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1270 - Der Rettungsplan

Titel: 1270 - Der Rettungsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Archivar in seine Kate zurück.
    Er zerrte den Toten hinaus ins Freie und weg von seinem Hain. Unter Selbstvorwürfen schaufelte er eine Grube und beerdigte den Fremden. Dann setzte er sich mit dem Spiralmonument in Verbindung und wies die automatischen Anlagen an, eine Meldung nach Mhuthan zu schicken.
    Denn über eines war sich Gluschuw-Nasvedbin im klaren. Der tote Fremde gehörte keinem Tiefenvolk an. Noch im Tod hatte er die Aura des Vitallebens besessen.
    Der Archivar ekelte sich davor.
     
    *
     
    Gunnborn war nur ein Beispiel für viele. Überall in der Tiefe waren die Völker aufgebrochen. Mit Hilfe der Regionaltransmitter suchten sie die Nähe der kelchförmigen Transmitterdome auf, und dort, wo der festgelegte Bereich um den Dom herum überfüllt war, wurden Neuankömmlinge automatisch zu einem anderen Dom umgeleitet, dessen Land über eine geringere Population verfügte. So kam es zu kleineren Völkerwanderungen, und in vielen Fällen wurden Familien getrennt. Die Bewohner des Tiefenlands verfielen in Schwermut, aber die Grauen Lords versprachen ihnen, alles zu tun, um eine sinnvolle Ordnung herzustellen. Es kam zum Austausch von kleineren und größeren Gruppen, aber die Evakuierung war längst noch nicht abgeschlossen. Ein Viertel der Bewohner war bisher den Anweisungen und Botschaften aus den Domen und dem Land Ni gefolgt.
    Atlan und Salik hatten ihr Hauptquartier im Zentraldom von Gunnborn aufgeschlagen.
    Gunnborn lag eine halbe Lichtstunde vom Vagenda und somit dem Zentrum des Tiefenlands entfernt Das Land erstreckte sich in Richtung der Lichtebene, und es besaß gewaltige Ausmaße. Sein Durchmesser betrug zwölf Lichtsekunden. Dementsprechend verfügte es über eine große Anzahl von Transmitterdomen, und jeder nahm für sich ein gleich großes Gebiet in Anspruch. Hochrechnungen zeigten, daß es langfristig keine Probleme gab, alle Bewohner des Tiefenlands in den Reservaten um die Dome unterzubringen.
    Die beiden Lordrichter hielten sich in einem der Steuerräume auf. In ihrer Begleitung befanden sich die beiden Jaschemen, sowie Clio und Twirl. Der Abaker machte ein mißmutiges Gesicht, und nichts wäre in der Lage gewesen, ihn aufzuheitern. Grauleben kannte keine Heiterkeit und keinen Humor. Es bestand aus tiefer Ernsthaftigkeit, vermischt mit Gleichmut und Gleichgültigkeit, sowie einer guten Portion Gedrücktheit.
    „Da kommt ein Lord", sagte der Abaker beiläufig. „Was will er hier? Er soll einen anderen Raum benutzen!"
    Es war Lord Bothan, der Herr des Zentraldoms. Dies war sein Reich, und er näherte sich den beiden Lordrichtern und machte eine unterwürfige Verbeugung.
    Atlan musterte ihn. Wie immer war unter der dunklen Kutte nichts zu erkennen. In der Kapuzenöffnung wallte es grau, aber immer wieder glaubte der Arkonide, in diesem Wallen ein Gesicht zu sehen, ein Gesicht mit großen Augen, die voller Unschuld waren.
    Aber er täuschte sich bestimmt. Der Eindruck, den die letzten fünf RZI in ihm hinterlassen hatten, war zu stark gewesen, als daß er ihn so schnell vergessen konnte.
    Die verhaßten RZI. Ihnen standen die Grauen Lords mit ihren hehren Zielen gegenüber.
    „Bothan, ich grüße dich", sagte er. Salik schloß sich an.
    „Der Zeitplan steht fest", eröffnete der Lord. „Ich habe einen Computerausdruck bei mir, wenn ihr euch überzeugen wollt!"
    „Dein Wort ist uns Beweis genug", erwiderte Salik. „Im Grauland gibt es kein Mißtrauen zwischen den Lords!"
    Die Kapuze senkte sich, ein Zeichen der Zustimmung. Bothan nannte einen Zeitraum, der nach dem Maß der beiden Lordrichter einem Vierteljahr entsprach. In dieser Zeit konnte viel geschehen. In dieser Zeit würden die Raum-Zeit-Ingenieure nicht schlafen.
    „Es dauert zu lange", stellte Lordrichter Atlan fest. „Soviel Zeit haben wir nicht."
    Er dachte an die, technischen Schwierigkeiten, die sich aufwarfen. Noch bestand keine Möglichkeit, die Umgebung der Transmitterdome so abzuschirmen, daß sie von der Auflösung absolut verschont blieben. Zumindest aus der Sicht der Lords bestand ein solcher Schutz nicht. Die hundertfünfzigtausend Transmitterdome mußten so umgerüstet werden, daß sie über Schirmfeldprojektoren und die technischen Mittel für Sauerstofferzeugung, Schwerkraft, Klima etc. verfügten. Sie mußten also auf Eigenversorgung umgestellt werden. Jeder Dom und sein Umland mußten kleine Tiefenländer bilden mit einer technischen Apparatur, die in ihrer Funktion der entsprach, die bisher das Neutrum

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