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1274 - Der Wolf und das Mädchen

1274 - Der Wolf und das Mädchen

Titel: 1274 - Der Wolf und das Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon in diesem Kellerraum verbracht hatte. Sie merkte nur, dass sie wieder Durst bekam, griff zur Wasserflasche, drehte den Verschluss ab und trank einen Schluck. Die Flüssigkeit war zwar lauwarm geworden, aber sie löschte trotzdem den ersten Durst.
    Als sehr schlimm empfand sie die Stille. Sie war wie ein ewiger Druck, der einfach nicht von ihr weichen wollte. Sie hatte nichts zu tun. Caro konnte nur immer wieder auf das gelbe Licht schauen.
    Es war gewissermaßen ihre einzige Bezugsquelle.
    Warten, was passierte. Die Schreie hatten sich nicht wiederholt. Auch dieses fürchterliche Stöhnen und Jammern nicht, und sie hatte sogar für eine gewisse Zeit geschlafen, aber jetzt sahen die Dinge anders aus. Sie war hellwach. Sie spürte die Kälte in sich und zugleich die Aufregung. Sie wusste auch, dass es draußen längst hell sein musste, und irgendwann würde doch jemand kommen, der sich mit ihr beschäftigte. Man konnte sie doch nicht für immer hier unten fest halten.
    Sie dachte an ihre Großmutter, und natürlich kam ihr dabei auch die Entführung in den Sinn. Caroline hoffte, dass der Großmutter auch weiterhin nichts passiert war und sie ebenfalls noch am Leben war. Der Wolf hatte schreckliche Dinge in der Umgebung von Woodstone getan. Auch Caroline hatte davon erfahren, ohne allerdings Einzelheiten zu kennen. Die waren ihr verschwiegen worden.
    Oft genug hatte sie das Verlies durchwandert. Sie war bis zur Tür gegangen, hatte dagegen geklopft und nur festgestellt, dass sie sehr dick war und sie es nicht schaffen würde, die Tür aufzubrechen.
    Da musste man sie schon holen.
    Aber wer?
    Es konnte nur der Mann mit der hässlichen Maske sein, vor dem sie richtige Angst hatte. Die Maske war so schlimm. Sie bedeckte den gesamten Kopf. Haare besaß sie nicht. Der Schädel glänzte weiß, aber nicht die Vorderseite. Die zeigte eine böse Fratze mit großen, kugelrunden Augen, aus denen blutige Tränen rannen, bis hin zu einem böse verzerrten Mund, dessen Lippen dunkelrot und breit waren.
    Clowns konnten nett und lustig sein, das wusste Caro. Sie mochte sie, denn sie war schon zwei Mal mit ihrer Großmutter in einem Wanderzirkus gewesen und hatte sich an den Späßen der Clowns erfreut.
    Bei diesem hier nicht. Der verstand keinen Spaß. Der war einfach nur böse.
    Und er würde kommen, das stand für sie fest. Er würde ihr wieder etwas bringen und bestimmt nicht auf ihre Fragen antworten. Aber er musste etwas sagen. Wie sollte sie sonst herausfinden, was mit ihr passiert war? Und wie es weiterging…
    Jemand kam.
    Er ging über eine Treppe.
    Caroline hörte deutlich die Echos auf den Stufen, wenn er seine Füße aufsetzte. Und sie wusste auch, wer ihr einen Besuch abstatten würde. Es war der Mann mit der Maske. Sie erkannte ihn an seinen Schritten.
    Caroline wusste nicht, ob sie froh darüber sein sollte oder nicht. Fest stand zumindest, dass sie nicht allein bleiben würde. Sie bekam zumindest etwas Abwechslung.
    Vor der Tür verstummten die Geräusche. Jetzt war es wieder so schrecklich still, und sie lauschte ihrem eigenen Herzschlag. Es geschah noch nichts, erst nach einer gewissen Zeit hörte sie, dass der Mann einen Schlüssel ins Schloss steckte und ihn danach drehte. Dann war die Tür offen, und er stieß sie langsam nach innen.
    Es wurde heller, denn hinter dem Mann brannte im Flur das Licht, das auch in diesen Kellerraum hineinfiel. Es war alles andere als ein finsterer Keller, sondern ein sehr heller und lichtdurchfluteter.
    Aber es war ein künstliches Licht und nicht das der Sonne, nach dem sich Caroline sehnte.
    Sie saß auf den beiden Matratzen und schaute zur Tür hin. Sie konnte nichts dafür, aber sie zitterte beim Anblick der bösen Maske, die im hellen Licht noch grotesker aussah, aber von ihrer Bösartigkeit nichts verloren hatte.
    Das Mädchen war enttäuscht. Es hatte gedacht, dass ihr der Clown etwas zu trinken und auch zu essen vorbeigebracht hätte. Nichts davon stimmte. Seine Hände waren einfach nur leer.
    Mit einem großen Schritt hatte er den Keller betreten und blieb stehen. Er bildete ein Hindernis zwischen dem Mädchen und der Tür. Die blutenden Augen waren auf die junge Gefangene gerichtet, die sich nicht von der Stelle bewegte.
    Aber auch der Unbekannte rührte sich nicht. Durch seine Anwesenheit sorgte er dafür, dass zahlreiche Gedanken durch den Kopf des Kindes schossen, über die sich Caro nicht eben freute. Sie stellte sich schlimme Dinge vor. Dieser Mann konnte sich in

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