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127 - Rosemaries Alpträume

127 - Rosemaries Alpträume

Titel: 127 - Rosemaries Alpträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lag keine Anklage, nicht einmal ein Vorwurf darin; nur Sorge sprach aus ihren Augen; und es schien, als wollte sie fragen, warum ausgerechnet dieses unschuldige Kind in die Hölle von Malkuth verschlagen worden war.
    Zweifellos hatte Lillom mit seiner Behauptung recht, daß Roses Psycho ihren Platz auf der Erde eingenommen hatte.

    „Sie ist aufgewacht!" rief Heino Spazzek, der im Sessel neben Roses Bett eingenickt war.
    Tageslicht fiel durchs Fenster. Draußen schneite es. Das würden weiße Weihnachten werden! Das Tonband im Recorder lief leer durch.
    Margot stürzte ins Kinderzimmer. Sie achtete nicht darauf, daß sie nur ein durchsichtiges Nachthemd trug.
    Erleichtert seufzte sie auf, als sie Rose mit offenen Augen in ihrem Bett liegen sah. Die Augen blickten sie prüfend und leicht verständnislos an.
    „O, Rose!" rief Margot erleichtert aus. Sie lief zum Bett und nahm ihre Tochter in die Arme. Überglücklich drehte sie sich mit ihr im Kreis und konnte nichts anderes hervorbringen, als immer wieder nur: „Rose, Rose, Rose, Rose!"
    Das Kind in ihren Armen rührte sich eine ganze Weile überhaupt nicht. Es taxierte nur seine Mutter und die Umgebung. Als Margot endlich innehielt, da verzerrte sich Roses Gesicht. Sie gab einen unartikulierten Laut von sich und grub die Fingernägel in das Gesicht ihrer Mutter.
    Margot schrie vor Schmerz und Überraschung auf und hätte Rose vor Schreck fast fallen gelassen. Heino riß ihr Rose aus den Armen und brachte sie zurück ins Bett. Er konnte sie kaum bändigen, denn sie entwickelte schier übermenschliche Kräfte.
    Endlich wehrte sie sich nicht mehr. Ihr Körper sank in sich zusammen. Heinos Hände waren total zerkratzt.
    „Wirst du jetzt wieder artig sein?" fragte er Rose.
    Rose gab als Antwort einige unverständliche Laute von sich.
    „Was hat sie gesagt?" fragte Margot verstört, während sie sich mit einem Handtuch, das Helga ihr gebracht hatte, das Blut aus dem zerkratzten Gesicht wischte.
    „Sie sagte, es würde ihr leid tun-„ log Heino.
    ,.Aber es hat anders geklungen", meinte Margot. „Wie eine fremde Sprache. Hör nur!
    Rose gab wieder eine Reihe unverständlicher Laute von sich. Dabei grinste sie geradezu diabolisch. Heino hatte unwillkürlich den Eindruck, daß sie das Gesagte obszön gemeint hatte.
    „Rose möchte mit mir allein sein", log der Psychiater wieder und gab seiner Frau einen Wink.
    Helga führte Margot aus dem Zimmer, die alles widerstandslos mit sich geschehen ließ. Sie hatte einfach nicht mehr die Kraft, sich zu widersetzen.
    Als Heino mit dem Mädchen allein war, schloß er die Tür. Er lächelte ihr zu. Rose erwiderte das Lächeln, aber auf eine Art, die Heino einen Schauer über den Rücken jagte. Er zwang sich dennoch, seine väterliche Art beizubehalten. Dabei versuchte er, seinen analytischen Verstand zu gebrauchen und das Problem wissenschaftlich anzugehen.
    Rose zeigte zweifellos Symptome von Schizophrenie, aber ihr Verhalten mochte auch andere Ursachen haben.
    „Wollen wir miteinander spielen?" fragte er und öffnete einen Schrank. „Mal sehen, was wir da haben."
    „Spielen?" äffte Rose mit kehliger Stimme nach.
    „Sehr gut", lobte Heino und holte eine Puppe aus der Spielkiste.
    „Das ist eine schöne Puppe", sagte er, während er sie hochhielt, so daß Rose sie betrachten konnte. Und er wiederholte wie zu einem Kleinkind, dem er das Sprechen beibringen wollte: „Puppe." „Puppe?"
    „Jawohl, Puppe", bestätigte er.
    „Jawohl, Puppe", echote Rose.
    Heino holte einige Utensilien aus der Kiste, die zur Puppe paßten: Puppengeschirr, ein Kosmetikkoffer. Gebrauchsgegenstände im Puppenformat. Damit kam er an Roses Bett, die sich aufgesetzt hatte und ihn interessiert beobachtete. Sein Tun schien sie zu belustigen.
    „Weckt diese Puppe nicht Erinnerungen in dir?" fragte der Psychiater.
    Rose nickte. Das war jedoch kein Beweis dafür, daß sie seine Frage verstanden hatte, sondern höchstens dafür, daß sie erkannte, daß eine Frage gestellt worden war.
    „Was könntest du nun mit der Puppe und den anderen Spielsachen anstellen?" fragte Heino und legte alles vor sie aufs Bett. „Willst du es mir zeigen?"
    Rose schüttelte verneinend den Kopf. Gleichzeitig verzerrte sich ihr Gesicht wieder. Sie stieß kehlige Laute aus, rief zwischendurch immer wieder „Puppe!", ergriff diese plötzlich, steckte sich den Kopf in den Mund und biß zu. Es krachte, und der Puppenkopf wurde vom Rumpf abgetrennt. Rose spuckte ihn aus. Dann sah

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