1279 - Die Jenseits-Pyramide
auch sie. »Keiner von uns hat gewusst, dass das Eisen so heiß ist. Wir hatten für diese Sendung auch die entsprechende Werbung auf unserem Sender gemacht. Leider sind diese Informationen auch von den falschen Leuten gehört worden.«
»Das können Sie laut sagen«, erklärte ich. »Nun ja, wir haben noch mal Glück gehabt.«
»Und wie geht es jetzt weiter für Sie, Mr. Sinclair? Wollen Sie nach Harrow on the Hill fahren?«
»Natürlich. Wir werden uns dieses Home genau anschauen, und das so schnell wie möglich.«
»Noch in der Nacht?«
»Ja. Oder in den frühen Morgenstunden. Es dauert nicht mehr lange, bis es hell wird.«
Jane Collins schaute mich an. »Natürlich bin ich dabei, John.«
»Klar.«
»Sie zwei allein?«, hauchte Roxanne erschreckt.
»Das denke ich nicht«, stellte ich richtig. »Wir werden wohl zu dritt fahren.«
»Suko?«, fragte Jane.
»Ja.«
Von außen her winkte mir der Kollege Carter zu. Ich stand auf und verließ das Café.
»Wir haben unseren Job getan, Mr. Sinclair. Beide Leichen sahen ja nicht gut aus. Der Arzt meinte auch, dass sie verbrannt wurden, aber anders als normal.«
»Das stimmt.«
»Können Sie mehr dazu sagen, Mr. Sinclair?«
»Ja und nein. Es war eine Kraft, die man nicht so leicht beschreiben kann. Es hängt auch mit dem Metall zusammen, das durch diese Kraft geschmolzen ist, aber das ist mein Problem, Mr. Carter. Seien Sie froh, dass Sie damit nichts zu tun haben.«
»Das glaube ich Ihnen gern.«
Es gab für mich hier nichts mehr zu tun und auch nicht für ihn und seine Leute.
Nur die Gaffer ließen sich nicht vertreiben. Sie würden auch noch länger hier herumstehen und sich darüber unterhalten, was wohl genau passiert war.
Ich warf einen Blick auf meine Uhr.
Der Tag war bereits eine Stunde alt. Ich fragte mich, ob es Sinn hatte, jetzt schon loszufahren. Wir würden in der Dunkelheit eintreffen, was nicht von Vorteil war. Besser war es, noch etwas zu warten, dann konnten wir uns bei Tageslicht umschauen. Außerdem wusste ich zu wenig von diesem Haus, in dem sich die Sonnenfreunde trafen. Da wollte ich, dass mich Ronny Potter mit noch mehr Informationen versorgte.
Der große Platz vor dem Café hatte sich mehr und mehr geleert. Der Überblick war gut, und ich entdeckte keinen Mann mehr, der einen hellen Mantel trug. Die beiden Typen aus der Tiefgarage hatten längst das Weite gesucht.
Vielleicht würden wir sie in Harrow on the Hill wiedertreffen.
Ich ging wieder zurück in das Café.
Jane drehte sich sofort auf ihrem Stuhl herum. »Und? Sollen wir fahren?«
»Ja, aber erst später.«
»Warum das denn?«
Ich erklärte ihr die Gründe, die sie schließlich mit einem Achselzucken akzeptierte, aber sie stellte auch eine Frage: »Was machen wir mit unserer Hauptperson?«
»Ich bleibe im Hotel mit ihm!«, erklärte Roxanne Hill.
»Und Sie sind dort sicher?«
»Ja, niemand weiß davon.«
»Dann bin ich zufrieden.«
»Aber denk auch an mich«, forderte Jane mich auf.
»Immer.«
Die Detektivin verdrehte nur die Augen…
***
Ja, ich war wieder zurück in meine Wohnung gefahren und hatte mich noch mal hingelegt. An Schlaf war kaum zu denken. Ein paar Mal fielen mir die Augen zu, doch sehr schnell schreckte ich wieder auf und war dann sofort hellwach.
Immer wieder schaute ich auf die Uhr, während sich draußen vor dem Fenster die Welt allmählich veränderte.
Die Dunkelheit musste der Kraft des Tages weichen, und wieder mal würde es kein strahlender Sonnentag werden, denn der Sommer in diesem Jahr hing noch immer in den Startlöchern.
Roxanne Hill hatte mir die Nummer des Hotels gegeben. Wann immer ich wollte, konnte ich sie erreichen, und diesen Vorschlag griff ich jetzt auf.
Nach einer schnellen Dusche wählte ich, bekam auch eine Verbindung und hörte zunächst einen Fluch, denn wer immer an der Rezeption saß, war nicht eben erfreut darüber, dass er gestört wurde.
»Guten Morgen. Verbinden Sie mich mit Roxanne Hill.«
»Und wenn sie schläft«
»Tun Sie, was ich verlangt habe.«
»Ja, ja, schon gut.«
Wenig später hörte ich die Stimme der Moderatorin, und die klang alles andere als verschlafen.
»Sinclair hier.«
»Das hatte ich mir gedacht.«
»Wie geht es unserem Schützling?«
»Der schläft.«
»Dann hat er gute Nerven.«
»Ich habe dafür gesorgt. Er war einverstanden, noch einen Schluck mit mir zu trinken. Ich habe für uns eine Flasche Whisky besorgt. Dass ich so gut wie nichts zu mir nahm, hat er gar nicht bemerkt.
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