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1274 - Die Paratau-Diebe

Titel: 1274 - Die Paratau-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dir hier zu begegnen."
    „Mir ist klar, daß dir mein Erscheinen unangenehm ist", erwiderte der Galaktische Rat, „und daß ich dir alles andere als willkommen bin."
    „Du bist mir jederzeit willkommen", behauptete sie.
    „Eine freundliche Lüge. Ich weiß, daß du auf der Jagd nach den Kartanin bist, deren Konkurrenz dir nicht gefällt", erklärte der Topsider. Seine Augen lagen nicht so tief in den Höhlen wie sonst, und sein Schädel glänzte golden im Licht der Sonne. „Und ich bin sicher, daß du vorhast, die Kartanin mit äußerst harten Mitteln davon zu überzeugen, daß es besser ist, der Hanse nicht in die Quere zu kommen."
    Leila Terra wußte, daß es sinnlos gewesen wäre, zu leugnen. Zrec-Kkerr war informiert.
    Er hatte aus irgendeiner Quelle erfahren, daß sie der Spur der Kartanin folgte. Jetzt versuchte er, diese Jagd zu verhindern.
    „Es hat Mißverständnisse gegeben", erklärte sie. „Das hat unter anderem dazu geführt, daß die Kartanin zwei unserer Fangschiffe aufgebracht und als ihr Eigentum beansprucht haben. Wir suchen die Kartanin jetzt, damit diese Mißverständnisse aufgeklärt werden können. Wir halten die Kommunikation immer noch für das beste Mittel der Auseinandersetzung. Eine Kommunikation, die frei von Drohung ist."
    „Nun gut", sagte Zrec-Kkerr. „Auch ich suche die Verständigung mit den Kartanin. Ich werde für friedliche Kontakte mit ihnen sorgen und diplomatische Beziehungen zwischen diesem Volk und dem Galaktikum aufbauen, und ich rate dir gut, mich dabei nicht zu stören."
    Erschrocken blickte Leila ihn an. Sie war sich darüber klar, daß die Lage für sie sehr viel komplizierter wurde, wenn es dem Galaktischen Rat gelang, tatsächlich diplomatische Beziehungen mit den Kartanin aufzunehmen. Sie hätte gern irgend etwas getan oder gesagt, um die Absichten des Topsiders zu durchkreuzen, doch sie konnte nichts unternehmen. Sie hatte nicht das Recht, ihn zu behindern oder ihm irgend etwas vorzuschreiben.
    Er grüßte knapp und zurückhaltend, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und kehrte ins Beiboot zurück. Die Begleitoffiziere warteten, bis er im Innern des Raumschiffs verschwunden war, dann wandten sie sich grußlos ab und folgten ihm. Während Leila und die drei Männer zu ihrem Boot hinüberwechselten, startete der Topsider.
    „Fast könnte man froh sein, daß wir die Kartanin noch nicht gefunden haben", seufzte Alfien Doran. „Es wäre ja noch schöner gewesen, wenn Zrec-Kkerr mitten in unseren schönsten Krach hineingeraten wäre."
    „Der Krach mit den Kartanin bleibt wohl nicht aus", sagte Paolo Melzer. „Sie haben John und Vallis auf dem Gewissen. Dafür sollen sie bezahlen."
    „Darüber reden wir, wenn wir die Kartanin gefunden haben", entgegnete Leila.
    Als sie in die Zentrale des Raumboots kamen, meldete sich Syrene Areyn. Die Kommandantin von ENTSORGER-1 teilte ihnen mit knappen Worten mit, daß sie in dem benachbarten, acht Lichtjahre entfernten Sonnensystem Bewegungen von Raumschiffen geortet hatten.
    „Ich gehe davon aus, daß es sich um Raumschiffe der Kartanin handelt", erklärte sie.
    „Wir sollten so schnell wie möglich starten."
    „Der Meinung bin ich auch", stimmte Paolo Melzer zu, als Leila Terra das Gespräch beendet hatte, „Wenn wir den Kartanin auf die Finger klopfen wollen, müssen wir uns beeilen, damit sie uns nicht noch einmal entwischen."
    Nachdem die Roboter die Bergung der beiden Toten gemeldet hatten, verlor Randsted Maeredston keine Zeit mehr und startete. Bald darauf erreichte das Raumboot die ENTSORGER-1, in der bereits alles für den Sternenflug vorbereitet war, Kaum war das Boot an Bord, als das Entsorgungsschiff auch schon beschleunigte und in die Weite zwischen den Sternen hinausraste.
     
    *
     
    Lautlos glitt Syrene Areyn auf ihren Antigravsohlen herein, Eine blaue Rauchfahne stieg aus ihrer Pfeife auf und umwehte ihren Kopf.
    „Wenn ich dich sehe, bist du beim Futtern", sagte sie scherzhaft. „Und immer nur Salat."
    Sie setzte sich Leila gegenüber an den Tisch und nickte Carlo Bylk und Maud Leglonde kurz zu. Die beiden Assistenten der Hanse-Sprecherin hatten allerlei Notizen vor sich auf dem Tisch liegen. Sie hatten eine Reihe von Problemen mit ihr besprochen.
    „Was gibt es?" fragte Leila.
    „In ein paar Minuten sind wir da", antwortete die Kommandantin. „Du solltest in die Zentrale kommen."
    Die Hanse-Sprecherin schob den Salat zur Seite.
    „Ich habe ohnehin

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