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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus", erklärte Vi mit ihrer freundlichen Stimme. „Die Strahlungsintensität ist ständig im Steigen begriffen, seit wir hier aufgetaucht sind. Das kann Zufall sein, aber ich glaube es nicht. Als wir eintrafen, strahlte die kleine Sonne nämlich gar nicht. Außerdem ist ihre Dichte so hoch, daß eine Annäherung nur sehr behutsam durchgeführt werden darf."
    „Das ist Ak’abahr!" unterstrich ich nachdrücklich. „Es gibt keinen Zweifel, meine Freunde."
    „Mit dem Wort Freund würde ich etwas vorsichtiger umgehen", bemerkte Falco. Bei ihm standen ein Dutzend Vironauten, die mich wenig freundlich anstarrten.
    „Laßt ihn in Ruhe!" Path tauchte aus einem Nebenraum auf. Sie stellte sich zu mir, um zu dokumentieren, daß sie mir glaubte.
    „Sie können ruhig zweifeln." Ich lachte das Mädchen an. „Ich weiß, daß dies Ak’abahr und Shaddinn sind. Und ich weiß, daß dort die zerstörte Gorim-Station zu finden ist."
    „Von der du dir fette Beute erhoffst", stellte Falco nüchtern fest.
    „Fette Leute ersoffen", grunzte der Distelfrosch ungeniert.
    „Du meinst also, daß dies unser Ziel ist", wandte sich Tekener an mich. „Aber beweisen kannst du es nicht."
    „Nicht hier", gab ich zu und deutete auf den Planeten Shaddinn in Vis Projektion. „Aber dort."
    Aus den weiteren Diskussionen der Vironauten konnte ich entnehmen, daß die Begeisterung, die von mir Besitz ergriffen hatte, nicht auf sie übersprang. Die meisten von ihnen waren mißtrauisch oder gar ablehnend gegenüber dem Plan, in dieses System zu fliegen.
    „Ich werde hier wohl nicht mehr benötigt", stellte ich fest. „Kann ich auf meine CANTLERY gehen? Ich muß nachsehen, was dort beschädigt ist."
    Tekener winkte zustimmend, und ich bat Vi, mich zu meinem Schiff abzustrahlen. Zu meiner Überraschung schloß sich mir Path an.
    Die CANTLERY hatte bei dem harmlosen Unfall (so bezeichnete ich die Vorkommnisse in dem unbekannten Sonnensystem inzwischen) keine wesentlichen Schäden erlitten.
    Daß Krächz vielleicht besser registriert und reagiert hatte als alle anderen, war mir längst klar. Meine beiden Positroniken hatten sogar schon eine perfekte Diagnose des Zustands des Schiffes parat, als ich an Bord kam. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend.
    Ich fand hier auch meinen Raumanzug vor. Bis auf den Fehler im Recycling-System war auch er in Ordnung. Und an den einen kleinen Schaden hatte ich mich längst gewohnt.
    „Du warst dir sehr sicher", sagte Path, „daß diese Sonne Ak’abahr ist. Warum? Ich meine, du hast Tek etwas verschwiegen."
    „Stimmt, kleines Fräulein." Ich legte eine Hand vor den Mund. „Sie werden es selbst bald merken, diese Neunmalklugen. Ak’abahr pulsiert. Erinnert dich das nicht an Cepor? Ich sage dir, Cepor wurde von den Ewigen Kriegern gesteuert. Und Ak’abahr wird es auch.
    Folglich ist hier etwas Brisantes! Die Gorim-Station."
    „Was hast du vor, Longasc?" bohrte sie weiter.
    „Das werde ich dir nicht sagen, Path."
    „Dann sage ich es dir. Du willst dich rehabilitieren. Meine Freunde haben dich gekränkt.
    Außerdem witterst du die fette Beute. Du willst allein nach Shaddinn fliegen."
    Ich starrte sie überrascht und nachdenklich an. Zum Teil hatte sie erkannt, welche Beweggründe mich leiteten. Aber an einen Flug allein in diese Ungewißheit hatte ich noch nicht gedacht.
    „Du hast in allen Punkten völlig recht, Path", erklärte ich mit dem Stolz, mit dem ein Closcurt aufzutreten pflegte. „Ich gehe meinen Weg. Die Vironauten können mich nicht aufhalten. Und damit trennen sich auch unsere Wege, so leid es mir tut. Geh zu Tekener, aber binde ihm bitte nicht gleich auf die Nase, was mein Plan ist. Leb wohl."
    Sie schüttelte stumm den Kopf und sah mich fast mitleidig an. Mein Stolz verbot es mir aber, eine warmherzige Reaktion zu zeigen. Ich drehte ihr sogar den Rücken zu, als sie das Transmitterfeld betrat. Irgendwie war ich enttäuscht, aber auch das wollte ich nicht zugeben. Ein dummer Traum spukte mir im Kopf herum. Es wäre mir eigentlich lieber gewesen, wenn Path mich begleitet hätte.
    Andererseits konnte ich sie gut verstehen. Sie hatte schon einmal mit Tek Ärger bekommen, weil sie im Cepor-System eigenmächtig gehandelt hatte. Und damals hatte sie sogar noch Falco und mich in die Sache hineingezogen.
    Mit wenigen Handgriffen löste ich die Verankerung der CANTLERY mit der LASHAT.
    Prompt sprach der Enerpsi-Funk an, aber ich hörte gar nicht hin, was dort gebrabbelt wurde. Plump half mir, denn er

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