1277 - Der Fanclub
mehr an Halloween. Die Zeit würde erst in einigen Wochen kommen. Im Moment war Sommer. Da dachte niemand an Halloween. Also mussten die Masken einen anderen Sinn haben. Er machte sich darüber keine großen Gedanken. Stattdessen überlegte er fieberhaft wie er es schaffen konnte, seiner Mutter beizustehen.
Er dachte auch an seinen Vater. Der war nicht zu sehen. Johnny konnte sich vorstellen, dass man ihn schon ausgeschaltet hatte. Jetzt war er der Einzige hier im Haus, der sich noch frei bewegen konnte.
Es war nicht leicht für ihn, den Impuls des Helfenwollens zu unterdrücken. Am liebsten wäre er losgelaufen und hätte sich auf die beiden Typen gestützt.
Nur brachte es ihm nicht viel ein, wenn er seinen Emotionen freien Lauf ließ. Wenn diese beide Typen Waffen trugen, sah er schwach aus. Dann würde auch er zu einem Gefangenen werden.
Johnny konnte nur helfen, wenn er sich zurückzog, nachdachte, und dann das Richtige tat.
Er atmete tief durch. Er musste sich beruhigen. Er durfte nicht schreien und einfach losrennen, sondern musste cool bis in die letzte Haarspitze bleiben.
Er hatte nur wenige Sekunden in dieser Lauerstellung gestanden, während ihm so viel durch den Kopf geschossen war. Seine Mutter und die beiden Totenköpfe waren dann verschwunden, und Johnny fragte sich, wohin sie wohl gingen.
Nach draußen? War das eine Entführung, die letztendlich in einer Erpressung enden sollte? Oder blieben sie im Haus und lenkten von hier aus ihre Aktivitäten?
Johnny blieb noch auf der Türschwelle stehen. Er war auch weiterhin voll konzentriert und wartete darauf, dass er eine Tür ins Schloss fallen hörte.
Es passierte nicht. Die Typen blieben im Haus und…
Jemand kam!
Zum Glück hatte Johnny noch in die gleiche Richtung geschaut. So sah er wie der Mann um die Ecke bog. Auch er trug diese verdammte Maske, die im schummerigen Licht noch schauriger aussah. Der Mann war recht groß und kräftig. Wahrscheinlich hatte er die Aufgabe übernommen, das Haus zu durchsuchen.
Es war nicht unbedingt Feigheit, die Johnny zum Rückzug zwang. Bevor der verfluchte Typ den Flur noch richtig betreten hatte, zog sich Johnny in sein Zimmer zurück. Er musste jetzt schneller sein als der andere. Johnny blieb dabei ruhig. Er schloss die Tür, schloss sie aber nicht ab, machte auch kein Licht und eilte mit kleinen Schritten auf das Fenster zu. Es war für ihn die vorläufige Rettung.
Er zog es auf.
Kein Geräusch, das ihn hätte verraten können. Die Nacht war jetzt sein Ziel. Nicht erst einmal war Johnny durch das Fenster seines Zimmers geklettert. Damals allerdings aus anderen Motiven, die wohl jeder junge Mann verfolgte, der sich in der Nacht etwas Spaß verschaffen wollte, ohne dass die Eltern etwas davon merkten.
Johnny besaß noch die Erfahrung, die er auch sofort umsetzte. Für ihn gab es keine Probleme, in den Garten zu steigen. Er stieß nichts um, er verursachte kaum Geräusche, er war wie ein Schatten, der in die Dunkelheit abtauchte.
Johnny besaß noch die Nerven, von außen das Fenster so weit zuzuziehen, dass es aussah, als wäre es geschlossen.
Jetzt ging es ihm besser…
Er blieb an der Mauer unter dem Fenster hocken, zählte langsam bis zehn, dann schob er sich vorsichtig in die Höhe, um über die Fensterbank hinweg in das Zimmer zu spähen. Er rechnete stark damit, dass dort etwas passieren würde, und richtig, die Tür wurde von außen aufgestoßen.
Viel erkannte Johnny nicht. Er sah nur einen Schatten, der sich in das Zimmer hineinbewegte, aber stets nahe der Tür blieb. Für einen Moment wurde es im Raum hell.
Sofort tauchte Johnny ab und kroch an der Hauswand entlang vom Fenster weg. Er wollte nicht entdeckt werden, wenn es dem Typen einfiel, einen Blick nach draußen zu werfen.
Johnny blieb auf dem Boden hocken und beobachtete den hellen Lichtstrahl, der aus dem Fenster fiel und sich davor verteilte. Er holte einige abgestellte Gartengeräte aus dem Dunkeln und versah auch eine erste Reihe von kleinen Büschen mit seinem Schimmer.
Mehr passierte nicht. Das Fenster wurde nicht geöffnet. Dann war dem Totenschädel auch nicht aufgefallen, dass Johnny es nur angelehnt hatte.
Dennoch wurden ihm die folgenden Sekunden lang, und er war froh, als das Licht erlosch. Jetzt konnte er davon ausgehen, dass sich der Totenschädel zurückziehen würde.
Dennoch wartete er eine Minute lang, bis er sich wieder in die Höhe stemmte. Trotz seiner Eile vorhin hatte Johnny das Wichtigste nicht vergessen. Er
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