Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1275 - Der Totenkopf-Sammler

1275 - Der Totenkopf-Sammler

Titel: 1275 - Der Totenkopf-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
passierte das, was man in dieser Situation einfach hassen musste. Das Telefon im Nebenraum meldete sich. In der Stille klang das Klingeln viel lauter als gewöhnlich. Beide zuckten zusammen, als hätten sie einen Schlag mit der Peitsche erhalten.
    »Geh nicht ran!«, flüsterte Dagmar.
    »Und wenn es wichtig ist?«
    »Was kann schon wichtig sein?« murmelte sie.
    »Der Job.«
    »Vergiss ihn!«
    »Der Zombie.«
    »Vergiss ihn auch!«
    Mittlerweile hatte sich der Quälgeist zum vierten Mal gemeldet. Mit der Stimmung war es dahin.
    Vorbei die Romantik, die brutale Wirklichkeit hatte sie wieder, und Dagmar kannte ihren Partner.
    Sie boxte ihm kurz gegen die Schulter. »Nun geh schon hin, Harry, ich merke doch, wie es dich hinzieht.«
    Er stand bereits auf. »Vielleicht hat sich auch nur jemand verwählt?«
    »Ha, glaubst du das?«
    Er glaubte es nicht, aber das sagte er Dagmar nicht. Beim sechsten Ton hielt er den Hörer in der Hand und meldete sich nicht eben mit freundlicher Stimme.
    »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen, Harry?« Der Anrufer sprach Deutsch, doch sein britischer Akzent war nicht zu überhören.
    »John Sinclair«, sagte Harry nur…
    ***
    »Genau«, erwiderte ich und setzte die nächste Frage sofort hinterher. »Störe ich?«
    »Nun ja…«
    »So spät ist es auch nicht.«
    »Dagmar und ich wollten uns einen schönen Abend machen, aber damit ist es wohl vorbei«, hörte ich die Antwort. »Oder wolltest du nur hören, ob wir noch leben?«
    »Das auch, Harry, aber es gibt noch einen anderen Grund für meinen Anruf.«
    »Ich lausche.«
    Ich streckte meine Beine aus und schaute zu Suko hin, der mir gegenüber in meiner Wohnung im Sessel saß und mich beobachtete. »Vorweg gesagt, Harry, der Grund ist recht makaber. Es kann sein, dass du mir helfen musst, und ich möchte dir schon jetzt sagen, dass dieser Fall an die Grenze des Erträglichen stößt.«
    »Worum geht es, John?«
    Harry hatte mich direkt gefragt, und ich sah keine Veranlassung, drum herum zu reden. »Um zwei abgetrennte Köpfe und um eine Spur, die nach Deutschland weist.«
    Nach dieser Bemerkung blieb es zunächst sehr still. Ich hatte das Gefühl, dass diese Stille die große Entfernung kriechend überwand und sich in mein Ohr drängte.
    Hatte ich Harry so geschockt?
    Das konnte ich eigentlich nicht so recht glauben. »Bist du noch da?«
    »Ja, natürlich.«
    »Geschockt?«
    »Auch das, John. In meinem Gehirn läuft so ziemlich alles durcheinander.«
    »Warum?«
    »Bitte, bevor ich etwas sage, möchte ich den Grund deines Anrufs hören. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass gewisse Zusammenhänge bestehen…«
    Was ich erfuhr, das hinterließ bei mir einen Schauer auf dem Rücken. Sogar meine Nackenhaare stellten sich hoch, und ich bekam das Gefühl, auf einem warmen Stein zu sitzen, der immer heißer wurde. Die Spur nach Deutschland allerdings, die hatte ich entdeckt, aber Harry wusste noch nicht, weshalb ich ihn angerufen hatte.
    »Jetzt will ich von dir wissen, warum du mir Bescheid geben wolltest, John.«
    »Es kann sein, dass wir an dem gleichen Fall arbeiten.«
    »Nein.«
    »Doch oder vielleicht, Harry.«
    Ich war jetzt an der Reihe und so hörte er zu, was mir widerfahren war. Er pfiff einmal schrill durch die Zähne, als ich ihm von den beiden schon adressierten Paketen erzählte, die nach Frankfurt an eine postlagernde Adresse geschickt werden sollten.
    »Zwei Köpfe über den Kanal. Verdammt, John, das hätte ich nie im Leben gedacht. Kannst du mir die Namen der beiden Menschen sagen, die ihre Köpfe verloren haben?«
    »Professor James Cordland und ein Professor Wells. Beides sind Wissenschaftler gewesen.«
    Ich hörte ihn leise stöhnen. Erst danach konnte er wieder sprechen. »Ich denke, dass du genau richtig gelegen hast, John. Es gibt einen Zusammenhang. Hier in Deutschland hat sich dieser Unhold am Kopf eines Mannes zu schaffen gemacht, der Professor Wimmer heißt. Eine Kapazität auf dem Gebiet der Physik. Hier ein Wissenschaftler, bei euch in London waren es zwei. Das deutet auf eine Methode oder auf eine Serie hin. So sehe ich das.«
    Harry Stahl schwieg. Ich gab ihm die Zeit, um die Informationen zu verdauen. Dann drängte es ihn, die nächste Frage zu stellen. »Hat man sich an den Köpfen zu schaffen gemacht? Das ist ja hier bei uns der Fall gewesen.«
    »Nein, das hat man nicht. Sie waren unversehrt, falls man überhaupt davon sprechen kann.«
    »Nicht bei uns. Dieser Zombie wollte etwas mit dem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher