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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Fluch entgegen. Er hatte rausgemusst, denn erst dann war er in der Lage, etwas zu sagen, und Suko hörte die geflüsterte Frage.
    »Was ist da geschehen?«
    »Du hast den Kürzeren gezogen«, erklärte Suko locker.
    »Aber wie?«
    »Ich bin besser. Nimm das hin. Ich bin immer besser, und ich lasse mich nicht von meinem Weg abbringen. Aber das nur am Rande. Wo finde ich Shao?«
    Aldo gab ihm keine Antwort.
    Suko zielte jetzt genau zwischen seine Augen. »Ich stelle meine Fragen immer nur zwei Mal. Also will ich eine Antwort von dir haben. Wo finde ich sie?«
    »Nicht hier.«
    »Das weiß ich. Wo dann?«
    »Sie ist zusammen mit Li in einem Verlies. Wir brauchen sie, verstehst du?«
    »Nein.«
    »Es braucht sie.«
    »Ich verstehe noch immer nicht.«
    »Der künstliche Menschengott. Ja, der Menschengott. Li hat noch gefehlt, dann ist es perfekt.«
    »Sie oder eines ihrer Glieder?«
    Das Gesicht mit dem Bartschatten verzog sich zu einem bösen Grinsen. »Die Leiche geht uns nichts an. Die Glieder sind viel wichtiger.«
    »Warum?«
    »Sie ergeben einen Menschen.«
    »Und was ist mit dem Körper?«
    »Den haben wir gebaut. Es ist alles so wie es damals schon war, als es noch keine Menschen gab, die in der Lage gewesen wären, die Zeit zu messen. Da hat er regiert. Da hat er seine Zeichen gesetzt, und wir eifern ihm nach.«
    »Willst du es werden?«
    »Nein, ich bin zu klein. Es gibt einen anderen, dem diese große Gnade zuteil wird.«
    »Hat er auch einen Namen?«
    »Wir nennen ihn Jacky Wong. Er ist unser Synonym für den Gott. Jacky Wong, denk daran.«
    »Ja, keine Sorge. Der Name hat sich angehört wie der eines Menschen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Er ist kein Mensch. Er ist ein Gott. Auch wenn er bald aussehen wird wie ein Mensch…«
    »Wobei ihm nur noch ein Arm fehlt, wie?«
    »Ja.«
    Suko wusste, dass dieser Mensch vor ihm nicht log. So etwas konnte man sich schlecht ausdenken, und Suko spürte jetzt auch, wie Kälte durch seinen Körper kroch und sich langsam seinem Herzen näherte, um es zu umschließen. Er war für kurze Zeit geschockt, aber das konnte nicht so bleiben, denn er dachte an Shao. Auch wenn man ihr keinen Arm nehmen würde, sie war eine Person, die nicht in die Pläne hineinpasste, und deshalb würde man sie töten.
    Die andere Sache war für Suko zunächst zweitrangig. Ihm ging es vor allem um Shao. Er wollte sie lebend wiedersehen, denn wenn sie sich in der Hand dieser verfluchten Bande befand, kam sie aus eigener Kraft kaum frei.
    »Steh auf!«, befahl Suko.
    »Und dann?«
    »Hoch mit dir, verdammt! Und lass die Hände im Nacken!«
    Aldo San Eng musste gehorchen. Aufgegeben hatte er noch nicht, das wusste Suko, und als Aldo auf sein Schwert schielte, schüttelte Suko nur den Kopf und verzog die Lippen zu einem kalten Lächeln. So wusste Aldo Bescheid.
    Er hielt auch weiterhin die Hände in der alten Stellung. Suko schaute auf den breiten Rücken, dessen Muskeln sich unter dem seidenen Mantel abmalten. Dieser Mann war ein Kämpfer und auch perfekt durchtrainiert. Eine menschliche Waffe, die irgendwann explodieren konnte, wenn Suko nicht Acht gab.
    »Ich will, dass du mich zu ihr führst. Wenn nicht, schieße ich dir eine Kugel in den Kopf. Und verlass dich darauf, sie wird dich auf der Stelle killen.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Dann geh vor mir her.«
    Aldo gehorchte wie ein kleiner, wohlerzogener Junge seinen Eltern. Aber er überraschte Suko auch, denn er drehte sich nicht, um den gleichen Weg zurückzugehen, sondern ging einfach nach vorn. Sie passierten die Liege mit der kopflosen Puppe, an der Aldo geübt hatte. Das löste jetzt bei Suko eine Blitzidee aus.
    »Warum hast du ihr den Kopf abgeschlagen?«
    »Ich wollte das so. Es macht mir Spaß. Ich will noch ein wenig üben.«
    »Für einen Menschen?«
    »Ja, für dich!«
    »Das glaube ich dir sogar. Ein verfluchter Götze ohne Kopf ist letztendlich keiner.«
    »Das stimmt.«
    »Dann geh weiter!«
    Suko war gespannt, wohin Aldo ihn führte. Eine Tür war nicht zu sehen, doch das musste nichts zu bedeuten haben. Auch in einem kleinen Raum wie diesem gab es genügend heimliche Verstecke, da war er auf alles gefasst.
    Vor der Wand blieb San Eng stehen.
    »Und jetzt?«, fragte Suko.
    Der Typ kicherte. »Du wolltest doch weg - oder?«
    »Ja.«
    »Dann müssen wir durch die Wand gehen.«
    »Mach es mir vor!«
    »Darf ich mich bewegen?«
    »Nur eine Hand.«
    »Gut.« Er löste die Rechte von seinem Kopf und ließ sie langsam

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