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1271 - Die Geister, die sie rief

1271 - Die Geister, die sie rief

Titel: 1271 - Die Geister, die sie rief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kein Artist, und mit den hinter dem Kopf verschränkten Händen aufzustehen, war auch nicht das Wahre. Trotzdem musste ich es tun, weil es mir befohlen wurde. Ich wollte kein Risiko eingehen, wand mich wie eine Schlange, sah sicherlich lächerlich aus, aber ich gab nicht auf, und so brachte ich es fertig, eine kniende Haltung zu erreichen.
    Sie machte mich wütend. Ich hasste es, vor dieser Person zu knien, die mich mit der eigenen Waffe bedrohte. Ihr bereitete es Triumph, denn sie hatte den Mund zu einem Lächeln verzogen, und in ihren dunklen Augen entdeckte ich eine wilde Vorfreude.
    »Ein schönes Bild, Sinclair. Schade, dass ich es nicht länger genießen kann. Der große Geisterjäger kniet vor mir.«
    »Sie wissen gut Bescheid.«
    »Glenda hat es mir erzählt, als wir beide allein waren. Sie wollte mich beruhigen, die Gute…«
    »Es gibt eben noch Menschen, die auch menschlich denken und nicht so sind wie Sie und Justine.«
    »Das kümmert mich gar nicht!«, erklärte sie. »Aber du kannst jetzt langsam aufstehen und dich drehen. Wir gehen dann zur Tür und hinaus in den Garten.«
    Ich war froh, dass sich Mona nur um mich kümmerte und nicht um Glenda. Sie war davon überzeugt, sie in einen tiefen »Schlaf« versetzt zu haben, und das sollte auch so bleiben.
    Auch als ich auf den Füßen stand, musste ich die Hände hinter dem Kopf verschränkt halten. Mona Lucanda kannte sich aus. Sie hatte sicherlich genügend entsprechende Filme gesehen und würde bestimmt keinen Fehler machen.
    Ich ging mit kleinen Schritten und einem verdammt weichen Gefühl in den Knien. Mein Blick war nach vorn gerichtet, aber auch zu Boden, denn ich wollte nicht in die Blutlache treten, die bereits eine Haut bekommen hatte.
    Dann erreichte ich eines der Fenster, drehte den Kopf und warf einen Blick nach draußen.
    Nein, da war nichts zu sehen. Das hätte ich mir auch ersparen können. Dichte Dämmerung, kein Licht, keine Bewegung. Für Justine Cavallo eine perfekte Umgebung.
    Mona blieb hinter mir. Auch jetzt rückte sie nicht zu dicht auf.
    Die zweite Tür war die, die nach draußen führte. Mit einer Hand durfte ich sie aufziehen, und als ich dann über die Schwelle trat, musste die Hand sofort wieder den alten Platz im Nacken einnehmen.
    Da war die Lucanda verdammt konsequent.
    Ich erreichte das Freie. Der Schatten des Hauses fiel über mich wie ein schwarzes Totentuch. Zum Garten hin war es heller, aber es flimmerte weder das Licht des Mondes noch das der Sterne über den Rasen hinweg, sodass er vor mir lag wie eine unberührte dunkle Fläche.
    »Geh weiter!«
    »Bis wohin?«
    »Ich sage dir schon Bescheid!«
    Ich behielt die langsame Schrittfolge bei. Die Arme durfte ich nicht bewegen, doch meine Augen kontrollierte sie nicht, und die befanden sich in Bewegung.
    Ich suchte die Parzelle nach meiner besonderen Freundin ab, aber Justine hielt sich versteckt. Sie hatte auch keines ihrer blutgierigen Monstren aus der Vampirwelt mehr geschickt. Ein Blutsauger hatte gereicht, um mich abzulenken.
    Die Steinplatten an der Seite waren sehr bald unter meinen Füßen verschwunden, und ich trat jetzt auf den weichen Rasen, der wie ein dichter Teppich wirkte.
    Plötzlich war es mir, als würde man einen Vorhang vor meinen Augen wegziehen. Woher sie gekommen war, sah ich nicht, aber sie war da, und es gab keinen Zweifel, dass es sich dabei um Justine Cavallo handelte. Den Befehl stehen zu bleiben, bekam ich nur wie nebenbei mit, befolgte ihn auch, doch ich richtete meine Augen auf die Person, die sich vor mir bewegte und anders aussah als sonst.
    Okay, sie war noch die Gleiche geblieben. Aber sie trug nicht mehr ihr normales Outfit. Die Lederkleidung hatte sie abgelegt und - ich konnte es kaum fassen - sie war so gut wie nackt…
    ***
    Eine so große Überraschung war es nicht für mich, denn ich kannte sie als nackte Frau. Da hatte sie versucht, mich zu verführen, um mir anschließend das Blut auszusaugen. Darin sah ich noch einen Sinn. Für dieses Auftreten hier allerdings weniger und war deshalb recht erstaunt.
    Auch Mona Lucanda war stehen geblieben. Jedenfalls hörte ich kein Schrittgeräusch mehr. Die Dunkelheit war noch nicht so dicht. Schattiges Zwielicht umfing die Parzelle.
    Meine Augen gewöhnten sich schnell an das neue Bild. Ich musste zugeben, dass ich mich geirrt hatte. Justine Cavallo war nicht völlig nackt. Sie hatte so etwas wie ein hauchdünnes Kleid oder Tuch um ihren Körper geschlungen. Der Stoff war allerdings

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