1271 - Die Geister, die sie rief
hatten.
Auch John sah sie.
Er konnte sich nicht bewegen, denn hinter ihm hatte sich Mona Lucanda aufgebaut. Sie bedrohte John mit der Beretta, aber sie hatte nur Augen für das, was vor ihr geschah.
Durch das Sprechen war die Stille unterbrochen worden. So bekam Glenda die Chance, nicht gehört zu werden, als sie sich auf dem dicken Grasteppich dem Rücken der Frau näherte.
Glenda betete, dass Mona sich nicht drehte. Mit der Harke konnte sie schon einiges anstellen. Das Gerät kam ihr immer schwerer vor, sie hatte auch Mühe, normal zu laufen, aber trotzdem benutzte sie es nicht mehr als Stütze, sondern hielt es halb hoch, um es als Waffe einsetzen zu können.
Justine sprach weiter. Sie wollte Johns Vernichtung. Sie würde die verdammten Geister einsetzen.
Für Glenda stand längst fest, dass sie sich beeilen musste.
Sie ging schneller.
Es war ihr jetzt egal, ob man sie hörte oder nicht.
Dann rief die Cavallo den Befehl. Glenda verstand nicht alle Worte, aber sie wusste, dass es jetzt auf jede Sekunde ankam. Noch einen Schritt ging sie nach vorn und hob die Harke.
Etwas musste passiert sein, denn plötzlich drehte sich Mona Lucanda mit einer schnellen Bewegung um. Möglicherweise hatte sie Glenda gehört oder gerochen, jedenfalls wollte sie etwas tun.
Sie drehte sich, und Glenda, schlug mit der Harke zu!
Die Zinken erwischten nicht das Gesicht der dunkelhaarigen Frau, sie bohrten sich auch nicht in den Körper hinein. Der Zufall oder die Fügung wollten es, dass Glenda genau den Waffenarm der Frau traf. Die Spitzen der rostigen Zinken hackten hart in die rechte Hand und auch in den Unterarm hinein.
Mona schrie und ließ die Waffe fallen!
***
Ich hörte den Schrei, aber ich wusste nicht, was er zu bedeuten hatte. Der Angriff dieser verdammten Geisterhexen war wichtiger für mich. Sie flogen parallel auf mich zu, als wären sie von der blonden Bestie weggeschleudert worden.
Ich sah ihre knochigen und gelben Gesichter immer größer werden. Widerliche Fratzen, von hellen Lichtern umflort, tote und trotzdem helle Augen, denn auch in ihnen hatte sich das Licht verfangen.
Sie würden mit zerstörerischer Gewalt über mich herfallen und ich wusste nicht, was dann mit mir passierte.
Es war mir jetzt egal, ob Mona hinter mir stand und mich bedrohte. Ich musste jetzt kämpfen, und meine Arme lösten sich blitzschnell vom Nacken. Ich wollte mich noch zur Seite drehen, doch da waren sie bereits über mir.
Plötzlich sah ich nichts mehr. Die Umgebung verschwand im gelben Licht der kreisenden Wesen, die wahnsinnig schnell waren, sodass ich zu keiner Abwehr kam.
Sie hatten mich.
Ich spürte sie.
Sie rasten um meinen Körper herum, ohne mich jedoch zu berühren. Sie hielten noch einen gewissen Abstand, aber ich kam mir trotzdem schon vor wie von Ringen aus Stahl umgeben. Es war eine andere Macht, die über mich herfiel und mich leider wehrlos machte.
Etwas drang von ihnen in mich ein. Es war das Heulen in meinen Ohren, das nur ich hörte, und die Geistwesen kreisten immer schneller und zogen den Ring noch enger.
Auch wenn ich die Augen offen hielt, waren sie für mich nicht mehr zu unterscheiden, denn ihre Geschwindigkeit hatte einfach zu stark zugenommen. Ich sah nur noch diese verdammten Ringe um mich herum, bis mich dann das erste Wesen berührte.
Und da passierte es!
***
Nicht dass ich mich innerlich auf eine Niederlage eingestellt hatte, aber auf einen Sieg auch nicht.
Was war das dann, was mit mir passierte? Sieg? Niederlage? Oder beides in einem?
Ich hatte noch mitbekommen, dass ich plötzlich am Boden lag, aber das war auch alles gewesen. Ich selbst wehrte mich nicht, und trotzdem ging von mir eine Kraft aus, die ich zuerst nicht erfasste. Ich sah nur, was plötzlich geschah.
Die mich angreifenden Schädel flogen weg wie Gummibälle. Sie erreichten mich, aber sie wurden zur Seite geschleudert. Ich hörte keine Schreie, sie gaben auch jetzt keinen Laut ab, aber ich erkannte, dass etwas mit ihnen passierte.
Sie hatten mich erwischt, waren zurückgeschlagen worden, und vergingen in grellen Lichtblitzen.
Sie lösten sich einfach auf, als wären sie von harten Schlägen getroffen worden.
Der erste, der zweite, der dritte…
Es war ein Bild, das mich hätte jubeln lassen können. Aber ich tat nichts und blieb sogar liegen.
Doch meine erste Überraschung legte sich, und ich erkannte jetzt, was mit mir passiert war.
Auch mich umgab ein Licht!
Es war kaum zu glauben. Es besaß nicht diese gelbe
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