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1279 - Insel der Sternensöhne

Titel: 1279 - Insel der Sternensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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justiert."
    Jarmin-Vyn-H’ay spürte, wie sich ihm der Magen zusammenschnürte.
    „Warum verschwinden wir nicht? Wir haben mehr erreicht, als wir erhofft hatten."
    „Du hast recht." Sie deutete zu einigen großen Gebäuden hinüber. „Dort lagern die Tränen N'jalas, die sie erbeutet haben. Damit können wir die Hangare der MASURA bis obenhin füllen."
    „Wir werden uns holen, was uns gehört", entgegnete er. „Wir werden ihnen nicht eine Träne lassen."
    „Die Voraussetzungen sind geschaffen", sagte sie. „Die Terraner werden ihr blaues Wunder erleben, wenn wir angreifen. Ihre überlegene Technik wird ihnen nichts helfen."
    „Laß uns gehen", warnte der kampferfahrene Jarmin-Vyn. „Wir sind schon viel zu lange hier."
    „Ich will mir nur noch einige Tränen N'jalas holen."
    „Nein. Wir haben einige im Raumjäger. Das genügt."
    „Ich werde den Stützpunkt nicht verlassen, ohne mir einige Tränen eingesteckt zu haben."
    „Du gefährdest unseren gesamten Plan."
    „Du bist feige."
    „Du weißt, daß dieser Vorwurf ungerechtfertigt und beleidigend ist."
    Sie blickte ihn an, und er meinte, ihre Augen in der Dunkelheit aufleuchten zu sehen.
    „Verzeih mir, großer Held", spöttelte sie. „Ich weiß, daß du nicht feige bist. Dennoch wirst du mich nicht davon abbringen, eine Trophäe mitzunehmen."
    Sie lachte übermütig und eilte davon. Jarmin-Vyn-H’ay folgte ihr in einigem Abstand. Er sicherte ihren Weg nach allen Seiten und konnte die Protektorin buchstäblich in letzter Sekunde vor einem Roboter warnen, der hinter einem Gebäude verborgen stand.
    „Du bist zu siegessicher", tadelte er sie. „Du unterschätzt die Terraner. Das solltest du nicht tun."
    Sie spürten eine leichte Erschütterung des Bodens und reagierten beide augenblicklich.
    Der Roboter glitt aus seiner Deckung hervor, und ein Energiestrahl zuckte auf sie zu. Er tauchte sie und ihre Umgebung in blendend helles Licht, während sie ungemein geschmeidig zur Seite schnellten, sich im nächsten Moment über die Schultern hinweg über den Boden rollten und das Feuer erwiderten. Sie sahen, daß ihre Energiestrahlen die Kampfmaschine erreichten, die über keinen Abwehrschirm verfügte, und ihr den Kopf von den Schultern rissen. Dann schnellten sie sich auch schon hinter eine Mauer und flüchteten in ihrer Deckung bis zu einem der Lagerhäuser. Sie hatten es kaum erreicht, als überall Scheinwerfer aufflammten und die Dunkelheit zurücktrieben. Sie schalteten ihre Flugaggregate ein und glitten dicht über den Boden hinweg ins Unterholz am Rand des Stützpunkts. Hinter ihnen heulten die Alarmsirenen auf.
    „Nur nicht in Richtung Raumjäger fliegen", rief er ihr zu. „Weg vom Meer."
    „Im Gegenteil", widersprach sie. „Ich kann ihre Gedanken erfassen. Sie wissen nicht, wer wir sind, aber sie kennen alle Verstecke in der Nähe des Stützpunkts. Sie hätten uns innerhalb weniger Minuten."
    „Wohin dann?" fragte er.
    „Aufs Meer hinaus. Komm." Unsicher folgte er ihr. Er konnte sich nicht vorstellen, daß sie ihren Verfolgern ausgerechnet auf dem Meer entkommen konnten.
    „Schließ den Helm", befahl sie ihm, als sie etwa hundert Meter auf die Wasserfläche hinausgeflogen waren. Er sah, daß Dutzende von Flugobjekten der unterschiedlichsten Art über dem Raumhafen aufstiegen und ausschwärmten.
    Er schloß seinen Helm und seinen Kampfanzug, und dann tauchte er zusammen mit ihr unter. Das St.-Elms-Meer war überall in diesem Bereich so flach, daß die Seevögel darin stehen konnten. Doch die Protektorin fand einen Graben, der nahezu hundert Meter tief war. Sie hatten die Gedanken einer jungen Frau aufgefangen, die diesen Graben kannte, und die bereits in ihm getaucht hatte. So hatte sie auch von einer kleinen Grotte erfahren, die sich in etwa vierzig Meter Tiefe befand. In diese zog sie sich nun mit Jarmin-Vyn zurück.
    Sie bedeutete ihm zu schweigen.
    Einige Minuten verstrichen, und sie glaubte bereits, daß die größte Gefahr vorbei war, da wurde sie auf die Gedanken einer Frau aufmerksam, die mit Hilfe der Tränen N'jalas telepathische Kräfte gewinnen wollte. Erschrocken fuhr sie zusammen.
    Plötzlich war sie durchaus nicht mehr sicher, daß sie ungeschoren davonkommen würde.
     
    *
     
    Leila Terra war guter Dinge. Die Ankunft der Hanse-Flotte stand unmittelbar bevor, die in Fornax operierenden Einheiten suchten nach den Paratau-Dieben, und von dem aufdringlichen und eigenwilligen Galaktikum-Vertreter Zrec-Kkeer hatte sie schon eine

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