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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Damals schon hat die Öffentlichkeit gezittert, das soll wiederkehren. Deshalb wollten wir deinen Mann engagieren, damit er über Toby schreibt. Aber er hat es vorgezogen, uns zu verraten, und deshalb wird er die Konsequenzen tragen müssen.«
    Sheila wusste Bescheid. Auch wenn die Angst in ihr hoch stieg, hielt sie sich unter Kontrolle. Nur die Hände hatte sie zu Fäusten geballt, und sie musste auch mehrmals schlucken.
    »Sie sind verrückt! Sie sind wahnsinnig!« Sheila konnte nicht anders reden. Die Frau vor ihr tat ihr sogar Leid. Es war einfach schlimm, auf welch einen Weg sich diese Gruppe begab. Das konnte nicht hingenommen werden. Was immer sie auch vorhatten, sie mussten gewarnt werden, und das wollte Sheila.
    »Bitte«, flüsterte sie mit scharfer Stimme. »Bitte, ihr müsst es euch überlegen. Wenn das alles stimmt, woran ich auch glaube, dann ist das genau der falsche Weg. Viele haben es schon versucht, und viele Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Man spielt nicht mit den Mächten der Dunkelheit. Sie sind zu gefährlich. Sie kennen nur ihren Vorteil. Ein Menschenleben ist für sie nichts wert. Himmel, das müssen Sie mir glauben. Kehren Sie um!«
    »Nein!«
    Sheila gab nicht auf. »Lassen Sie diesen Wahnsinn, bevor er Ihnen über den Kopf wächst. Lassen Sie die finsteren Mächte ruhen, sonst werden Sie bald unter der Erde liegen!«
    In den Augen der Frau flammte es auf. Wenn Blicke brennen könnten, wäre aus Sheila schnell Asche geworden. Das war nicht der Fall, und so stand sie nach wie vor an der gleichen Stelle und wartete darauf, dass ihre Botschaft auf fruchtbaren Boden fiel.
    »Verräter müssen sterben!«, flüsterte Ellen Hardy. »Du und dein Mann, ihr seid als Erste an der Reihe. Ihr werdet sterben. Ihr werdet verbrennen. Zusammen mit eurem Spießerbau hier. Noch heute, noch in dieser Nacht.« Sie beugte sich zurück und lachte scharf und kurz auf.
    Danach gab sie den Befehl. »Und jetzt fesselt sie…«
    ***
    Ich wusste, dass Johnny Conolly keinen Spaß gemacht hatte. Es brannte, und deshalb war ich gefahren wie der berühmte Henker. Obwohl London um diese Zeit verkehrsgünstig recht leer war, hatte ich trotzdem die Sirene aufs Dach geklemmt, um noch schneller voranzukommen. Ich wusste schließlich, mit wem ich es zu tun hatte. Die Szene im Hinterhof war dafür Beweis genug.
    Die Abrollgeräusche der Reifen wurden vom Wimmern, der Sirene übertönt.
    Wie der Schein aus einer fremden Geisterwelt huschte das zuckende Licht über die Straße und die Fassaden der Häuser hinweg und begleitete meine Reise zu den Conollys und zugleich ins Ungewisse.
    Mit Johnny hatte ich den Plan kurz durchgesprochen, an den ich mich auch halten wollte. Ich würde nicht vor dem Haus der Conollys halten, sondern in einer Nebenstraße, wo Johnny mich erwartete.
    Über Schleichwege würden wir dann zum Haus gelangen und dort versuchen, gewisse Dinge zu ändern.
    Natürlich ließ ich die Sirene nicht bis zum Ziel heulen. In der Stille war sie leider meilenweit zu hören. Noch weit bevor ich das Ziel erreichte, ließ ich sie wieder verschwinden und fuhr normal weiter, wenn auch in einem recht schnellen Tempo.
    Die zweite Morgenstunde ging bereits auf die dritte zu. Das war eine Zeit, in der die meisten Menschen im Tiefschlaf lagen. Da hatte sich der Fanclub schon eine für ihn günstige Spanne ausgesucht.
    Die Straßen in diesem guten Wohnviertel waren tatsächlich leer. Ich hatte überall freie Bahn.
    Ich ging vom Gas. Noch eine Kurve, dann fuhr ich in die Straße hinein, in der Johnny auf mich warten wollte.
    Ich lenkte das Steuer nach links, erreichte die Straße und ließ für einen Moment das Fernlicht aufflammen, um dem Jungen so einen Gruß zu schicken. Ich sah ihn einen Moment später. Da löste er sich aus der Dunkelheit des Gehsteigs und lief auf die Straße, um mit beiden Armen zu winken.
    Direkt neben ihm stoppte ich den Wagen und stieg aus.
    Johnnys Gesicht war durch die Furcht gezeichnet, die ihn bedrückte.
    Als ich das sah, schlug mein Herz schneller und ich fragte mit scharfer Stimme: »Ist was passiert?«
    »Das weiß ich nicht, John.«
    »Du bist immer hier gewesen?«
    »Ich wusste ja nicht, wann du kommst. Aber ich habe Angst um meine Eltern.«
    Das musst du auch!, dachte ich, sprach es jedoch nicht aus.
    »Kommst du, John?«
    »Klar doch!«
    Ich überließ Johnny die Führung. Hier kannte sich der Junge aus und würde nicht erst suchen müssen so wie ich. Jetzt führte er mich, und ich dachte

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