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1271 - Die Geister, die sie rief

1271 - Die Geister, die sie rief

Titel: 1271 - Die Geister, die sie rief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und fast perfekten Gesicht tatsächlich verbarg.
    Es war zu merken, dass sich der Lichtkegel bewegte. Er zitterte ein wenig, und er blieb auch noch für eine Weile auf ihr Gesicht gerichtet. Dann hörte sie das leise Lachen und kurz danach die Stimme eines Mannes.
    »Wen haben wir denn da?«
    »Ein Vögelchen«, sagte der zweite.
    »Sogar ein blondes.«
    »Und scharf dazu.«
    »Das ist doch was…«
    Sie sprachen weiter. Sie hechelten fast, sie lachten auch, und sie sorgten durch ihre Wortwahl dafür, dass Justine sehr genau wusste, was ihr bevorstand.
    Irgendwann senkte sich der Lichtkegel der Lampe und wanderte über ihren Körper. Die Typen schnalzten mit der Zunge. Sie freuten sich noch mehr auf den großen Spaß, und Justine ließ sie reden. So lange, bis sie eine Pause einlegten.
    »Ihr habt euren Spaß gehabt, ich will ihn auch haben. Kommen wir zur Sache, Freunde.«
    »Oh. Eine Emanze, wie?«
    »Ich will zu Camilla.«
    Sie erntete ein Lachen. »Glaubst du wirklich, dass Camilla dich jetzt noch empfangen wird?«
    »Das denke ich schon.«
    »Dann irrst du dich.«
    »Das werde ich sie selbst fragen.«
    Beide hatten ihren Spaß und erklärten, dass es so einfach nicht war. Da hatten sie noch ein Wort mitzureden.
    »Wir sind Camillas Lieblinge. Wir passen auf sie auf. Und wir werden alle Besucher testen, die zu ihr wollen. Auch dich. Bei dir machen wir es besonders gern.«
    Justine wusste sehr genau, um was es ging. Die beiden wollten sie vergewaltigen. Auf eine Frau wie sie hatten sie nur gewartet.
    Sie merkte, dass kalte Wut in ihr hoch stieg. Sie nahm ihre Gerüche wahr. Sie roch den Schweiß, aber sie erschnüffelte auch den Blutgeruch, den jeder Mensch an sich hatte.
    Justine überlegte, ob sie die beiden anfallen und leer trinken sollte. Normalerweise hätte sie darüber nicht nachgedacht, in diesem Fall allerdings hatte sie andere Pläne, und die waren wichtiger. Für sie zählte einzig und allein diese geheimnisvolle Camilla, die in ihrer Baracke hauste. Sie war so etwas wie eine Königin in diesem Slum, und sie würde bald auf eine zweite Königin treffen.
    Die Lampe gab noch immer ihr Licht ab, strahlte jedoch nicht mehr in Justines Gesicht. Der Lichtkreis malte sich vor ihren Füßen auf dem Boden ab. Sie brauchte es nicht, um die Dunkelheit zu durchbrechen, ihre Augen sahen auch ohne Hilfe.
    Der Typ, der keine Lampe hielt, griff unter seine Weste, deren Stoff mit allerlei Buttons behängt war.
    Er zog ein Messer hervor.
    Die Klinge schnellte hervor. Sie war wie ein Blitz, der plötzlich fest geworden war. Der zweite Typ hob die Lampe und leuchtete die Klinge an. Da sah sie aus wie Eis.
    »Siehst du meinen Freund, Blondie?«
    Justine blieb gelassen. »Lass es lieber sein.«
    »Ach. Wieso denn?«
    »Weil es besser für euch ist. Ich sage das wirklich nicht zwei Mal. Geht lieber.«
    Die noch jungen Kerle schauten sich an. Sie setzten allein auf ihre körperlichen Kräfte, und wer sie anschaute, der konnte vor ihnen schon Furcht bekommen. Vorstadt-Rambos, die niederwalzten, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Beide prusteten vor Lachen. Der mit der Lampe schüttelte noch den Kopf, als wollte er durch diese Bewegungen seinen letzten Rest Gehirn loswerden.
    »Wir ziehen dich mit dem Messer aus!«
    »Versucht es lieber nicht.«
    »Oh doch, ich bin da gut drin.«
    »Ja, das ist der liebe Sliggy.«
    Justine merkte sich den Namen. Eigentlich hätten die beiden jetzt vorsichtiger werden müssen, denn Justine tat nichts, um ihnen aus dem Weg zu gehen. Sie blieb lässig stehen und schob sogar einen Fuß nach vorn.
    Sliggy hob die Schultern an. Er freute sich. Er stieß ein kehliges Lachen aus.
    Dann ging er los. Er hatte einen federnden Gang, aus dem heraus er sich auch nach vorn werfen und blitzschnell zustechen konnte. Justine war auf alles gefasst, sie würde es locker hinnehmen, und es irritierte sie auch nicht, dass Sliggy das Messer kreisen ließ, als wollte er sich eine besondere Stelle an ihrem Körper aussuchen.
    Er summte sogar eine Melodie vor sich hin, sprang dann vor - und hing Justine plötzlich am Körper.
    Mit einer Hand hielt er sie fest. Die andere hob er, und die Spitze der Klinge berührte die dünne Haut dort, wo der obere Rand des Bustiers anfing.
    Aus nächster Nähe starrten sich beide an. Jeder suchte im Gesicht des anderen nach irgendwelchen Regungen. Justine roch ihn. Unter der Haut floss das Blut. Für sie war es wie ein warmer Strom, der aus einem Vulkan drang und sich danach in

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