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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Volcayr uns die vier Spezialisten absichtlich zurückgeschickt hat. Er hat sie mit Kodexmolekülen verseucht."
    „Mag sein", sagte Kido, „Aber warum haben sie sich nicht rasend gebärdet? Ich habe mich als Ewiger Krieger gefühlt, als ich die Moleküle einatmete."
    „Ich erinnere mich nur zu gut", bestätigte Irmina. „Und ich habe auch den Zeitraum im Kopf, nach dem die Wirkung wieder abflaute. Bei den vier Hanse-Spezialisten haben wir es mit einer modifizierten Erscheinungsform der Kodexmoleküle zu tun. Es ist möglich, daß sie von Volcayr präpariert worden sind."
    „Dann wird es Zeit, daß Bully Alarm gibt!"
    „Noch ist es noch nicht soweit. Noch besteht keine Gefahr, weder für uns noch für die Vironauten. Im Gefahrenfall werden wir die ÄSKULAP abkoppeln und verhindern, daß die übrigen Virenschiffe gefährdet werden!"
    „Ich bin einverstanden", sagte Kido. „Übrigens, während du mit dem Scanner gearbeitet hast, hat das Schiff eine Meldung gemacht. Doc Shilling hat deinen Rat befolgt. Er ist jetzt drüben in der EXPLORER und versucht, Bully herumzukriegen."
    „Wie ich Bully kenne, wird er sich nicht übers Ohr hauen lassen", lächelte Irmina.
     
    2.
     
    Die Wunder ESTARTUS!
    Sie hatten die Elysischen Ringe von Erendyra kennen gelernt. Auch der letzte Vironaut hatte zugeben müssen, daß die von Ringen gekrönten Sonnensysteme einen unvergleichlichen Eindruck machten. Es gab keinen unter den vom Sternweh Befallenen, der nicht von dem Anblick fasziniert gewesen wäre. Beinahe andächtig und ergriffen hatten sie die Entstehung der Ringe um den Planeten Nagath mitverfolgt, dieses Schauspiel hochwertiger Technik der Ringingenieure. Ein Mond nach dem anderen war in seine Bestandteile zerstoben und hatte sich in Sekundenschnelle zu einem glänzenden, bunten Ring, verwandelt, der den Planeten umgürtelte. 33 Ringe waren es gewesen, und jeder hatte seine eigene Grundfarbe besessen und seine individuelle Neigung zur Äquatorebene des Planeten. Das Ergebnis erinnerte lebhaft an ein Atommodell, bestehend aus einem Atomkern und 33 Elektronen, die den Kern umliefen.
    Der Elfahder Merioun hatte sich auf Nagath niedergelassen, um die Entwicklung des Volkes der Nagather zu beobachten.
    Eines jedoch trübte die Erinnerung an das einzigartige Schauspiel. Niemand durfte vergessen, daß die Elysischen Ringe für Unterdrückung und für den Konflikt um des Konflikts willen standen. So und nicht anders hatten die Vironauten bisher das Verhalten der Untergebenen des Ewigen Kriegers Kalmer kennen gelernt. Hier wurden Technik und Geist verschwendet, um Völker aus ihrer natürlichen Entwicklung herauszureißen und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Versagten sie, mußten sie mit der globalen Vernichtung rechnen.
    Das war es, was es den Vironauten leichtgemacht hatte, der Galaxis Erendyra den Rücken zu kehren und der Spur nach Siom Som zu folgen, zum Spiel des Lebens auf Mardakaan, das einerseits wieder so verheißungsvoll klang und andererseits einen bitteren Beigeschmack besaß und die Vironauten bei längerem Nachdenken betreten schweigen ließ.
    Und dann war da noch die Rede von den Heraldischen Toren von Siom Som gewesen.
    Bereits auf Terra hatte Stalker davon gesprochen. Nach den Elysischen Ringen waren sie das zweite von zwölf Wundern der Mächtigkeitsballung. Siom Som war identisch mit der Galaxis NGC 4503. In ihr fanden sich die ältesten Kulturen der Ballung neben den jüngsten, aufstrebenden. Und die Galaxis hatte eine besondere Sehenswürdigkeit zu bieten, ein Erlebnis besonderer Art. In ihrem Zentrum war eine Kraft wirksam, die jede Raumfahrt unmöglich machte. Deshalb gab es die Tore, von Meisterarchitekten entworfen, von genialen Ingenieuren gebaut und von begnadeten Künstlern mit tiefgründigen Symbolen und Wappen geschmückt.
    Die Symbole waren Ausdruck der Lebensphilosophie von ESTARTU, der Spiegel der moralischen und ethischen Werte, der Pulsschlag des Lebens in dieser Galaxis und das Bindeglied zwischen den zivilisierten Welten.
    Es hörte sich alles so wunderbar an, aber Reginald Bull hatte längst aufgehört zu glauben, daß er mit ESTARTU so etwas wie die ideale Zivilisation gefunden hatte. Lag es am natürlichen Mißtrauen, das er und viele andere Menschen von Anfang an gegen Stalker gehabt hatten? Oder steckte mehr dahinter? Hatte sein Unterbewußtsein Dinge erkannt und versuchte, sie ihm über Stimmungen begreiflich zu machen?
    Bully warf den Kopf in den Nacken. Zehn Meter von ihm

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