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1276 - Kodexfieber

Titel: 1276 - Kodexfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem die LAVAMAT gebaut wurde", sagte es. „Die Virenwaschanlage ist ungefährlich. Tu ihm halt den Gefallen!"
    Der Ton kehrte zurück, und Saura wiederholte seine Bitte.
    „Gib endlich Ruhe!" sagte Stronker Keen. „Du sollst deinen Willen haben. Solange es nur eine Virenwaschanlage ist. An Bord der LOVELY BOSCYK würdest du vermutlich eine Spendenwaschanlage konstruiert haben!"
    Ein breites Lachen machte sich auf dem Gesicht Sauras breit.
    „Danke!" sagte er. „Ihr sollt es nicht bereuen. Die EXPLORER wird hinterher glänzen, daß man sie lichtjahreweit leuchten sieht!"
    „Das sollte eigentlich vermieden werden", rief Stronker rasch, aber da war die Verbindung bereits unterbrochen. Der Mentor sah Bully an. Der Terraner zuckte mit den Schultern. Er wandte sich um und starrte direkt auf den Scheitel Doc Shillings.
    „Apropos Spendenwaschanlage", rief der Kleine dumpf. „Hast du es dir nicht zufällig anders überlegt? Das Perpetuum viribile kann für die Virenschiffe die Rettung bringen, wenn sie einmal in Gefahr sind. Sie können sich dann verwandeln. Man kann kleine Tennisbälle daraus machen, die sich unauffällig verdrücken!"
    „Aus dir mache ich auch gleich einen Tennisball!" knurrte Bully. Sein Gesicht zeigte erste Anzeichen einer Rötung. „Noch mehr. Ich verarbeite dich zu Mozartkugeln und schenke sie Saura als Lohn für seine Bemühungen."
    Er streckte die Arme aus, als wolle er Shilling erwürgen. Doc machte einen Satz nach rückwärts und prallte gegen Trantus, den Epsaler. Dieser griff ihn bei den Schultern und stellte ihn einfach hinter sich.
    „Eine kleine Spende nur!" flüsterte der Abgewiesene.
    „Raus!" schrie Bully. Gleichzeitig meldete das Schiff, daß Saura mit der Oberflächenpflege der EXPLORER begonnen hatte.
    Jetzt zog es Doc Shilling endgültig vor, aus der Reichweite von Bullys Augen zu verschwinden. Unter der Tür drehte er sich noch einmal um.
    „Du wirst noch an mich denken", sagte er. „Dann, wenn die EXPLORER so fürchterlich in der Klemme steckt, daß du weder ein noch aus weißt!"
    Er lachte zornig auf, dann hatte sich die Tür wieder geschlossen.
    Zwanzig Segmente waren draußen unterwegs. Sie besuchten die verschiedenen Sonnensysteme, die am Weg lagen. Von dem einen oder anderen Planeten würden die Vironauten wieder Pflanzen oder kleinere Tiere mitbringen, wie das in der Vergangenheit immer wieder geschehen war. Die EXPLORER und alle ihre Segmente glichen längst einem intergalaktischen Zoo, und es gab keinen Grund, diesen Zustand zu ändern, solange sich die Vironauten glücklich fühlten und es keine Gefahr gab. Ohne die Intelligenz der Virenschiffe wäre es sowieso unmöglich gewesen, es zuzulassen. Die Menschen hätten im Umgang mit fremden Arten und Gattungen zu viele Fehler gemacht.
    Bully erhielt eine neue Meldung von Irmina Kotschistowa. Sie berichtete über das, was sie herausgefunden hatte. Bully wurde nachdenklich. Irminas Andeutungen ließen das Gefühl einer Gefahr in ihm aufsteigen. Er konnte es noch nicht in Gedanken fassen, aber er fühlte sich unbehaglich.
    „Tu, was du für richtig hältst", sagte er. „Vielleicht ist es angebracht, wenn wir die Hanse-Spezialisten einfach ausquartieren. Ich weiß da eine Möglichkeit!"
    Er dachte an die LAVAMAT, die an der Außenhülle der EXPLORER herumschrubbte.
    „Vorläufig muß ich sie in der Nähe des Scanners behalten", gab Irmina zur Antwort. „Die Produktion der Kodexmoleküle nimmt weiter zu. Ich kann nur hoffen, daß das neue Serum wirkt."
    „Viel Glück", wünschte Bully. „Wir können nur hoffen, daß du Erfolg hast!"
    Die EXPLORER setzte ihren Weg fort. Wieder fädelte sie sich in das Netz der psionischen Linien ein, folgte sie dem bunten Spiel der Farben, als das das menschliche Auge die Vorgänge verarbeitete. Mardakaan hieß das Ziel, und noch immer hatten die Vironauten es nicht eilig, dieses Ziel zu erreichen. Die EXPLORER würde es erst anfliegen, wenn der Durst der Vironauten nach neuen und fremdartigen Eindrücken gestillt war.
    Sechs Stunden später, Bully hatte gerade eine Ruhephase angetreten und stand unter der Dusche, nahm die Enerpsi-Anlage den Betrieb auf. Es kam Kontakt mit einem Virenschiff zustande, das auf den Eigennamen LIVINGSTONE hörte. Kenn legte die Meldung sofort in Bullys Kabine. Der ehemalige Hanse-Sprecher hüpfte tropfend und prustend unter der Dusche hervor und blieb vor dem Holorama stehen, die Blöße mit einem Badetuch bedeckend.
    „Ich bin bereit", rief er.

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