Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1266 - Schleichende Angst

1266 - Schleichende Angst

Titel: 1266 - Schleichende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Asphalt der Fahrbahn hinweg, als wollte er mich treiben und nicht umgekehrt.
    Der Forest breitete sich vor mir aus. Eine große Grünfläche, denn mittlerweile hatten die Bäume ihr frisches Grün erhalten, das noch sehr hell und manchmal fast gelblich war. Das Wetter spielte ebenfalls mit, denn der Himmel schickte keinen Regen, obwohl er bedeckt war.
    Ich dachte über die Tote nach, über Hexen im Allgemeinen und im Besonderen über Hexen, die in den Bann eines bestimmten Dämons geraten waren. Ja, es gab diese Frauen noch, die tatsächlich zum Teufel beteten. Ich hatte sie selbst erlebt, und ich konnte mir vorstellen, dass Justine Cavallo ihren Plan, Hexen zu ihren Blutdienerinnen zu machen, auch nicht aufgegeben hatte, obwohl sie da auf eine Widersacherin Assunga stieß, die sich die Butter nicht so leicht vom Brot lassen nehmen würde.
    Es waren Theorien. Was da genau lief, davon hatte ich leider noch keine Ahnung.
    Der Kollege Butt hatte mir von einem Weg berichtet, der am Wald entlangführte und relativ leicht zu finden war, wenn ich auf einer bestimmten Straße blieb.
    Auf der befand ich mich. Ich rollte noch immer auf den Oxbow Forest zu. An der rechten Seite breitete sich eine Wiese aus, die gelb schimmerte, weil dort der Löwenzahn in voller Blüte stand. Links von mir wuchsen bereits höhere Büsche, die dann in einen Niederwald übergingen, der dort endete, wo die Straße dann nach rechts abknickte, ein Feldweg aber geradeaus weiterführte.
    Genau den musste ich nehmen!
    Ich fuhr jetzt langsamer und merkte sehr bald, dass die ersten Schatten der Bäume über meinen Rover hinwegglitten und sich auch auf den Scheiben spiegelten. Staub wallte nicht unter den Reifen auf, denn der Regen auf dem Boden hielt ihn zusammen. Pfützen schimmerten allerdings nicht mehr, und als an der rechten Seite ebenfalls die ersten Bäume erschienen, als wollten sie mich im Forest willkommen heißen, ging ich noch mehr vom Gas und fuhr langsamer weiter, bis zu einer kleinen Einbuchtung an der rechten Seite.
    Beim Aussteigen bemerkte ich, dass ich nicht der Einzige war, der hier parken wollte. Auf dem Boden malten sich Reifenabdrücke ab, die ineinander übergingen.
    Mein Gefühl sagte mir, dass es von dieser Stelle aus nicht mehr weit bis zum Tatort war. Da sich der Rauch längst verzogen hatte, konnte ich mich nicht auf meinen Geruchssinn verlassen. Ich musste schon laufen und suchen.
    Bevor mich der Wald schluckte, konzentrierte ich mich auf meine Umgebung.
    Es war normal still. Die Ruhe des Waldes umgab mich. Perfekt für Menschen, die in der Natur mal richtig durchatmen wollten. Das tat ich auch, aber ein Spaziergang würden die nächsten Minuten nicht werden. Hier ging es darum, einen Job zu tun.
    Ich lächelte, als ich mit der Hand über meine Brust strich und unter dem Hemd das Kreuz ertastete.
    Ich hatte es wieder. Irgendwie kam ich noch immer nicht damit zurecht. Auch dass man es mir so leicht hatte wegnehmen können, machte mich schon nachdenklich. Die andere Seite war eben in der Lage, immer neue Tricks zu erfinden, und diesmal hatte sie sogar Glenda Perkins eingespannt, die sich letztendlich als sehr stark gezeigt hatte. Ohne ihre Hilfe hätte ich mein Kreuz nicht zurückbekommen.
    Jetzt galt es für mich, den Gedanken daran auszuschalten und in den Wald zu gehen.
    Andere Autos hatte ich nicht in der Nähe stehen sehen. Sollte sich noch jemand zwischen den Bäumen versteckt halten, dann war er nicht mit einem Fahrzeug auf vier Rädern gekommen.
    Ich war trotzdem vorsichtig. Einen normalen Weg mochte es geben, doch den suchte ich nicht, sondern schlug mich kurzerhand in die Büsche hinein.
    Das frische Grün strömte zusammen mit der leicht feuchten Erde einen Geruch ab, der mir gefiel und meinen Atemwegen sehr gut tat. Für eine Weile vergaß ich, weshalb ich überhaupt gekommen war und fühlte mich wie der Förster auf der Pirsch.
    Tiere liefen mir nicht über den, Weg. Immer wieder musste ich mich unter den schmalen, biegsamen Ästen der Bäume hinwegducken. Ich wusste, dass es eine Lichtung gab, doch zunächst wurde mir der Blick verwehrt.
    »Gehen Sie einfach vom Weg aus!«, hatte man mir gesagt, und das tat ich auch.
    Auf dem weichen Boden waren meine Schritte kaum zu hören. Ich schob hin und wieder Laub zur Seite, lauschte dem Rascheln nach und sah einen hellen Fleck zwischen dem Geäst der Bäume schimmern. Genau das war mein Ziel.
    Ich hatte Glück. Schon nach wenigen Schritten erreichte ich den Ort und stand

Weitere Kostenlose Bücher