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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erleichterung gegen die mörderische Hitze, obwohl er selbst ebenfalls gehörig aufgeheizt war. Der Flug durch einen Backofen, dachte ich sarkastisch, das Land unter mir war kahl und trocken, durchzogen von Erdrissen. Warum ich meinen Helm nicht schloß und mir dadurch Erleichterung verschaffte, weiß ich selbst nicht mehr. Helen und Surfo jedenfalls taten es.
    Ich hörte ihr erleichtertes Stöhnen im Empfänger, als sie den angenehmen Luftzug des Klimaaggregats spürten, während ich die Zähne zusammenbiß gegen den Schmerz der Hitze, gegen Backofenluft.
    In Flugrichtung näherte sich schnell das Dunstfeld. Auch jetzt, aus größerer Nähe, ließ sich meßtechnisch absolut nichts erkennen. Die Anzeigen des SERUNS blieben stumm.
    Kein Licht, keine Energie, weder Wärme noch Kälte dort vorn, ein Neutrum in fast jeder Beziehung, nur den Blicken des Menschen offenbar, einem diffusen, aber undurchdringlichen Nebel gleich.
    Wir landeten wenige Meter davor. Mein Gesicht brannte vom heißem Fahrtwind und würde weiter brennen, denn die Sonne stach unbarmherzig herab. Schweiß lief mir vom Haaransatz über Stirn und Schläfen, aber noch immer kam es mir nicht in den Sinn, den Helm zu schließen.
    „Ich wette, wir können einfach hindurchgehen, ohne daß etwas passiert", sagte ich schnaufend. „Der Nebel existiert nur optisch."
    „Du wirst leichtsinnig", ermahnte mich Helen Almeera. „Wenn wir nichts anmessen können, heißt das nicht, daß es harmlos ist."
    Natürlich hatte sie recht.
    „Was sagt die TRIO?" Ich legte den Kopf in den Nacken und versuchte den dunklen Punkt auszumachen, als der uns die recht tief wartende Korvette erscheinen mußte.
    Gegen die blendende Grelle der Sonne war jedoch nichts zu erkennen.
    „Kein Kommentar", meldete Helen nüchtern. „Die sind da oben genauso schlau wie wir."
    „Wie schön. Das hilft uns enorm."
    „Warum tun wir das eigentlich?" schimpfte Surfo in diesem Augenblick los. „Warum lassen wir uns an der Nase herumführen? Was hindert uns daran, einfach umzukehren?
    Diese Welt ist leer, brauchen wir dafür noch irgendwelche Beweise? Ein Nebelfeld, sonst nichts. Kosmokratenfirlefanz! Wißt ihr was, die können mich..."
    Ich unterbrach ihn gerade noch rechtzeitig.
    „Surfo! Wir sind hier, weil wir eine Aufgabe erfüllen. Wir wurden um Hilfe gebeten, und wir haben zugesagt, diese Hilfe zu leisten."
    Er schlenkerte erregt mit den Armen.
    „Siehst du jemanden, der Hilfe braucht? Ich sage dir, und ich wiederhole mich: Kosmokratenfirlefanz! Hier ist nichts. Keine Not, kein Hilfsbedürfnis, nur Dunst. Die SOL hat den Weg umsonst gemacht."
    Ich wußte nicht recht, warum er plötzlich so aggressiv wurde. Was er sagte, paßte auch im Prinzip nicht hierher, denn wir alle waren uns darüber im klaren, daß zunächst der Nebel in näheren Augenschein genommen werden mußte, bevor wir Schlüsse gleich welcher Art ziehen konnten.
    Ohne ihm zu antworten, ging ich langsam weiter.
    „Wir sehen uns das an", sagte ich.
    Helen hielt sich an meiner Seite, während Surfo ein, zwei Schritte zurück blieb. Der Nebel, stellte ich fest, war konturlos, keine Schlieren, Schwaden, Verdichtungen oder ähnliches. Gleichförmiges Weißgrau, seltsam genug. Als ich bis auf eine Armlänge heran war, blieb ich stehen, Helen neben mir. Surfo schloß auf.
    Ich strengte meine Augen an, versuchte das Weißgrau zu durchdringen, aber auch jetzt bot sich kein neues Bild. Ich sah nichts außer einem heftigen Flirren im Blick, Hitzeflirren.
    Mein Atem wurde allmählich schwer in dieser Hitze.
    Ich streckte den Arm aus und führte die Fingerspitzen gegen den Nebel - und die Kälte peitschte in mich hinein. Aufgeheizt von Backofenluft, hitzeflirrend, meinte ich, mich in eine zischende Wolke schieren Dampfes zu verwandeln. Kälte, Kälte, von den Fingerspitzen ausgehend, umhüllte mich, drang tiefer und tiefer, löschte die Hitze aus. Der Schweiß auf meiner Stirn gefror augenblicklich, es war wie der Schlag mit einem Stahlhammer. Er traf mich voll, eiskalt, und warf mich zu Boden.
    Ich hörte Surfo fluchen: „Verdammte Kosmokraten!"
    Mein letzter Gedanke: Wir hätten Carfesch zum Teufel jagen sollen, als er damals auf der SOL auftauchte.
    Dann sah ich Carfesch, vor Hitze glühend und zu Eis erstarrt.
    Aber das waren Trugbilder. Die Wirklichkeit nahm ich nicht mehr wahr, das Bewußtsein setzte aus.
     
    2.
     
    Plötzlich stand er mitten in der Hauptzentrale.
    Brether bemerkte ihn zunächst gar nicht, weil er mit dem

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