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1263 - Das Wissen der Toten

1263 - Das Wissen der Toten

Titel: 1263 - Das Wissen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte sie. »Das hat sich komisch angehört.«
    »So kannst du das nicht auffassen. Dein Vater und ich wollten dabei bleiben. Leider hat sich in unserem Probenplan etwas verändert. Wir müssen jetzt ins Theater. So wirst du mit Jane allein bleiben. Ich bin sicher, dass ihr euch gut verstehen werdet.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Alexa überlegte. Sie drehte sich zur Seite und schaute aus dem Fenster. Tara Jenkins warf Jane einen skeptischen Blick zu und hob die Schultern. Sie wollte damit ausdrücken, dass sie ihr Möglichstes in dieser Sache getan hatte.
    »Lassen Sie mich mal.« Jane trat hinter das Mädchen. Beide spiegelten sich schwach in der Scheibe.
    »Bitte, Alexa, ich werde dich auch nicht mit sturen Fragen quälen. Es soll so etwas wie eine Unterhaltung zwischen uns beiden werden. Das ist kein Abhören wie in der Schule. Ich denke, wir werden gut miteinander zurechtkommen.«
    »Aber ich bin nichts Besonderes.«
    »Doch, das bist du. Du merkst es nur nicht. Auch deine Lehrer waren sehr überrascht, wie du dich entwickelt hast. Das haben mir jedenfalls deine Eltern gesagt.«
    »Es gibt bestimmt andere, die besser sind.«
    »Das weiß ich, Alexa. Du bist nicht die Erste, mit der ich mich unterhalte, aber du bist trotzdem etwas Besonderes. Das ist jeder hochbegabte Mensch.«
    Alexa nickte. Dabei lächelte sie. »Gut, dann stimme ich zu. Sie können fragen, Jane.«
    »Ausgezeichnet.«
    Tara Jenkins lachte auf. Etwas zu schrill für Janes Geschmack. Beinahe wie auf der Bühne. »Dann ist ja alles klar«, erklärte sie und drückte ihre Tochter an sich. »Wir werden nach der Probe nicht noch mal hierher kommen, sondern gleich im Theater bleiben.«
    »Das kenne ich ja.«
    »Bis später dann.« Tara umarmte ihre Tochter kurz, lächelte Jane dann verschwörerisch zu und eilte zur Tür.
    Auch Simon Jenkins verabschiedete sich. Er schaute Jane allerdings besorgt an, nachdem er seine Tochter geküsst hatte. Jane antwortete mit einem Es-wird-schon-alles-gutgehen-Blick, der Simon Jenkins möglicherweise beruhigte.
    Auch er ging schnell aus dem Raum, und wenig später fiel die Wohnungstür hinter den beiden zu.
    »Jetzt sind wir allein«, erklärte Jane.
    »Stört Sie das?«
    »Nein. Aber du kannst mich ruhig duzen. Und ich hoffe nicht, dass es dich stört.«
    »Überhaupt nicht. Außerdem bin ich es gewohnt, oft allein zu bleiben.«
    Jane nickte ihr zu. »Das weiß ich. Darüber ärgern sich deine Eltern, aber der Beruf verlangt es, dass sie abends auftreten.«
    »Ich möchte nie Schauspielerin werden.«
    »Kann ich verstehen. Hast du dir denn schon Gedanken über einen Beruf gemacht?«
    »Nein, das habe ich nicht. Das brauche ich auch nicht. Mir steht wohl vieles offen.«
    »Das hast du allerdings Recht. Bei deiner Begabung wird das in der Tat kein Problem sein.«
    »Wo willst du denn die Fragen stellen, Jane?«
    Jetzt war ein Punkt erreicht, den Jane Collins mit Spannung erwartet hatte. »Ich denke, dass du ein eigenes Zimmer hast und wir dort hingehen können.«
    Alexa Jenkins lächelte schmal. »Ja, das habe ich tatsächlich.«
    »Wunderbar. Sollen wir dort…«
    »Meinetwegen.«
    Jane Collins entging nicht das Funkeln in den Augen des Mädchens. Es zeugte von einer Freude, für die Jane im Moment noch kein Verständnis aufbrachte.
    »Sofort, Jane?«
    »Gern.«
    »Dann komm mit.«
    Alexa ging vor, und sie bewegte sich sehr schnell. Wie jemand, der es kaum erwarten kann, zu einem bestimmten Ziel zu gelangen…
    ***
    Das Zimmer sah so aus wie Jane es von den Video-Aufnahmen kannte. Nur hatte sie da einen bestimmten und sehr wichtigen Ausschnitt gesehen. Jetzt besaß sie den gesamten Überblick, als sie dicht hinter der wieder geschlossenen Tür stehen blieb.
    »Nicht schlecht«, sagte sie.
    »Wieso?«
    »Es ist groß. Man kann sich hier wohl fühlen, auch bei dem Fenster, durch das viel Licht in den Raum fällt.« Sie ging zwei Schritte weiter. Es gab einen Schreibtisch, ein sorgfältig gemachtes Bett, einen Schrank, und sie musste sich eingestehen, dass die Möbel, abgesehen von dem Schreibtisch, alle aus einer anderen Zeit stammten. Ein Computer war ebenfalls vorhanden, natürlich ein Fernseher, und der alte Holzboden zeigte einen matten Glanz dort, wo keine Teppiche lagen. Die Möbel, die es hier gab, verteilten sich mehr an den Wänden, sodass die Mitte eigentlich frei geblieben wäre, hätte es da nicht den Spiegel gegeben, der sich wirklich wie ein Mittelpunkt darstellte.
    Während Alexa den Rucksack von ihren

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