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1278 - Das Mord-Gespenst

1278 - Das Mord-Gespenst

Titel: 1278 - Das Mord-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme hörte sich etwas angenehmer an. »Wer so einen Humor hat, der kann kein Bulle sein.«
    »Genau.«
    »Ach ja, wer immer du bist, ich gebe keine Auskünfte über meine Gäste. Damit bin ich schon mal reingefallen. Also überlege es dir, bevor du die erste Frage stellst.«
    »Klar.« Bill schaute sich in der Kneipe um. Nicht nur der Boden, auch die Wände hätten mal gereinigt werden müssen, denn sie waren beschmiert und bemalt. Da trafen obszöne Sprüche mit den entsprechenden Zeichnungen zusammen.
    »Was ist? Mach die Fliege!«
    Bill wandte sich wieder der korpulenten Wirtin zu. »Ich würde an Ihrer Stelle nicht so voreilig sein.«
    »Was soll das?« Der Reaktion und der Aussprache zufolge hätte sie wirklich ein Mann sein können.
    Der Reporter lächelte und griff dabei in die Tasche. Dort hatte er immer zwei, drei Geldscheine griffbereit stecken. Einen davon holte er hervor, und er bedeutete nicht unbedingt eine kleine Summe. Von der Seite her beobachtete er die Frau, und Bill entging der Glanz in deren Augen nicht.
    »Geld kann man ja immer gebrauchen. Der Schein gehört Ihnen, wenn Sie ein wenig plaudern.«
    Die Wirtin war gierig. Sie schnappte mit der Hand nach dem Schein, aber Bill zog ihn schnell zurück. »So leicht ist das nicht. Erst reden, dann wird gezahlt.«
    Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte und suchte nach einem Kompromiss, mit dem sie leben konnte. »Und du bist wirklich kein Bulle?«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    Sie strich über ihr Gesicht, dessen Wangen leicht glänzten. »Viel weiß ich sowieso nicht von meinen Gästen. Da kann ich nicht viel falsch machen.«
    »Es geht um keinen Gast.«
    »Aha. Um wen dann?«
    »Paul Litcomb!«
    Die Frau verzog den Mund. Sie wusste nicht, ob sie lächeln sollte oder nicht. »Paul?«, fragte sie nach. »Das… ich meine, der ist doch kein Gast von mir.«
    »Er wohnt hier.«
    »Ja, oben. Ab und zu hilft er mir.«
    Bill gab ihr den Schein, den sie sofort in der Schürzentasche verschwinden ließ. »Paul ist eigentlich ein ruhiger Vertreter. Ich habe keine Probleme mit ihm. Es gab auch keinen Ärger mit den Gästen. Auf Paul konnte man sich verlassen. Er brauchte hier keine Miete zu zahlen. Die hat er abgearbeitet.«
    »Hört sich ja nicht schlecht an«, stimmte Bill zu. »Aber er hatte doch auch ein Privatleben oder nicht?«
    »Nein, eigentlich nicht. Das heißt, erst in der letzten Zeit ist er etwas rausgegangen.«
    »Wohin?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Bill glaubte es der Frau. »Hat er sich denn verändert? Ist etwas mit ihm geschehen, was auffällig war?«
    Die Wirtin gab zunächst keine Antwort. Erst als sie hinter die alte Theke gegangen war, fing sie wieder an zu reden. »Ja, schon, aber es war nichts Besonderes. Paul war eigentlich immer ein Einzelgänger. Erst in den letzten Monaten hat er Freunde gefunden.«
    »Kennen Sie die?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein!«
    »Wissen Sie Namen?«
    »Auch nicht. Nur einmal hat jemand für ihn angerufen. Eine Frau. Sie nannte sich Ellen. Mehr weiß ich auch nicht. Paul war in den vergangenen Wochen auch nie mehr so viel hier wie sonst. Er hat sich da immer mehr zurückgezogen. Ich habe mir vorgenommen, mit ihm zu sprechen, denn ich wollte ihn hier nicht wohnen lassen, ohne dass er hier unten mithilft. Ich bin ja kein Wohlfahrtsinstitut.«
    Bill schaute sich um und musste grinsen. »Ja, das sehe ich auch. Noch eine Frage. Ist er jetzt hier?«
    »Nein!«
    Bill glaubte ihr. »War er denn schon bei Ihnen?«
    »Heute?«
    »Genau!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Paul kommt und geht, wann immer er will. Er ist auch oft in der Nacht weg, aber das macht mir alles nichts aus.« Sie nickte Bill zu. »Ich denke, das reicht für das bisschen Kohle, Mister.«
    »Würden Sie mich denn anrufen, wenn Paul hier erscheint?«
    Die Frau holte tief Luft. »Ungern«, gab sie zu. »Ich will keinen verraten.«
    »Das ist kein Verrat. Ich muss ihn nur sprechen.«
    Plötzlich wurde ihr Grinsen breit. Bill fiel auch auf, dass sie an ihm vorbeischaute und dabei auf die Eingangstür schielte, die auch geöffnet wurde, was Bill hörte. Er merkte den Luftzug, der durch den Raum wehte, drehte sich um - und glaubte seinen Augen nicht trauen zu können.
    Paul Litcomb betrat die Kneipe!
    Er kam nicht wie jeder normale Gast, war also nicht locker, sondern sein Gesicht war gerötet, er atmete heftig und schien unter Strom zu stehen. Nach zwei Schritten blieb er stehen und schien darauf zu warten, dass die Tür endlich ins

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