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1269 - Ein Auftrag für die SOL

Titel: 1269 - Ein Auftrag für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Armbewegung.
    „Ich möchte dir unseren Gast vorstellen", sagte er, während er sich so weit zur Seite beugte, daß sie freie Sicht hatte. „Ist er dir wichtig genug?"
    Sie bekam große Augen, als sie den Fremden erkannte.
    „Carfesch...?"
    Dann blieb sie für eine ganze Weile sprachlos.
     
    *
     
    Der Berg der Schöpfung am Rand des Tiefenlands - er war das Fundament von TRIICLE-9, der Sockel, auf den der Frostrubin zurückkehren mußte, um seine Funktion im Moralischen Kode des Universums wieder zu erfüllen. Und diese Rückkehr war längst eingeleitet.
    „Die Grube aber", sagte Carfesch, „ist der Zugang in die Tiefe. Sie befindet sich an jener Stelle im Leerraum, wo vor vielen Millionen Jahren die hyperdimensionale Verwerfung von TRIICLE-9 in das Normaluniversum ragte und die auch das Ziel der Endlosen Armanda ist. Die Grube ist Bestandteil des Normaluniversums und verbindet dieses durch den Tiefenfahrstuhl mit der Tiefe, dem eigentlichen Standort von TRIICLE-9. Auch Atlan und Jen Salik benutzten die Grube."
    Brether zuckte zusammen, als die Namen der beiden Freunde fielen. Sein Blick wanderte hinüber zu Reihumgrün und Erdeg Teral, die den Ausführungen des Sorgoren gespannt folgten, dann weiter zu den holografischen Abbildern Surfo Mallagans und Zyita Ivorys: beide ungewöhnlich ernst und wortkarg, als stünden sie unter einem unheimlichen Bann. Als er Carfesch wieder ansah, mußte Brether sich eingestehen, daß auch ihm es nicht gelang, die Faszination des Geheimnisvollen, die dieses Wesen verkörperte, zu ignorieren.
    „Weiter!" drängte er, weil er das Bedürfnis hatte, etwas zu sagen. „Worauf willst du hinaus?"
    Carfesch holte tief Luft, knisternd, als schössen tausend winzige elektrische Entladungen durch die Atemöffnung.
    „Die Grube ist die Verbindung zwischen dem Hochland, unserem Universum also, und der Tiefe", wiederholte er. „Ganz konkret bedeutet dies, daß auch TRIICLE-9 die Grube passieren muß, um sein Fundament zu erreichen."
    „Wie soll das funktionieren?" platzte Zyita heraus.
    Carfesch saß fast starr, nur die hochsensiblen Krallenhände bewegten sich träge.
    „Es funktioniert", versicherte er ruhig. „Unser Problem ist nur, daß die Grube über dem anderen Ende des Tiefenlands steht, bildlich gesprochen. Sie mündet über Starsen, wir brauchen sie jedoch über dem Berg der Schöpfung."
    Er machte eine kurze Pause, um seinen Zuhörern Gelegenheit zu geben, sich die geschilderten Verhältnisse plastisch vorzustellen. Der Raum unter dem Raum: Ein Phänomen, das der menschliche Geist konkret nicht mehr zu erfassen vermochte. Eine Hilfskonstruktion der Phantasie war alles, was er zustande brachte.
    „Eure Aufgabe besteht darin, die Grube für den Frostrubin zu öffnen", fuhr Carfesch fort.
    „Anders ausgedrückt, sie über dem Berg der Schöpfung zu postieren. Ihr werdet die Grube direkt betreten, ohne den Weg über Cortrans nehmen zu müssen."
    „Unsere Aufgabe?" fragte Zyita Ivory provozierend. „Was heißt hier unsere Aufgabe?
    Wer bestimmt das?"
    Noch immer rührte sich Carfesch nicht.
    „Niemand bestimmt es. Ich schildere euch den Sachverhalt, ich sage euch, was getan werden muß, und ich gebe euch die Mittel in die Hand, die ihr braucht, um die Aufgabe zu erfüllen. Der Rest ist eure Sache. Ihr müßt selbst entscheiden, ob ihr es tun wollt oder nicht. Niemand beeinflußt euch, zumindest nicht in dem Sinn, daß Zwang auf euch ausgeübt wird."
    Zyita lachte auf.
    „Immerhin bist du ehrlich, Sorgore. Wenn wir nicht in diesem Sinn beeinflußt werden, in welchem dann?"
    „Durch sachliche Information", war die Antwort, „durch Fakten. Viele habe ich euch bereits genannt; ein weiterer ist, daß für den Bestand des Universums die Reparatur des Moralischen Kode unverzichtbar ist. Mißlingt die Verankerung des Frostrubins an seinem angestammten Platz, gibt es keine Chance mehr für diesen Abschnitt der psionischen Doppelhelix. Die Ordnung der Welt wäre für alle Ewigkeit gestört. Das ist eine der Perspektiven, die ich euch zu bedenken bitte. Eure Mithilfe und euer Wirken können prägend sein für Jahrmilliarden."
    Das, fand Brether, war etwas zu dick aufgetragen. Dennoch wurde ihm eine Ahnung davon vermittelt, welche Verantwortung man ihm und der Mannschaft der SOL aufbürden wollte.
    „Aber es könnte mißlingen", warf er ein. „Was dann?"
    „Dann ist die Reparatur des Moralischen Kodes endgültig gescheitert", sagte Carfesch.
    „Dann ist die letzte Chance

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