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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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retten.
    Er nutzte sie, und er schaffte es, die Antigravplatte etwa dreißig Meter über dem Boden unter Thornokow zu bringen. Doch dieser ließ sich nicht damit abfangen, sondern er stieß mit den Füßen dagegen, als müsse er sich gegen sie verteidigen. Zugleich schrie er in höchstem Entsetzen.
    „Weg! Weg", kreischte er. „Laß mich zufrieden."
    Danach war alles zu spät. Paolo Melzer versuchte noch einmal, den Kollegen zu retten, doch sie waren bereits zu dicht über dem Boden. Thornokow schlug auf die Felsen. Er war auf der Stelle tot.
     
    5.
     
    „Ich habe mich auf die Paratauforschung konzentriert, weil es immerhin um die Entsorgung des Weltraums geht", erläuterte John Strecher. „Es ist ebenso wichtig, den Paratau zu beseitigen, wie die Natur eines Planeten sauber und von allen äußeren Einflüssen frei zu halten."
    „Keine Vorträge, bitte", sagte Alfien Doran. Er trug einen alten, verwaschenen Schlapphut, um sich vor der keineswegs stechenden Sonne zu schützen. „Wir sind hier, um die Kartanin aufzuspüren, falls diese überhaupt auf diesem schönen Planeten gelandet sind. Alles andere interessiert mich nicht."
    „In unserer heimatlichen Milchstraße gibt es noch zahllose unerforschte Planeten.
    Warum beschränken wir uns nicht darauf, erst einmal sie zu erschließen? Warum müssen wir uns mit Galaxien befassen, die so weit von unserer Galaxis entfernt sind, daß wir die Distanzen schon gar nicht mehr mit dem Verstand erfassen können?"
    „Hör auf damit", bat Alfien Doran. Er schob sich die Mütze so tief in die Stirn, daß sie die Augen fast überdeckte. „Ich bin hier, weil ich die verdammten Kartanin finden will, aber nicht, um mir diesen Quatsch anzuhören. Du hättest in der ENTSORGER-1 bleiben sollen, wenn dir dies nicht paßt."
    „Ich nutze jede Gelegenheit, die sich mir bietet, um aus dem Raumschiff herauszukommen und eine fremde Welt zu sehen", erklärte Strecher. Mit der linken Hand kratzte er sich das bärtige Kinn, mit der rechten lenkte er die Antigravplattform über einige Hügel hinweg und folgte dann einem kleinen Flußlauf. Die Meßinstrumente zeigten schwankende Strahlenwerte an. Aus ihnen ließ sich nicht erkennen, ob irgendwo in der Nähe ein Raumschiff gelandet war. Sie konnten das Tal nur absuchen und hoffen, irgendwo auf deutlichere Spuren zu stoßen.
    „Nun siehst du sie, diese fremde Welt", sagte der Mediziner gelangweilt. „Also reiß die Augen auf und laß dir nichts entgehen. Wer weiß, wie lange du noch Gelegenheit dazu hast. Wenn wir die Kartanin finden, ist es sowieso vorbei damit."
    John Strecher richtete sich hoch auf. Er schüttelte den Kopf und blickte mißbilligend auf Alfien Doran herab, der offensichtlich nicht das geringste Interesse für die Schönheiten der Natur zeigte. Während sie an Bäumen vorbeiflogen, die riesigen Blüten in allen nur erdenklichen Farben trugen, saß der Mediziner vornübergeneigt auf der Platte und schien Mühe zu haben, die Augen offenzuhalten. Während Strecher die Eleganz der Tiere bewunderte, die durch das Unterholz strichen, schien Doran mit seinen Gedanken weit weg zu sein.
    Plötzlich aber zuckte Alfien Doran zusammen und streckte den Arm aus.
    „Da", sagte er.
    John Strecher blickte ihn verblüfft an.
    „Was ist los?" fragte er. „Was hast du?"
    Doran schob den rechten Fuß gegen die Schaltung der schwebenden Platte und hielt sie an.
    „Während du dich darüber aufregst, daß die Affen ihren Unrat einfach so in den Wald fallen lassen, habe ich etwas gefunden", erklärte er, beugte sich vor und betätigte die Schaltung der Platte erneut. Die Flugmaschine glitt über den Fluß hinweg in eine Schneise hinein, und dann wußte auch John Strecher, weshalb der Mediziner eingegriffen hatte. Mitten aus dem Grün erhob sich eine Metallsäule. Sie war mit Rost überzogen und wurde teilweise von Pflanzen überwuchert. Auf den ersten Blick war zu erkennen, daß sie auf keinen Fall natürlichen Ursprungs sein konnte.
    „Jahrtausende mögen vergangen sein", sagte John Strecher erschüttert, „und noch immer sind die Wunden nicht vernarbt, die die untergegangene Zivilisation der Natur dieses Planeten geschlagen hat."
    „Vielleicht ist es noch viel länger her, daß jemand diese Säule errichtet hat", bemerkte Alfien Doran voller Bewunderung. „Und doch ist dieses Zeugnis einer hohen Intelligenz immer noch vorhanden. Die Natur hat es nicht zerstören können."
    „Ich höre wohl nicht recht?" John Strecher tippte sich an

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