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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, ließen sich die Abmessungen und die ursprüngliche Form recht genau ausmachen.
    Auf den ersten Blick erinnerte mich diese Ruine an eine vierfingrige Hand, deren vier Glieder parallel zueinander vom zentralen Komplex in die gleiche Richtung wiesen. Dieser Zentralbereich, der „Handteller", machte zwei Drittel der ganzen Anlage aus. Er stellte ein Rechteck von 200 mal 110 Metern dar.
    Die vier von hier nach Norden verlaufenden „Finger" waren jeweils 100 Meter lang und 20 Meter breit. Zwischen ihnen befanden sich 10 Meter breite Zwischenräume, in denen Trümmer und Schutt lagen, die von der gewaltsamen Zerstörung stammten. Mein geschulter Blick erkannte sofort, daß hier kein natürlicher Verfall vorlag.
    Die Auswertung des Materiespektrographen wies auf Ynkelonium und Terkonit als Basismaterial für die Wände hin, die auch in den weniger zerstörten Teilen nie eine größere Höhe als 20 Meter einnahmen. Wie tief die Anlage in den Boden reichte, vermochte ich noch nicht festzustellen, da der Massetaster unter dem Hypersturm Ak’abahrs zu ungenau arbeitete.
    Hinter großen Lücken in den glänzend schwarzen Wänden erkannte ich zerschmolzene Maschinen und technische Geräte, deren ursprüngliche Funktion mir noch ein Rätsel blieb. Die meisten Teile der Station waren bis zur Unkenntlichkeit verformt oder auseinandergerissen worden. Hier mußten gewaltige Energien getobt haben.
    Ich ahnte, daß weiter unten, wo diese Energien sich nicht so gut hatten entfalten können, die fette Beute zu finden war. Und in dem Teil des Zentralgebäudes, der noch unversehrt wirkte, mußte sich auch etwas Lohnendes verbergen.
    Meine Gedanken kehrten zu Cherub zurück, die fraglos irgendwo zwischen diesen Trümmern stecken mußte, denn ich hatte bei den Umrundungen Shaddinns nichts anderes Künstliches feststellen können.
    An den verrückten Laymonen, den die Shabarin erwähnt hatte, dachte ich weniger.
    In dem rechten äußeren Fingertrakt machte ich eine Entdeckung. Hier war eine Wand zwar durch einen Energiestrahl auf einer Länge von über 50 Metern aufgeschlitzt worden, aber die dadurch erkennbaren technischen Geräte wirkten fast unversehrt.
    Ich flog etwas näher auf diese Stelle zu und vergrößerte gleichzeitig die empfangenen Bilder.
    Die Ähnlichkeit war verblüffend. Ich wurde an Nagath erinnert, wo ich gemeinsam mit den Vironauten an den Antriebssystemen der LASHAT gearbeitet hatte, um die Schäden, die der Elfahder Volcayr angerichtet hatte, zu beseitigen. Fraglos barg zumindest dieser Teil der zerstörten Gorim-Station Enerpsi-Aggregate. Und diese Technik wies eine große Ähnlichkeit mit der der Virenschiffe auf.
    Auch vermeinte ich im Innern des Fingertrakts flackernde Schutzschirme zu sehen. Da konnte ich mich aber auch täuschen, denn das glatte Metall spiegelte sich an all den Stellen im weißen Licht Ak’abahrs, an denen es nicht direkt von den Energiewaffen der Elfahder oder der Ewigen Krieger getroffen worden war.
    Ronald Tekener würde das sicher brennend interessieren, aber im Augenblick hatte ich keine Ahnung, wo der mit der LASHAT steckte. Mich berührten solche Erkenntnisse nur am Rand, denn sie bedeuteten, daß die Elfahder der Ewigen Krieger hier gewütet hatten.
    Diese waren zwar im eigentlichen Sinn nicht meine Feinde, wohl aber die der Gorims.
    Und wenn ich mich um eine Gorim-Station kümmerte, machte ich sie zu meinen Feinden.
    „Wir landen, Path", teilte ich dem Mädchen mit.
    „Wäre es nicht besser, wenn wir umkehren, solange der Antrieb noch funktioniert?" Sie war etwas irritiert.
    „Davon will ich nichts hören", erklärte ich selbstbewußt. „Ich bin am Ziel meiner Wünsche. Dort unten ist eine zerstörte Gorim-Station. Außerdem wartet dort eine Frau auf mich. Und es ist niemand in der Nähe, der mir die Beute streitig macht."
    „Beute macht Streit", jaulte der Distelfrosch und kroch unter dem Werkzeugschrank hervor.
    „Du bist tatsächlich gekommen, du Wahnsinniger!" tönte es aus dem Normalfunkempfänger. Mein Herz jubelte. Das war Cher’ub!
    „Wo steckst du, Liebste?" schrillte ich ins Mikrofon. „Ich befinde mich über der Gorim-Station."
    „Ich weiß, Longasc." Das klang fast etwas traurig. „Laymonen hat dich sicher auch bemerkt. Flieh!"
    „Ich bin gekommen, um dich zu retten", verkündigte ich theatralisch. „Wo bist du, Cher’ub?"
    „Ich darf es dir nicht sagen, denn dann weiß es auch der Verrückte. Hüte dich vor dem Zwerg! Und vor den Elfah..."
    Es knackte

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