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1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keß.
    Der Aktivatorträger war sichtlich verwirrt. Es gab zwar verschiedene Haustiere an Bord der LASHAT, die der eine oder andere Vironaut mitgenommen hatte, aber einen Wellensittich hatte er hier noch nicht gesehen und schon gar nicht in der Hauptzentrale, die routinemäßig abgeschottet war.
    Als er nach dem Vogel griff, schwang sich dieser in die Höhe, kreiste kurz über seinem Kopf und ließ dabei ein gelbliches Tröpfchen fallen, das auf der Stirn des Smilers landete.
    Falco Hoelzel stieß ein gackerndes Lachen aus.
    „Zur Hölle!" fluchte Ronald Tekener. „Wer hat dieses Teufelsbiest in die Zentrale gelassen, das mich bekleckert hat?"
    „Ich bedaure", meldete sich Vi, „aber ich kann nichts feststellen."
    Für Ronald Tekener war dies ein entscheidender Hinweis. Mit raschen Schritten eilte er auf Path zu.
    „Du bist das mit deinem Psi-Firlefanz." Er drohte ihr mit ausgestrecktem Finger. „Laß das!"
    „Beruhige dich, mein Schatz." Jennifer Thyron hatte sich erhoben. Besänftigend legte sie ihre Hände auf die Schultern ihres Mannes. „Path wollte dir nur zeigen, daß sie durchaus in der Lage ist, eine selbständige Aufgabe zu übernehmen. Und ich bin der Ansicht, daß Verantwortung ihr hilft. Was kann schon passieren, wenn sie die PROSPEKTOR 2 probeweise als Mentorin übernimmt? Wir sind in der Nähe. Und das Zeug für eine solche Aufgabe hat sie."
    Das Anti-Mädchen hakte sich bei Jennifer unter und blickte Tek herausfordernd an. Der Smiler wartete, bis Falco ihm ein Tuch gereicht hatte, mit dem er den feuchten Fleck auf seiner Stirn entfernen konnte.
    „Das sieht mir sehr nach einem abgekarteten Spiel aus", zürnte er. „Damit kriegt ihr mich nicht herum."
    „Es ist nicht nur ein abgekartetes Spiel", gab die Fremdrassen-Psychologin ganz offen zu. „Es ist auch eine absolut notwendige und längst beschlossene Sache."
    „Wer ist denn hier der Kommandant?" staunte Tekener.
    „Im Moment ich", erklärte seine Frau. „Du hast Freischicht. Komm, Path! Ich helfe dir, die Mannschaft für die PROSPEKTOR 2 zusammenzustellen."
    „Der kommt mit!" Path deutete auf Falco Hoelzel. „Damit er endlich einmal Manieren lernt."
    Ronald Tekener schüttelte den Kopf und winkte ab. Er gab sich geschlagen.
    Das Realhologramm des Anti-Mädchens, der kleine blaue Wellensittich, war längst wieder verschwunden.
    Kurz darauf stand er allein in der Zentrale mit den Zwillingen Yuti und Laka aTrento.
    Jennifer, Path und Falco waren gegangen.
    „Die Schicht ist unvollständig", erinnerte ihn die Protokollarin.
    „Ach, laß mich in Ruhe", schimpfte Tekener. „Weiber, nur Weiber! Wie soll ich da einen TSUNAMI finden!"
    Dabei dachte er an Sri, die ihn und Jenny nicht hatte begleiten wollen.
     
    *
     
    Das Virenschiff LASHAT war 194 Meter lang, maximal 150 Meter breit und 43 Meter hoch. In seiner Form ähnelte es einem altertümlichen Panzer ohne Gleisketten und Turm.
    Der Grundriß war im Prinzip ein Rechteck. Nach vorn hin waren die Seiten abgeschrägt.
    Das Heck präsentierte sich stumpf mit tankartigen Aufsätzen.
    An der rechten Außenseite hinten befand sich der Platz des Beiboots PROSPEKTOR 1.
    Während des normalen Fluges der LASHAT wirkte es wie ein integraler Bestandteil des Virenschiffs. Das galt auch für alle anderen Beiboote, die auf der linken Seite angeflanscht waren oder in einem Hangar untergebracht wurden. Dabei handelte es sich um fünf Vier-Mann-Boote und zehn Zwei-Mann-Boote. Unter dem Hangar für die Zwei-Mann-Boote nahm eine größere Lücke die PROSPEKTOR 2 auf, ein quaderförmiges Kleinschiff von etwa 50 mal 50 mal 30 Metern. Die Seiten der PROSPEKTOR waren abgeschrägt. Wie bei nahezu allen Virenschiffen fand man auch hier eine absolut geometrischen Formen.
    Pathythia Baal stand mit Jennifer Thyron und Falco Hoelzel in der Zentrale an der Stirnseite der PROSPEKTOR. Das Anti-Mädchen versuchte durch die transparente Wand zu starren, aber das gelang ihr noch nicht so recht.
    „Du hast hier eine eigene Vi-Stimme", beruhigte sie die Fremdrassen-Psychologin. „Es ist deine Aufgabe als Chefin der PROSPEKTOR, diese nicht nur zu nutzen. Du mußt sie auch antreiben, denn aus sich heraus fehlen der Virenintelligenz Ehrgeiz, Neugier, Tatendrang, Initiative."
    „Ich weiß, Ma." Path lächelte verlegen, denn normalerweise sprach sie Jennifer Thyron nur dann mit Ma an, wenn die beiden allein waren. „Mach dir keine Sorgen. Ich will mich ja bewähren. Und ich will anders werden. So wie du."
    Nun war das

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