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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auf dem Bildschirm wurde ein Konstruktionsplan sichtbar. Die Metabio-Gruppiererin konnte nichts damit anfangen.
    „Was ist das?" wollte sie wissen.
    „Das Nonplusultra aller Forschungen", flüsterte Shilling dunkel. „Ein Perpetuum viribile!"
    Die Terranerin konnte sich nichts darunter vorstellen. Sie kannte das Perpetuum mobile, eine Maschine, die sich selbst in Gang hält ohne die Zuführung von Energie von außen.
    Nie war es gelungen, eine solche Maschine zu bauen.
    „Und wozu ist das gut?" fragte sie.
    Doc Shilling machte ein Gesicht, als sei sämtlicher kondensierter Wasserdampf des Universums auf einmal über ihn hereingebrochen.
    „Wozu?" dehnte er. „Aber Irminchen, ich meine Kotschistowa, wozu? Das Perpetuum viribile ist die einmalige Gelegenheit, die alte Formbarkeit der Viren zurückzubringen. Es ist ein Wunder, das alle Wunder von ESTARTU übersteigt!"
    „Unsinn!" meldete sich die ÄSKULAP. „Der Prozeß ist nicht umkehrbar!"
    „Da hörst du es", schrillte Kido. „Und jetzt laß uns in Ruhe mit deiner verrückten Idee!"
    „Sie ist nicht verrückt!" begehrte Shilling auf. Seine Stimme wurde um mehrere Phon lauter. „Die Konstruktionszeichnung ist in Ordnung. Was wir benötigen, sind Maschinen und andere Hilfsmittel, um das Ding bauen zu können."
    „Ich habe nichts in meinem Labor, was euch helfen könnte", sagte Irmina Kotschistowa.
    „Wendet euch an Bully. Oder an Stronker Keen!"
    „Darum geht es nicht", flehte Doc Shilling. Er trat näher an die Terranerin heran und sah sie von unten herauf an. „Mit einer kleinen Spende wäre uns schon gedient!"
    Die Terranerin lachte laut auf.
    „Eine Spende! Wohl noch in Galax!"
    „Oder eine der üblichen Währungen ESTARTUS, bitte schön!"
    Shilling streckte ihr verlangend eine Hand empor und nach kurzem Zögern beide.
    Entschlossen schritt sie zum Computer, entnahm ihm die Folie und drückte Shilling die Folie in die Hände.
    „Das Virenschiff versorgt mich mit allem, was ich zum Leben und für meine Arbeit brauche, Doc. Ich bin ohne Geld von der Erde aufgebrochen, und ich führe auch jetzt keines bei mir. Mit anderen Worten, ich kann dein dubioses Perpetuum viribile nicht unterstützen!"
    Als sich die Virenschiffe nach den Wünschen ihrer Besitzer geformt hatten, da waren die Viren eine Zeitlang formbar geblieben. Dieser Prozeß hatte jedoch nur etwa zwei Wochen gedauert. Danach waren die Virengebilde erstarrt. Sie konnten nicht mehr verändert werden. Der Plan, ein Gerät zu bauen, das dies rückgängig machte, war mehr als hirnrissig, zumal die Virenschiffe deutlich machten, daß die Konsistenz der Viren nicht mehr veränderbar war.
    „Schade!" brummte Shilling nachdenklich. „Wirklich schade. Gerade von dir hatte ich mir Unterstützung erhofft, Irmina Kotzendoofa!"
    „Kotschistowa!" Die Terranerin wurde langsam böse. „Und jetzt raus!"
    Kido machte einen Satz und trieb den Vironauten damit von der Metabio-Gruppiererin weg.
    „Winzling!" keifte der einen Meter große Kobold. „Du störst uns bei wichtiger Arbeit!"
    „Überlege es dir noch einmal!" sagte der Vironaut unter der Tür. „Über tausend Vironauten stehen hinter mir. Sie alle wollen verformbare Viren. Viele haben neue Ideen über die Gestaltung der Virenschiffe, die sie verwirklichen wollen!"
    „Tut mir leid!"
    Doc Shilling ging endgültig, und Irmina setzte sich mit Bully in der EXPLORER in Verbindung. Mit ihr war die ÄSKULAP direkt verbunden, da Irmina ihr Virenschiff an Bullys Grundzelle angekoppelt hatte. In der Zwischenzeit hatten sich mehrere Segmente hinzugesellt, die mit der ÄSKULAP verbunden waren, unter anderem die LYTRAM.
    Bully nahm die Meldung nachdenklich entgegen.
    „Wir haben Siom Som erreicht, ohne daß bei den vier eine Veränderung eintrat. Das ist kein gutes Zeichen", stellte er fest. „Was sollen wir tun? Umkehren und den Hoheitsbereich der Ewigen Krieger verlassen in der Hoffnung, daß die Wirkung der Kodexmoleküle dann von allein erlischt?"
    „Nein, das ist keine Lösung", pflichtete Irmina ihm bei.
    Erneut machte sie sich an die Arbeit, und wieder war es Kido, der nach einer Weile sagte: „Wieder eine Veränderung. Möchte wissen, was es diesmal ist!"
    Irmina nahm sich die beiden männlichen Hanse-Spezialisten vor. Eine halbe Stunde war seit der Unterbrechung durch Doc Shilling vergangen. Jetzt zeigte der Scanner ihr, daß die Menge der Kodexmoleküle im Blutkreislauf zugenommen hatte.
    Eine Überprüfung der beiden Frauen bestätigte

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