1277 - Der Fanclub
stören können. Für ihn war es vertrackt, und er suchte nach einer Lösung.
Zurückgehen, mit den Eltern reden? Das konnte er tun, aber er nahm davon Abstand, weil er sich möglicherweise lächerlich gemacht hätte. Vielleicht am anderen Morgen. Wenn ein Mensch mal über ein Problem geschlafen hatte, sah das immer anders aus, da war er auch in der Lage, bestimmte Dinge klarer zu sehen.
Die nächtliche Stille nahm Johnny ebenfalls als normal wahr. Damit hatte er nicht die geringsten Probleme, er kannte sie. Nur kam sie ihm in dieser Nacht anders vor, wobei er durchaus davon ausging, dass er sich auch alles einbildete.
Genau bis zu dem Zeitpunkt, als er das Geräusch hörte, das nicht in seinem Zimmer zu hören war.
Draußen war etwas geschehen, das nicht in diese Nacht hineinpasste.
Mit einer schnellen Bewegung stand Johnny auf und blieb vor dem Fenster stehen. Behutsam zog er den Flügel weiter auf. Die leicht abgekühlte Luft umfächerte sein Gesicht. Er nahm die Gerüche des Gartens auf. Er roch das Gras, das einen so wunderbaren Geruch abgab, der seine Nase füllte. Johnny mochte den Geruch, weil er ihn an das Landleben erinnerte, aber im Moment konzentrierte er sich auf etwas anderes und spürte auch, wie ein leichter Schauer über seine Haut glitt.
Er hörte nichts.
Er sah auch nichts. Abgesehen von dieser tiefen Dunkelheit, die den Garten umschlang.
Habe ich mich geirrt?, dachte er. Ist alles nur Einbildung?
Er wollte es nicht glauben. Seine Nerven waren nicht überspannt. Er bildete sich nichts ein.
Etwa zwei Minuten blieb Johnny stehen und war dann leicht enttäuscht, dass ihm nichts mehr an die Ohren drang. Die Nacht war da, sie blieb da und ebenfalls die Stille.
Johnny zog sich wieder zurück. Er wusste nicht, ob er sich selbst einen Narren schelten sollte und ob es nicht besser war, wenn er sich ins Bett legte und einfach über die Probleme nur lachte.
Das Lachen verging ihm, als er wieder einen Laut vernahm. Diesmal im Haus!
Johnny atmete tief durch. Er hatte den Laut nicht identifizieren können, doch er bezweifelte, dass ihn seine Eltern verursacht hatten. Sie bewegten sich lockerer durch ihr eigenes Haus, sie redeten auch miteinander, und zwar mit normaler Lautstärke. Was er zu hören geglaubt hatte, war etwas anderes gewesen. Eine halb laute Stimme.
Johnny wunderte sich, als er die Tür erreichte. Er blieb für einen Moment davor stehen und neigte sein Ohr gegen das Holz.
Nichts mehr…
Aber Johnny misstraute der Stille. Er presste die Lippen zusammen und legte seine Hand auf die Klinke, die er langsam nach unten drückte.
Sehr behutsam zog er die Tür auf. Er schaute kurz in den Flur, in dem wie immer die Notbeleuchtung brannte und sogar ziemlich weit nach unten gedimmt worden war.
Leer…
Johnnys Lippen zuckten leicht. Ein Zeichen, dass er mit diesem Blick nicht zufrieden war. Er wollte es nicht glauben und merkte auch, dass seine innere Spannung, gestiegen war. Es ließ darauf schließen, dass er dicht vor einer Lösung stand. Er musste nur noch den letzten Schritt nach vorn gehen, um beruhigter sein zu können, was der Junge zumindest hoffte.
Der erste Schritt!
Zugleich zog er die Tür etwas weiter auf, um sich mehr Platz zu schaffen.
Dann der zweite…
Im Ansatz blieb er stecken, denn plötzlich hörte er das Flüstern. Das stammte weder von seinem Vater noch von seiner Mutter.
Sein Zimmer lag in einem abgeteilten Bereich des Bungalows. Dazu gehörte auch der kleine Flur.
Um dorthin zu gelangen, wo sich seine Eltern zumeist aufhielten, musste er ein paar Schritte laufen, bis er eine Gangecke erreichte, um von dort in den längeren Flur schauen zu können.
Johnny trug noch seine weichen Schuhe. Sie erlaubten ihm ein beinahe lautloses Gehen, was er auch ausnutzte. Er gelangte sehr schnell an die Ecke, drehte den Kopf nach rechts und spähte in den anderen Gang hinein.
Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er raste, und zugleich stieg ihm das Blut in den Kopf. An dem längeren Flur befand sich das geräumige Schlafzimmer seiner Eltern, und das war verlassen worden.
Johnny konnte nicht glauben, was er sah. Seine Mutter ging zwischen zwei Typen und wurde wie eine Gefangene abgeführt. Diese Typen waren normale Menschen, doch es kam noch etwas hinzu, was ihn praktisch aus der Bahn warf.
Diese Eindringlinge hatten tatsächlich Totenschädelmasken über ihre Köpfe gezogen. Sie sahen künstlich aus, aber sie konnten schon Angst einflößen, und diese Masken erinnerten ihn
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