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1275 - Der Totenkopf-Sammler

1275 - Der Totenkopf-Sammler

Titel: 1275 - Der Totenkopf-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte der sich mit und erhielt von ihr einen Stoß in den Rücken, der ihn nach vorn schleuderte.
    Er stolperte in die Kabine hinein, wurde von der Wand gestoppt und krümmte sich dort zusammen.
    Dagmar drückte auf den Knopf mit dem roten Pfeil.
    Er zeigte nach oben.
    Genau da wollte sie hin.
    Die beiden Türhälften schoben sich zusammen. Es klappte wunderbar, da gab es keine Probleme, bis plötzlich der Schatten hinter der immer schmaler werdenden Lücke auftauchte.
    Und der war schnell!
    Zu schnell!
    Dagmar schrie auf, als sie sah, was passierte. Der lebende Tote hatte nicht nur seinen Körper nach vorn geschleudert, sondern auch seinen rechten Arm ausgestreckt, und der war schneller als der übrige Körper.
    Als wäre aus der Hand ein Speer geworden, den man geschleudert hatte, fand er zielgerichtet die Lücke. Beide Türhälften hätten sich getroffen, wenn nicht die Hand und der Unterarm da gewesen wären.
    Beide ragten in die Kabine hinein. Sie blockierten den Lift, und Dagmar wusste genau, dass sich die beiden Hälften wieder aufschieben würden.
    So geschah es auch!
    Dagmar stand nahe der Tür. Hinter ihrem Rücken hörte sie Harry keuchen, und sie sah, wie die beiden Türhälften ihr den Blick auf den Verfolger frei gaben.
    Der Zombie ging nach vorn.
    Genau darauf hatte Dagmar gewartet.
    Den ersten Schritt schaffte der Unhold noch, da sprang ihn Dagmar, mit den Füßen voraus, an.
    Sie erwischte ihn zwischen Magen und Brust. Dabei schrie sie ihren gesamten Frust hinaus, und sie hatte für einen winzigen Moment das Gefühl, gegen Beton getreten zu sein.
    Ihr Glück war, dass sich der Zombie nirgendwo hatte festhalten können. Er geriet durch den heftigen Tritt aus dem Gleichgewicht.
    Es fegte ihn zurück in den Gang. Sogar so weit, dass er gegen die andere Seite prallte und dort noch mal durchgeschüttelt wurde.
    Die Türen schlossen sich wieder, nachdem Dagmar erneut den Kontakt gedrückt hatte.
    Der Zombie stieß sich mit einer Drehbewegung ab. Diesmal war er nicht schnell genug, um seine Hand mit den hellgrauen und knochigen Fingern durch den Spalt strecken zu können.
    Die Tür schloss sich, und zugleich hatte der lebende Tote sie erreicht. Dagmar hörte noch den dumpfen Schlag, als er gegen die Außenseite prallte.
    Ein kaum merkbares Rucken, dann fuhr der Lift in die Höhe!
    ***
    Mit dem Lift hatten sie die Normalität wieder erreicht. So jedenfalls sah Dagmar die Umgebung an, die sich vor dem Fahrstuhl ausbreitete. Es war ein Eingangsbereich mit einer Loge, in der ein Mitarbeiter saß und in der Zeitung blätterte. Er trug eine Uniform, war jedoch kein Polizist, sondern gehörte einer Wachtruppe an.
    Er hatte keine Schüsse gehört. Wäre es anders gewesen, hätte er sich nicht so ruhig verhalten. Er hatte auch nicht bemerkt, dass die Lifttür offen stand und sich Dagmar so hingestellt hatte, damit sie nicht zuschlug.
    Hinter ihr bewegte sich Harry Stahl Sie drehte kurz den Kopf und schaute zu, wie er auf die Beine kam. Er war nicht voll fit, aber er riss sich zusammen und hatte sich auch nicht hoch helfen lassen.
    Als er trotzdem noch schwankte, streckte sie den Arm aus, aber Harry wollte sich nicht helfen lassen.
    »Das schaffe ich schon. Unkraut vergeht nicht.«
    »Du hast Glück gehabt.«
    »Klar. Wir haben Glück gehabt.« Er warf einen Blick nach draußen. Der Mann in der Loge schien den Blick geahnt zu haben, denn er drehte sich und faltete dabei die Zeitung zusammen. Er kannte die beiden und hatte sie auch nach unten fahren sehen. Jetzt wurden seine Augen groß, als er Dagmar und Harry auf seine Loge zukommen sah. Er erkannte sie und verließ die Box.
    Auf Harrys Gestalt blieb sein Blick länger haften, und er schüttelte leicht den Kopf. »Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Ja, es ging mir schon mal besser.«
    »Ja, ja, nicht jeder kann einen solchen Anblick ertragen.« Er meinte wohl die Leichen in den Obduktionsräumen, doch Harry ging auf seine Bemerkung nicht ein. Er war wieder ganz Polizist und fragte: »Wie sieht es hier aus? Sind noch Mitarbeiter im Haus?«
    »Nein. Oder fast nicht. Dr. Weber ist noch…«
    »Das wissen wir.« Stahl sagte nicht, was mit dem Arzt passiert war. Man arbeitete hier auch in der Nacht. Allerdings nicht mit großer Besetzung.
    »Wir müssen telefonieren«, erklärte Dagmar.
    »Ja, bitte.«
    Sie gingen in die Loge. Harry folgte ihm. Er bewegte sich noch immer nicht normal. Die Pistole hatte er wieder eingesteckt. Während des Gehens erkundigte er sich, ob es noch

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