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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nummer Eins aus. Daß dieser Planet eine Glutwelt war, paßte nicht zu den dürftigen Kenntnissen, die ich über die Sonne Ak’abahr und ihre Welten besaß.
    Als ich bis auf wenige Lichtsekunden an diesen Planeten herangekommen war, entdeckte ich zwischen den glutroten Schichten der Oberfläche auch dunkle Gebiete mit viel kleineren Abmessungen. Ich teilte Path diese Beobachtungen mit, und das Mädchen gab sie an Tek weiter.
    Vielleicht war ich doch auf der richtigen Spur. Und die Entdeckung der Gorim-Station hätte mein ramponiertes Ansehen bei den Vironauten wieder korrigiert.
    „Krächz. Die Funkverbindung ist unterbrochen. Empfang null."
    „Krächz null", quietschte der Distelfrosch. Damit traf er den Nagel auf den Kopf, denn Path sprach gerade mit Jennifer Thyron. Und da war von einer Störung oder gar einer Unterbrechung nun wirklich nichts festzustellen.
    Ich ärgerte mich, weil die Positronik offensichtlich einen Schaden hatte. Vielleicht hing dieser mit meinen Eingriffen zusammen. Ich übertrug Kokon weitere Koordinations- und Auswertungsaufgaben, die eigentlich Krächz zu erledigen hatte. Der schwieg erst einmal beleidigt.
    Daß doch noch etwas anderes nicht stimmte, merkte ich mit Erreichen der innersten Planetenbahn. Tek meldete sich plötzlich und behauptete, die CANTLERY sei aus der Ortung verschwunden. Jedenfalls würde man uns auf der LASHAT nicht mehr feststellen können.
    „Deine Vi hat einen Defekt", schrillte ich aufgebracht. „Wir sind noch da, und es geht uns gut."
    „Krächz. Hyperemissionen zweiten Grades", meldete sich die unzuverlässige Positronik wieder. „Krächz und noch..."
    „Hyperidiot zweiten Grades", zwitscherte der Distelfrosch dazwischen.
    „Seid vorsichtig", warnte der Smiler.
    „Ich umrunde Shaddinn", antwortete ich. „Dabei zeichnet Kokon alle erreichbaren Daten auf. Die Oberfläche wird genau untersucht und registriert. Dann werden wir sehen ..."
    „Krächz!" Jetzt schnappte die Positronik total über. „Krächz an Sensoren P7 und P9."
    „Schnauze!" bellte ich.
    „Die Ortung ist noch immer..." Plötzlich verstummte Tekeners Stimme. Sein Bild verschwand.
    Die CANTLERY beschleunigte mit singenden Geräuschen. Ich schaltete wie wild, aber das Schiff reagierte auf kein Kommando mehr.
    Path sprang aus ihrem Sessel auf. Sie rief etwas, aber ich konnte sie nicht mehr verstehen, denn das schrille Dröhnen der CANTLERY übertönte alles. Plump rollte sich quietschend unter die Ablage meines Werkzeugschranks.
    Ich hatte irgendwann einmal in der Vergangenheit eine Notabschaltung eingebaut, aber jetzt fiel mir nicht ein, an welcher Stelle des Pilotenstands dieser Knopf war. Meine Hände fuhren wie wild durch die Luft.
    Die ersten Maschinenteile lösten sich aus den Verankerungen. Die CANTLERY beschleunigte noch immer. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in den relativistisch wirksamen Bereich nahe der Lichtgeschwindigkeit kam. Wenn dann kein gezielter Wechsel in ein höheres Kontinuum erfolgte, waren wir verloren. Die stolze CANTLERY würde sich selbst zu Licht verwandeln und Path und mich mit in den Tod reißen.
    Endlich fand ich die Notabschaltung. Ich donnerte meine Faust auf den gelben Knopf. Im gleichen Moment schien etwas in meinen Kopf zu explodieren. Die Aggregate meiner Eisernen Jungfrau jaulten auf, das Robotbeinpaar begann zu zucken, und auf dem Armaturenbrett vor meiner Brust blinkten zahllose Kontrolllämpchen.
    Der Zustand der grellen Helligkeit währte mehrere Sekunden, in denen sich ein Schmerz in mir immer mehr steigerte, bis eine wohltuende Bewußtlosigkeit mich von allen Qualen befreite.
     
    5.
     
    Das Erwachen war von gräßlichen Schmerzen und dem Gefühl begleitet, mein Magen hätte sich in das Gehirn verlagert. Mir war übel. Ich tastete umher und stellte zunächst fest, daß mein Raumanzug, den die Vironauten Eiserne Jungfrau genannt hatten, verschwunden war. Auch die dünne Kleidung, die meinen Körper bedeckte, war fremd.
    Ich versuchte, meinen Kopf zu heben, aber die Schmerzen aus dem Gehirn strömten in Sekundenbruchteilen durch den ganzen Körper, so daß ich diesen Versuch wieder abbrach. Vor meinen Augen tanzten noch immer bunte Lichter. Farbige Schlieren bildeten verrückte Figuren. Ich glaubte, den Ewigen Krieger Kalmer zu sehen, wie er riesengroß durch den Urwald von Nagath stampfte und die armen Tiermeister aufstachelte.
    Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, daß ich die Augen noch immer geschlossen hielt.
    Mein Gehirn hatte mir

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