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1279 - Die Jenseits-Pyramide

1279 - Die Jenseits-Pyramide

Titel: 1279 - Die Jenseits-Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekommen, was sie anderen zufügen wollten.«
    »Und was ist das gewesen?«
    »Sie sind verbrannt.«
    Roxanne schwieg. »Aber es gab kein Feuer.«
    »Nein, das war auch nicht nötig. Sie sind durch das Licht der Sonnen verbrannt.«
    »Welcher Sonnen?«
    »Schauen Sie sich die Männer an.«
    Die Moderatorin zögerte. Eine natürliche Furcht hielt sie zunächst zurück.
    Dann hatte sie diese Sperre überwunden und beugte sich nach unten. Auch wenn die beiden Männer übereinander gefallen waren, so lagen sie doch in einer Position, in der die Vorderseiten ihrer Körper zu sehen waren.
    Die Hitze hatte sie getötet. Aber die zurückgeworfenen Strahlen hatten noch mehr geschafft. Es war ihnen gelungen, die Sonnenscheiben zu schmelzen und ihre Körper so aufzuweichen, dass ihr flüssiges Metall hineingesickert war und dort seine Spuren hinterlassen hatte. Sie sahen aus, als wären ihre Brustkästen mit einer goldenen Masse gefüllt, die mittlerweile wieder erkaltet war.
    Als sich Roxanne Hill aufrichtete, schwankte sie. Ihre Lippen bewegten sich, aber sie schaffte es erst nach einer Weile, etwas zu sagen. »Ich kann es nicht begreifen. Ich habe schon einiges in meinem Leben und in meinen Sendungen erlebt, aber dafür habe ich keine Erklärung. Das ist einfach nicht in die Reihe zu bekommen, da muss ich passen, Mr. Sinclair.«
    »Da kann ich Ihnen keinen Vorwurf machen.«
    »Aber Sie blicken da durch - oder?«
    »Nein, noch nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Aber wir werden noch darüber sprechen.«
    »Wo denn?«
    »Warten Sie im Café auf mich. Dort finden Sie nicht nur Ronny, sondern auch Jane Collins. Sie ist Privatdetektivin und eine gute Freundin von mir. Ihr ist es zu verdanken, dass ich überhaupt mit dem Fall konfrontiert wurde.«
    Roxanne strich über ihr Gesicht.
    »Ich werde dann im Café auf Sie warten.«
    »Tun Sie das.«
    Sie ging langsam weg. Der Schock des Überfalls steckte ihr noch in den Knochen. Es war auch für eine toughe Frau wie sie etwas zu viel gewesen.
    Die Polizeikollegen hatten inzwischen Verstärkung erhalten. Die Umgebung war abgesperrt worden. Zwei Streifenwagen standen jetzt auf dem Platz. Ihr blaues Licht gab der Umgebung einen geisterhaften Schein. Die Absperrbänder flatterten im leichten Nachtwind.
    Während ich mit dem Yard telefonierte, brachte einer der Männer eine Decke. Er legte sie über die Leichen, und ich nickte ihm zu, zum Zeichen, dass er seine Sache gut gemacht hatte.
    Als dann die Yard-Kollegen eintrafen, wurde ich wieder schief angeschaut.
    »Immer Sie, Mr. Sinclair, immer Sie.«
    »Warum?«
    Donald Carter, so hieß der Chef, streifte seine dünnen Handschuhe über. Er war ein noch junger Mann, der erst seit drei Jahren bei uns arbeitete.
    Der Bart allerdings ließ ihn älter wirken. »Manchmal schließen wir in der Nachtschicht Wetten ab, ob nicht wieder ein Anruf von einem gewissen John Sinclair kommt.«
    »Ich kann es nicht ändern.«
    Er zuckte die Achseln und entfernte die Decke von den beiden Leichen.
    Ich begrüßte in der Zwischenzeit den Arzt, der ziemlich müde aussah und auch gähnte. »Dabei hatte ich auf eine ruhige Nacht gehofft«, sagte er.
    »Gestern ist meine Schwägerin vierzig geworden. Das war eine harte Feier, und heute geht der Job weiter.«
    »Das Leben ist manchmal ungerecht.«
    Auch er zog die Handschuhe über.
    »Wie sind die beiden denn ums Leben gekommen?«
    »Sie sind verbrannt.«
    »Gab es denn hier ein Feuer?«
    »Nein. Sie sind innerlich verbrannt.«
    »Muss ich nach dem Grund fragen?«
    Ich hob die Schultern. »Das können Sie, Doc, aber ich weiß nicht, ob Sie meine Antwort zufrieden stellen würde.«
    »Also ist das Ihr Fall?«
    »Worauf Sie sich verlassen können. Es wäre nur gut, wenn Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen. Obduziert können die Toten dann später werden.«
    »Ja, das ist okay.«
    Ich wollte die Kollegen nicht stören und erklärte Donald Carter, wo er mich finden konnte, wenn es Fragen gab.
    »Im Café? So gut möchte ich es auch mal haben.«
    »Jeder bekommt eben das, was ihm zusteht.«
    »Da haben Sie auch wieder Recht…«
    ***
    Auf dem Tisch nahe am Eingang standen mehrere große Wasserflaschen, in denen sich kaum noch Flüssigkeit befand.
    Bei der Kellnerin bestellte ich mir einen starken Kaffee und zog mir einen Stuhl heran, um ebenfalls einen Platz zu finden.
    Drei Augenpaare richteten sich auf mich. Es fiel mir schwer, etwas zu sagen, aber ich nickte in die Runde und sagte: »Wir haben es

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