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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffnen. Was auch immer wir tun werden, sie werden uns nicht glauben. Wenn wir ihnen etwas schenken, um ihnen in ihrer Entwicklung zu helfen, werden sie es als Teufelswerk zurückweisen."
    Dao-Lin-H’ay ließ sich von ihrer Assistentin ein Glas Wasser reichen. Sie hatte plötzlich eine trockene Kehle. Die Eröffnung des Kommunikationstechnikers hatte sie erschüttert und ihr ihre Machtlosigkeit vor Augen geführt.
    „Dann können wir nichts tun", sagte sie.
    „Nein", bestätigte Khartrak-Oleimon-Ladart. „Was wir auch tun würden, man würde es uns nicht glauben. Zwischen unseren beiden Völkern besteht eine Kluft, die wir niemals überbrücken können."
    Dao-Lin-H’ay drehte sich um und ging zu einem Fenster. Ihre Augen waren weit geöffnet, aber sie sah nicht, was draußen vorging.
    Sie dachte an die junge Frau, die sie zu einem ehrenvollen Tod verurteilt hatte. Sie hatte es tun müssen. Die Ehre der Kartanin verlangte eine derartige Entscheidung, und doch machte sie sich Vorwürfe. Sie mußte daran denken, wie es der jungen Frau inmitten der Scoraner ergangen sein mochte.
    Es war nicht richtig! warf sie sich vor. In diesem Fall hättest du anders entscheiden müssen.
    Über der Fabrikmauer breiteten sich explosionsartig weiße Dämpfe aus. Dao-Lin-H’ay wurde auf sie aufmerksam, und sie bemerkte eine in rote Tücher gekleidete Gestalt, die mit weit ausgebreiteten Armen auf einem der Dächer stand und mit golden glänzenden Schwertern gestikulierte.
    Sie glaubte, daß es ein Priester war, der versuchte, mit einem religiösen Zeremoniell das vermeintlich Böse von Scora zu vertreiben.
    „Sie werden niemals eine Raumfahrt haben", sagte sie. „Der Weltraum wird ihnen verschlossen bleiben. Damit wird es auch keine Weiterentwicklung geben. Sie haben ihre Möglichkeiten bereits jetzt ausgeschöpft. Sie haben mit ihrer Entscheidung, die Hölle zwischen den Sternen zu suchen, ihren eigenen Untergang eingeleitet. Mir ist nie zuvor bewußt geworden, welche Bedeutung eine solche Entscheidung hat. Wenn wir ebenso gedacht hätten, wären wir nie nach Fornax gekommen."
    „Es ist wirklich eigenartig", sinnierte Jammur-Trahl-L'agyr. „Das bedeutet ja, daß die Entscheidung über unsere Entwicklung schon vor Jahrzehntausenden gefallen ist, als die ersten Grundformen unseres Glaubens entstanden."
    „Zu einer Zeit, als die Kartanin kaum mehr als Steinwerkzeuge hatten", fügte Jarmin-Vyn-H’ay hinzu. „Zu einer Zeit, als man noch nicht einmal das Rad kannte, öffnete sich uns mit dieser Entscheidung das Universum."
    „Laßt mich allein", befahl Dao-Lin-H’ay. „Ich spüre die Macht des Gottesgeschöpfs. Ich möchte mit ihm reden."
     
    4.
     
    Acht Stunden nach dem ersten Schuß auf die Fabrik endete der erste Angriff der Scoraner, und endlich wurde es ruhig unter der Energiekuppel.
    Die meisten Kartanin hatten unter dem ständigen Lärm der Detonationen und den pausenlosen Erschütterungen stark gelitten.
    Dao-Lin-H’ay spürte eine derartige Nervenanspannung, daß sie die Fabrik zumindest vorübergehend verlassen wollte. Sie startete zusammen mit dem Wissenschaftler Catman-Thar-Car in einem Raumjäger. Durch eine Strukturlücke verließen sie die Energiekuppel. Car lenkte die Maschine nach Westen. Dabei zeigte er schweigend nach Süden. Von dort her näherten sich sieben scoranische Maschinen. Die Protektorin sah es unter den Flügeln dieser Flugzeuge aufblitzen. Rauchspurgeschosse rasten an dem Raumjäger vorbei. Sie gab dem Wissenschaftler ein Zeichen, und dieser beschleunigte.
    Innerhalb von wenigen Sekunden fielen die primitiven Düsenjäger zurück.
    „Sie haben nur eine geringe Reichweite und können uns auf keinen Fall folgen", bemerkte Catman-Thar-Car.
    Die Protektorin lehnte sich zurück. Sie schloß die Augen. Als sie sie wieder öffnete, glitt der Raumjäger mit niedriger Geschwindigkeit über ein weites Wüstengebiet hinweg.
    „Das ist das Gebiet, das wir mit Hilfe unserer Satelliten beobachtet und untersucht haben", berichtete der Pilot. „In dieser Wüste müssen noch vor wenigen Jahren Hunderttausende gelebt haben. Einige verlassene Siedlungen geben Zeugnis davon. Eine über Jahre dauernde Dürre und Zerstörung der Umwelt haben dafür gesorgt, daß hier eine Wüste entstanden ist. Die Bewohner dieses Gebiets haben buchstäblich jeden Baum und jeden Strauch abgeholzt, um ihn zu verbrennen. Jetzt gibt es so gut wie keine Bewohner und keine Tiere mehr. Hier kann niemand mehr überleben."
    „Aber ihr

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