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1271 - Finale in der Tiefe

Titel: 1271 - Finale in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spätestens einer Stunde würden sie wie der auf den Beinen sein. Um hartnäckige Fälle anhaltender Ohnmacht sollte sich die Medotechnik kümmern. Waylon Javier übernahm den Befehl, sobald er wieder einsatzfähig war. Zwischen der Tiefe und der BASIS würde es keine Kommunikation geben. Javier hatte die Aufgabe, die Sicherheit des Schiffes wahren und auf Perry Rhodans Rückkehr zuwarten.
    Eine Frist wurde de nicht gesetzt. Im Fall eines Fehlschlags seiner Mission blieb es herkömmlichem Menschenverstand überlassen zu entscheiden, ab wann ein weiteres Warten auf Rhodans Rückkehr nicht mehr sinnvoll war. Per Transmitter kehrte er in seine Unterkunft zurück. Wehmut erfaßt ihn, als er sich in den behaglich ein eingerichteten Räumen umsah, in denen Gesil geschaltet und gewaltet hatte. Die Sehnsucht wurde so intensiv, daß er sie auf der Zunge zu schmecken glaubte. Er stand in der kleinen Pantry, in der Gesil sich ihr Reich eingerichtet hatte, das nicht nur automatische Fertiggerichte produzierte. Da hörte er ein Geräusch draußen im Vorraum. Er ging auf die Tür zu, die Wohnzimmer führte. Flüchtig nahm er die vertrauten Einrichtungsgegenstände wahr und bemerkte jenseits des Durchgangs eine kleine schmächtige Gestalt, hinter der sich soeben das Eingangsschott schloß. Im selben Augenblick geschah etwas höchst Erstaunliches.
    Eben hat er noch im hellen Licht seines Wohnraums gestanden, aber der nächsten Schritt führte ihn in die Dunkelheit. Wie angewurzelt blieb er stehen. Er hörte fremdartige Geräusche: Rascheln von Laub, das Rauschen gewichtiger Wipfel. Er roch den Duft von feuchter Erde und spürte den sanften Hauch des Windes, der ihm übers Gesicht strich. Er hörte Tierlaute: Grillen zirpten, ein Nachtvogel gab glucksende und knarrende Laute von sich. Und er sah! Während Augen sich an die Finsternis zu gewöhnen begannen, erschienen ihm die Umrisse von Bäumen, Silhouetten von Büschen und Farnwedeln. Er sah einen Erdhügel und die schmale Spur eines Weges, der sich durch das Dickicht wand. Er blickte in die Höhe und gewahr zwischen dichtbelaubten Ästen hindurch die Lichtpunkte einzelner Sterne. Er stand starr und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Der nächtliche Wald erinnerte ihn an seine Kindheit. Wie oft war er, wenn die Eltern nicht aufpaßten, in warmen Sommernächten an der Nordflanke von Case Mountain umhergekrochen und hatte nach Irrlichtern Ausschau gehalten, die ihm den Weg zu verborgenen Schätzen weisen würden.
    So unglaublich der plötzliche Wandel seiner Umgebung erscheinen mochte, so erinnerte er sich doch, daß ihm Ähnliches vor nicht allzu langer Zeit schon einmal zugestoßen war. Ihm und Jen Salik. Das war damals gewesen, als die Galaktische Flotte die Pforten des Loolandre belagerte und der Pförtner Chmekyr einen ganzen Sack voll pararealer Tricks über die geplagten Galaktiker entleerte. Es hatte in jenen Tagen nur einen gegeben, der sich in der Theorie der Parallel-Realitäten auskannte, und dieser eine... Es ging wie ein Ruck durch Perry Rhodans Bewußtsein. Natürlich, das war die Erklärung! Ein jungenhaftes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Na warte, dachte er belustigt, dafür bekommst du von mir zu hören. Alte Männer derart zu erschrecken! Erspähte durch das Dickicht und sah hangaufwärts den matten, rötlichen Schein eines Feuers. So war es damals gewesen; so war es Jen Salik ergangen. Er allerdings würde, wenn er die Lichtung betrat, auf der das Feuer brannte, dort nicht Yee Soong und seinen Hund Zhu Rou vorfinden. Es würde ihm auch niemand eine Schüssel Suanlatang anbieten. Etwas ganz anderes wartete auf ihn. Er setzte sich in Bewegung und stieg mit weit ausholenden Schritten den Weg hinan. Es fiel ihm nicht ein, an der Wirklichkeit seiner Umgebung zu zweifeln. Er kannte die Tricks, deren der Alte fähig war. Er befand sich auf einem Parareal-Niveau. Es hatte, auf die psionische Konstellation namens Perry Rhodan bezogen, nicht ganz dieselbe Daseinsberechtigung wie jenes, das die BASIS, das Quartier, die Pantry und das heller- leuchtete Wohnzimmer enthielt. Aber es war ebenso real. Am Rand der Lichtung blieb er stehen. Das Feuer brannte unbewacht. Es war kein großes Feuer, und der es angezündet hatte, war darauf bedacht gewesen, daß es keinen Schaden anrichten konnte. Perry Rhodan trat unter den Bäumen hervor. „Sato Ambush", sagte er laut. „Komm her und zeig dich."
     
    *
     
    Es raschelte im Gebüsch. Eine kleine, zierliche Gestalt kam

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