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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwätzte zwar sinnloses Zeug, aber das erleichterte mir das Weghören.
    „Ich hätte sogar mit ihrem seltsamen Heimweh leben können", sagte ich laut zu mir selbst, als ich mein Schiff beschleunigte. „Jetzt sind wir wieder allein, Plump. Und wir können machen, was wir wollen."
    „Plump will Heimweh", quasselte der Distelfrosch gurgelnd. „Will machen, was ich will."
    Krächz argumentierte mit Kokon über die Zweckmäßigkeit meiner Maßnahmen, aber ich regelte einfach die Lautstärke herunter. Und dann erstarb auch das Gerede der Vironauten.
    Ich passierte die drei äußeren Planeten und beobachtete dabei die Anzeigen der Meßinstrumente. Ganz zuverlässig arbeiteten diese nicht, aber die Resultate reichten aus, um mir zu bestätigen, daß Ak’abahr tatsächlich Hyperstrahlungen in den Raum schleuderte. Die letzten 18 Lichtminuten bis in Höhe der Umlaufbahn von Shaddinn legte ich mit halber Lichtgeschwindigkeit zurück.
    Die Zeit, die mir so zur Verfügung stand, nutzte ich, um meinen Raumanzug anzulegen.
    „Eiserne Jungfrau", murmelte ich dabei erregt. „Diese Vironauten! Sie haben es gut, denn es fehlt ihnen an fast nichts. Und mich putzen sie herunter, nur weil ich auch einmal einen. guten Fang für mich beanspruche."
    „Haar in der Suppe", knarrte der Distelfrosch völlig zusammenhanglos.
    Ich starrte ihn überrascht an.
    „Krächz!" Die Positronik hatte sich selbst wieder auf normale Lautstärke geregelt. „Notruf auf Sothalk!"
    „Durchschalten!" Ich hätte vor Wut platzen können. Wenn hier jemand auf Sothalk rief, so bedeutete das, daß schon andere Shabaren vor mir die Gorim-Station erreicht hatten.
    Und wenn sie Notrufe aussendeten, so war das gleichbedeutend damit, daß auch Höherrangige anwesend waren. Ich konnte meine Hoffnung auf reiche Beute begraben.
    Dennoch hörte ich dem Funkruf zu. Er elektrisierte mich von den ersten Worten an, denn zweifellos war das eine Shabarin, die da sprach.
    Eine Frau!
    „Cher’ub ruft unbekanntes Schiff, das sich Shaddin nähert. Ich bin selbst der Verzweiflung nah, aber ich muß dich warnen. In der Gorim-Station sitzt ein Wesen namens Laymonen. Ich glaube, es ist verrückt. Dann sind da drei Elfahder in der Nähe.
    Ihre Namen sind Coryam, Gaahrl und Vartys. Sie greifen jeden und alles an. Kehr um, Fremder! Du bist verloren. Gegen den wahnsinnigen Laymonen und die drei Elf ahder hast du keine Chance. Kehr um!"
    „Kehr bumm", säuselte der Distelfrosch.
    Ich mußte wohl einen Teil des Funkspruchs nicht gehört haben, denn ich antwortete ohne langes Zögern: „Ich komme, Cher’ub. Ich bin auch ein Shabare, und mein Name ist Longasc. Ich hole dich heraus, du armes Ding. Plump und ich schaffen das schon. Wir fürchten keine Elf ahder und keinen Laymonen."
    „Beine fahren einen Leiermond", stöhnte Plump herzzerreißend und spiegelte damit genau meine Gefühle wider.
    Eine Frau!
    Nur wenigen Weltraumnomaden meines Schlages war es vergönnt, in ihrem Leben überhaupt einmal eine Shabarin zu sehen! Und hier war eine! Und noch dazu in Gefahr!
    „Vielleicht war ich nicht ganz Herr meiner Sinne, aber ich dachte keine Sekunde an eine Umkehr.
    „Cher’ub!" brüllte ich in den Mikrofonring. „Ich komme! Ich hole dich heraus! Longasc ist stark und jung und kräftig."
    „Kehr um!"
    „Longasc ist doch nicht verrückt." Ich konnte bei dem Gedanken, eine Shabarin zu treffen, nur lachen.
    „Longasc ist verrückt..." Das Gejammer des Distelfroschs erstarb in einem dumpfen Stöhnen. Mein kleiner Freund verkroch sich unter Krächz, aber sein Zustand war mir jetzt total egal.
    Meine Hände berührten die Steuerelemente. Die CANTLERY machte einen Satz nach vorn und näherte sich rasch der Lichtgeschwindigkeit. Ich durfte keine Sekunde verlieren.
    „Cher’ub! Horst du mich?" schrillte ich.
    „... muß abschalten. Laymonen naht... verstecken.... Gorim-Station auf Shaddinn..."
    Ihre Worte erstarben, und mir wurde elend. Ich fühlte mich auf einmal unheimlich einsam, obwohl das Glück so nah war. Ich konnte sogar verstehen, was Path mit ihrem Heimweh gemeint hatte. Das mußte etwas Ähnliches sein wie die Gefühle, die in mir beim Klang von Cher’ubs Stimme erwacht waren.
    Die CANTLERY raste weiter. Plump blieb verschwunden.
    Ich kam erst wieder zu mir, als fremdartige Geräusche an mein Ohr drangen. Sie klangen verzerrt und störend, scharrend und quietschend. Und sie kamen aus dem Leib meiner CANTLERY!
    Meine Urinstinkte als Weltraumnomade wurden angesprochen. Da

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