1277 - Der Fanclub
hin und wieder Gesichter erschienen, die sich aber schnell wieder auflösten.
Normal gehen konnte er auch nicht. Hätte er es versucht, er wäre zusammengebrochen, denn sein Körper war einfach zu kraftlos.
Sie schleppten ihn durch das Haus, und Bill sah nicht, wohin sie ihn schafften. Dann fiel eine Tür zu. Das Geräusch hörte er schon, danach umschwirrten ihn Stimmen, und dann fiel er zurück, weil sie ihn weggestoßen hatten.
Bill landete nicht auf einem harten Boden. Er fiel weich und federte dabei noch zwei Mal, bevor er zur Ruhe kam.
Die Stimmen um ihn herum verschwanden nicht. Er hörte auch die der Frau, und es gab keine tiefe Dunkelheit. Als er die Augen etwas öffnete, bemerkte er schon den hellen Schein. Nur konzentrierte er sich nicht auf ihn und die Umgebung, sondern beschäftigte sich mit sich selbst. Einige Male sprachen die Typen so laut, dass er Wortfetzen verstand, unter anderem auch den Namen seiner Frau.
Das gab Bill einen Stich. Ihn hatten sie, aber Sheila würden sie auch bekommen.
Erst jetzt kam Bill die gesamte Tragweite seiner Lage zu Bewusstsein. Er war ausgeschaltet worden.
Sie hatten ihn fertig gemacht und somit das größte Hindernis aus dem Weg geschafft. Sheila würde sich vielleicht wehren, was er nicht hoffte, denn er wollte nicht, dass sich seine Frau verletzte.
Aber es gab noch jemanden im Haus. Johnny befand sich in seinem Zimmer. Mit ihm mussten sie auch fertig werden, und Johnny war zudem völlig ahnungslos. Sie würden ihn überraschen und überwältigen.
Bill traute dem Fanclub alles zu. Wer einen Massenmörder verehrte, der war zu allem fähig. Dabei war es auch fraglich, ob es nur bei der Verehrung blieb und die Gruppe nicht einen Weg gefunden hatte, um mit ihm in Kontakt zu treten.
Langsam ordneten sich seine Gedanken. Aber die verdammten Schmerzen waren noch immer vorhanden. Sein gesamter Unterleib schien in Flammen zu stehen, die zum Glück nicht mehr so stark waren wie zu Beginn.
Aber auch jetzt hatte Bill damit genug zu kämpfen. Ein normales Luftholen war noch nicht möglich.
Auf der Hälfte stoppte er. Da hatte er dann das Gefühl, dass man in seiner Brust eine Mauer aufgebaut hatte, die nicht so leicht zu durchdringen war.
Trotzdem war Bill nicht mehr so schwach wie an der Tür. Er merkte jetzt auch, wo er sich befand.
Man hatte ihn in sein Arbeitszimmer geschafft und dort in einen Sessel geworfen. In ihm lag er mehr als er saß. Seine Arme lagen schwach auf den mit Leder bespannten Lehnen, und Bill hatte noch nicht die Kraft, sich in die Höhe zu stemmen und sich normal hinzusetzen.
Er hörte die Stimmen um sich herum. Er sah auch die Gestalten, zwar noch nicht scharf, sondern mehr schattenhaft, aber die verdammten Schädel waren nicht zu übersehen. Sie wirkten weiterhin schaurig und zugleich grotesk und auch völlig unpassend.
Ein Spaß war das nicht, und auch das weitere Vorgehen würde kein Spaß sein, das stand für Bill fest.
Endlich rutschte Bill auf der glatten Sitzfläche nach oben und auch der Lehne entgegen, die er als Stütze im Rücken spürte, was ihm gut tat. Das Würgen hielt sich jetzt auch in Grenzen, und wenn er seinen Atem unter Kontrolle bekam und sich nicht zu stark bewegte, konnte er zunächst damit leben.
Sein Blick fiel auf die Gestalt vor ihm. Die beiden Schreibtischleuchten waren eingeschaltet worden. Ihr Licht verteilte sich im Raum und floss auch über, den widerlichen Totenschädel aus Kunststoff, der das wahre Gesicht verbarg.
Aber Bill wusste, dass die Frau vor ihm stand, die ihn so eiskalt reingelegt hatte. Sie bewegte jetzt ihre Arme und zerrte sich das graue Ding vom Gesicht weg.
»Wieder da, Conolly?« Die Fragerin legte ihre zusammengedrückte Maske auf den nahen Schreibtisch.
»Ich war nie weg.«
»Aber dir ging es schlecht!«
»Kann man wohl sagen.«
Die Frau lachte. »Du bist selbst schuld, warum hast du dich auch so angestellt? Das hätten wir ja noch akzeptiert, aber du hast etwas getan, was uns gar nicht passt. Du hast dir eine Rückendeckung verschafft, was nicht abgesprochen war. Wenn sich jemand nicht an Zusagen hält, werden wir sauer.«
»Ich habe nichts getan.«
Die Frau sagte nichts. Sie schaute Bill nur an und schien nicht zu wissen, ob sie lachen oder weinen sollte. Dann schüttelte sie den Kopf. »Das kann doch nicht wahr sein, verdammt. Willst du uns noch in deiner Lage verarschen?«
»Das hatte ich nicht vor. Aber es ist so wie ich es gesagt hatte«, flüsterte Bill und war froh, den
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