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1270 - Der Rettungsplan

Titel: 1270 - Der Rettungsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesamtfläche. Sie verschonten nichts, nicht einmal die Museen. Mit der Bergkette hatte es angefangen.
    Der Archivar stand an einem leeren Hain. Er starrte die Distelbäume an, die sich unter dem Einfluß des Graulebens zu ihrem Vorteil verändert hatten. Zumindest empfand er es so. Nach den Ereignissen mit den Rittern der Tiefe am Transmitterdom von Mhuthan war er nach Schatzen zurückgekehrt. Er hatte sich in seiner Kate verkrochen und war erst daraus hervorgekommen, als Kälte sich in seine Seele geschlichen hatte. Er hatte sich in Grauleben verwandelt. Er war fast wahnsinnig geworden von dem Geschrei des Zyrmii auf seinem Rücken. Nasvedbin hatte den Alesterwanen zur Raserei getrieben. Er hatte den größten Teil der spärlichen Einrichtung der Kate zertrümmert und dann grau vor den kümmerlichen Überresten gestanden.
    Es hatte ihn nicht gekümmert. Er war hinausgegangen und hatte die veränderte Vegetation betrachtet. Die neuen Formen der Gewächse beruhigten ihn. Sie stimmten ihn zufrieden. Er tat etwas, was er zuvor noch nie getan hatte. Er setzte sich in das harte Gras und dachte an seine Artgenossen und an die Artefakte, die in den Museen eingelagert waren. Und er dachte an das Tabernakel von Holt, den Spion der RZI, der sich lange Zeit in Schatzen aufgehalten hatte. War er wieder zurückgekehrt? Spionierte er das Grauland aus?
    Die Trümmer in der Kate waren nichts gegen das, was der Archivar soeben erlebt hatte.
    Sein Hain war verschwunden, die Kate mit ihm. An seiner Stelle gähnte ein tiefes Loch im Boden, erfüllt von unendlicher Finsternis.
    Gluschuw-Nasvedbin starrte fassungslos auf die Stelle, dann machte er kehrt und eilte wie gehetzt in Richtung des Zentralmuseums davon. Er fand eine Flugscheibe und benutzte sie. Schon von weitem erkannte er die Gruppe seiner Artgenossen, die sich um den Tempelring versammelt hatte. Wie Monolithe standen sie einsam in der Gegend. Sie diskutierten nicht Schweigend und mit etlichen Körperlängen Abstand zwischendurch verharrten sie an der Außenwandung des Museums. Archivare waren Einzelgänger. Sie besuchten sich nicht gegenseitig. Ihr ganzes Wollen war auf die Erhaltung der Artefakte ausgerichtet. Und sie hatten genug mit ihrer Symbiose zu tun, so daß sie sich gern voneinander fernhielten.
    „Auch mein Hain ist betroffen", sagte er, nachdem er von der Scheibe gestiegen war.
    „Seht ihr die Bänder? Sie weben den Himmel über Schatzen ein, und bald werden sie das Zentralmuseum und das Spiralmonument erreicht haben. Wir müssen die Konsequenz ziehen!"
    „Und was ist sie?" fragte Drovhon-Kwellink scharf. „Was willst du?"
    „Wir müssen Schatzen verlassen und vor allem einen Grauen Lord von den Vorgängen informieren", sagte Gluschuw.
    „Du irrst dich!" schrie Nasvedbin von seinem Rücken. „Wie immer. Ich habe noch nie einen Alesterwanen gesehen, der sich nicht irrt!"
    Gluschuw brachte ihn zum Schweigen. Gemeinsam mit den anderen wartete er. Aus allen Richtungen kamen weitere Archivare herbei. Teilweise waren sie zu Fuß lange Strecken gegangen.
    Gluschuw-Nasvedbin traf eine Entscheidung. Er verließ seinen Platz und eilte in das Zentralmuseum hinein. Er suchte die nächstbeste Kommunikationseinrichtung auf und ließ sich mit dem Transmitterdom in Mhuthan verbinden. „Ich brauche Rat", stieß er hervor, als er das Gesicht eines Grumyngen auf dem Bildschirm erkannte. Hastig berichtete er, was sich in Schatzen ereignete.
    Der Grumynge machte große Facetten und gab die Informationen an Lord Duncan weiter. Innerhalb kurzer Zeit kam die Antwort.
    „Im Land Ni weiß man, was vorgeht. Es muß sich um einen Fehler in den Aktivitäten des Neutrums handeln. Schatzen liegt innerhalb der 150.000 Kilometern messenden Radialzone um den Transmitterdom Mhuthans. Hier dürfte es gar nicht zu solchen Erscheinungen kommen. Möglicherweise handelt es sich um Überlappungsvorgänge.
    Seid auf der Hut. Wenn ihr euch nicht mehr halten könnt, begebt euch in die unmittelbare Nähe des Transmitterdoms."
    „Ich habe keine Lust, Schatzen zu verlassen", brummte der Archivar und schaltete ab.
    Er kehrte vor das Museum zurück, um Bericht zu erstatten. Seine Artgenossen hatten sich zerstreut, und er legte keinen Wert darauf, sich mit ihnen über das Thema zu unterhalten oder ihnen nachzulaufen. Er kehrte zu dem Loch zurück, das einmal sein Hain gewesen war. Er betrachtete es von der Flugscheibe aus, und je länger er hineinsah, desto finsterer erschien es ihm.
    Wahrhaftig! dachte

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