrakt."
    „Wir können auch konkret werden", sagte Llyn'Vough schnell. „Vereinbaren wir ein Treffen. Wann und wo du willst. Meinetwegen auch an irgendeinem Ort des Solsystems."
    „Das bringt doch nichts ..."
    „Für dich nur Vorteile, Stalker", behauptete Llyn'Vough. „Du bist ein cleverer Bursche.
    Überlege doch einmal! Du hast alle Trümpfe in der Hand. Du kannst meine mißliche Lage dazu nützen, um Forderungen zu stellen, und ich muß deine Bedingungen akzeptieren.
    Mir ist auch klar, daß ich dir nicht vertrauen kann, aber ich würde mich auch mit einem Zweckbündnis auf Zeit begnügen. Du stellst die Bedingungen, ich muß sie akzeptieren."
    „Und wenn ich nachträglich befände, daß mir die Galaktiker wertvollere Verbündete sind als du?" meinte Stalker.
    „Ich müßte mich auch damit abfinden", sagte Llyn'Vough. „Du kannst dich nach allen Seiten hin absichern, und die Galaktiker brauchten gar nicht zu erfahren, daß du mit mir im Bunde warst - was immer auch geschieht. Sage nur ja nicht, daß dir solche Winkelzüge nicht liegen, ich kenne dich besser. Und ich weiß, daß es dich drängt, Verhandlungsgespräche mit mir zu führen."
    „Einverstanden", sagte Stalker.
    „Ich wußte es!" frohlockte Llyn'Vough. „Ich werde mich wieder bei dir melden, Stalker.
    Jetzt ist es Zeit für mich..."
    Rhodan hatte dem Gespräch als unbeteiligter Zuhörer fasziniert gelauscht. Ihm war dabei auch klar geworden, daß Llyn'Vough alle diese Zugeständnisse nur aus einer tiefen Verzweiflung heraus machte. Stalker konnte nicht bemerkt haben, wie es um den V'Aupertir wirklich stand.
    Denn Stalker hörte nicht das Ticken der Devolutionsbombe. Rhodan aber spürte den devolutionären Herzschlag, der Llyn'Vough unerbittlich Sekunde um Sekunde, Sextadim-Impuls um Sextadim-Impuls, in seiner Entwicklung zurücktrieb.
    Llyn'Vough konnte seinen Status als V'Aupertir nicht mehr länger halten. Und er spürte es. Er wollte von Stalker nur das Versprechen für ein Treffen bekommen, dafür hätte er alles gegeben.
    Und dann erfolgte die Explosion, und Rhodan erlebte Llyn'Voughs Rücksturz auf die nächsttiefere Entwicklungsstufe mit.
    Der Devolutionssprung riß Llyn'Vough aus dem Zeitalter der Zweiten Stille, machte aus ihm einen V'Aupertir des Zeitalters des Geistes... und führte ihn von dort übergangslos in das Zeitalter der Wanderung.
    Es war ein evolutionärer Rücksprung über mehrere Millionen Jahre, und für Rhodan stellte es sich wie eine rasante Reise in eine weit zurückliegende Vergangenheit dar.
    Verglichen mit dieser unglaublichen Zeitspanne waren die an den V'Aupertir und ihrer Zivilisation feststellbaren Veränderungen verschwindend gering.
    Denn in diesen Millionen Jahren hatten die V'Aupertir ihr hochgestecktes Ziel, die Überwindung des physischen Seins zur rein psychischen Existenzform, nicht annähernd erreicht.
    Selbst jene V'Aupertir, die sich gegen Ende des Zeitalters des Geistes als „Geistige" bezeichneten, waren ebenso wie die „Körperlichen" an ihre Gehirntorsi gebunden und auf die Lebenstanks angewiesen.
    Sie unterschieden sich nur durch konträre philosophische Ansichten voneinander. Die einen strebten den Sieg des Geistes über die Materie an. Die anderen predigten die Notwendigkeit von der Bindung des Geistes an die Materie.
    Für Perry Rhodan ergaben sich daraus keine neuen geistigen Erkenntnisse. Er sah nur ein panoramatisches Sittengemälde eines hochentwickelten Volkes, das über Jahrmillionen hinaus in seiner Evolution auf der Stelle trat.
     
    6.
     
    Es ist eine denkwürdige Zusammenkunft, bei der die beiden philosophischen Schulen aufeinanderprallen. Es geht um die Zukunft eines ganzen Volkes, um den Fortbestand einer uralten

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