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1271 - Die Geister, die sie rief

1271 - Die Geister, die sie rief

Titel: 1271 - Die Geister, die sie rief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich natürlich die Frage, was sie in dieser Baracke wollte.«
    »Sie hat etwas geholt.«
    Ich blickte Murphy an. »Richtig, das hat sie. Es lag in der Truhe. Aber was hat sie daraus hervorgeholt? Das ist die große Frage. Es sah aus wie ein Stab mit verschiedenen Enden.«
    Der Kollege zuckte nur die Achseln.
    »Und er war in einer Truhe versteckt«, erklärte Glenda nickend. »Also muss er etwas Besonderes sein. Ich mache mir natürlich meine Gedanken und denke dabei an ein Zepter oder so etwas Ähnliches. Auf jeden Fall an einen Gegenstand, der ihr Macht verleiht. Hinter dem sie unbedingt her war.« Glenda war sich unsicher, deshalb blickte ich in ihre fragenden Augen. »Oder was meinst du?«
    »Ich stimme dir zu. Er war sogar so wichtig für sie, dass sie einen Menschen getötet hat.« Ich richtete meinen Blick auf Murphy und erhob mich zugleich. »Aber sie hat nicht das Blut der alten Frau getrunken. Oder haben Sie Bissstellen gesehen?«
    »Das habe ich nicht.«
    »Dann war das Blut nichts wert«, flüsterte Glenda. »Oder es kam ihr nur auf diesen Stab an.«
    Das glaubten wir eher.
    »Was könnte diese alte Frau so Wertvolles versteckt gehabt haben?«, überlegte ich laut.
    »Frag lieber, wer sie war, John.«
    Da hatte Glenda eine gute Idee gehabt, und ich gab die Frage gleich an den Kollegen weiter.
    Murphy saß wieder an seinem Schreibtisch und hob die Schultern. »Das ist schwer zu sagen. Wir haben uns natürlich bei Sliggy erkundigt. Er kann noch reden, während es seinem Kumpan schlechter geht. Der hat eine schwere Gehirnerschütterung. Die Frau, die alle nur unter dem Namen Camilla kannten, war in dieser Gegend so etwas wie ein Original. Sie lebte schon ewig dort. Sie wurde akzeptiert, und sie war auch eine Person, die man um Rat fragte, wenn es irgendwelche Probleme gab. Sie war weise, sie kannte Antworten, und sie wurde als Zauberin und Wahrsagerin bezeichnet.«
    »Nicht als Hexe?«, fragte ich.
    Murphy runzelte die Stirn. »Ja, der Begriff ist auch mal gefallen, glaube ich.«
    »Dann ist doch schon einiges klar«, sagte Glenda zu mir. »Wenn sie eine Hexe oder mit Kräften ausgestattet war, die denen einer Hexe sehr ähnlich sind, ist sie für Justine interessant gewesen. In ihrem Besitz hatte sich etwas befunden, an das Justine unbedingt herankommen wollte und es auch geschafft hat. Eben dieser seltsame Stab. Ein Hexenstab oder ein Zauberstab, egal wie man es nennt.«
    »Gut gefolgert.«
    »Danke.«
    »Was uns nicht weiterbringt«, erklärte der Kollege, »denn niemand von uns weiß, wo sich unsere besondere Freundin aufhält.« Er legte die Stirn in Falten. »Ich denke, dass ich den Fall in der Hauptsache abgeben kann, denn Vampire stehen nicht auf meiner Menükarte. Oder seht ihr das anders?«
    »Nein«, gab ich zu. »Das ist leider unser Problem. Wir werden sie suchen müssen.«
    »Ich frage mich«, sagte Glenda leise, »was sie mit diesem Stab überhaupt will.«
    Eine Antwort bekam sie nicht, obwohl sie sehr wichtig war. Ich wandte mich an den Kollegen.
    »Habt ihr inzwischen nachgeforscht und herausgefunden wie das Umfeld der Toten aussah?«
    »Können Sie da etwas deutlicher werden?«
    »Nun ja. Hatte diese Camilla einen Menschen, dem sie vertrauen konnte?«
    Murphy verzog die Lippen. »Das ist verdammt schwer«, gab er zur Antwort. »Sehr schwer sogar.«
    »War sie eine Einzelgängerin?«
    »Mehr oder weniger. Jemand wie diese Camilla hatte in dem Sinne keine Freunde. Sie ist eine Frau gewesen, vor der sich andere Menschen fürchteten, davon müsst ihr immer ausgehen. Um sie herum schwebte so etwas wie ein Schleier. Mir ist bekannt, dass sie kaum etwas mit anderen Menschen zu tun hatte. Sie war vielen suspekt, und deshalb haben die Leute einen Bogen um sie gemacht. Viel wird man euch hier nicht sagen können.«
    »Aber jemand muss sie doch versorgt haben. Auch eine Wahrsagerin oder Zauberin muss essen und trinken.«
    »Das stimmt.«
    »Hat sie allein eingekauft?«, wollte Glenda wissen.
    »Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.«
    »Dann sollten wir recherchieren.«
    Kollege Murphy bekam einen roten Kopf. Er fühlte sich leicht belehrt, aber Glenda hatte nur die Wahrheit gesagt. Sie wollte auch noch wissen, ob es Verwandte gab, da musste Murphy passen.
    »Dann müssten wir mal mit diesem Sliggy reden«, sagte ich.
    »Das sehe ich auch so.«
    »Wo finden wir ihn?«
    »Das Krankenhaus ist nicht weit entfernt. Er wird da noch einige Zeit liegen müssen. Ich bezweifle, dass er seinen rechten Arm

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