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128 - Tod dem Satan!

128 - Tod dem Satan!

Titel: 128 - Tod dem Satan! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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doch nachsehen, wo er so lange bleibt. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.«
    Ich jagte die Stufen hinunter. »Cruv!« Er mußte mich hören. Meine Stimme hallte laut durch das Gewölbe, aber der Gnom antwortete nicht. Das brachte meine Nerven zum Vibrieren.
    Zu gut erinnerte ich mich noch daran, wie wir Cruvs Freundin Tuvvana verloren hatten. Der dämonische Hexenjäger Stockard Ross hatte sie getötet und hatte dann selbst sein Leben verloren. Aber das machte Tuvvana nicht mehr lebendig.
    Cruv hatte unter diesem schmerzlichen Verlust sehr gelitten, und er war immer noch hin und wieder sehr ernst und in sich gekehrt. Sollten wir nun auch ihn verlieren?
    Dieser schreckliche Gedanke jagte mir eisige Schauer über den Rücken, und ich lief, so schnell ich konnte.
    Als ich in den Raum gelangte, in dem sich der Höllenschlund befand, sah ich den häßlichen Gnom, und der Kleine war nicht allein.
    Er kämpfte mit einem Teufel!
    ***
    Das Höllenwesen hatte eine stark gerötete Haut, und stumpfe Hörner ragten aus seiner Stirn. Ein schlanker, junger Teufel mit langen Fingernägeln.
    Cruv hatte seine Melone verloren. Sie lag auf dem Boden und wippte noch. Sein häßliches Gesicht wies einen roten Kratzer auf. Er kämpfte mit dem Ebenholzstock, ließ ihn wirbeln und schlug immer wieder blitzartig mit dem massiven Silberknauf zu.
    Er brachte einige Körpertreffer an, und in diesem Augenblick landete der Knauf auf dem Schädel seines Gegners.
    Der Teufel wankte. Cruv erkannte seine Chance mit sicherem Auge und fällte den Höllenfeind mit einem zweiten Schlag.
    Ich hatte bisher nicht eingreifen können, denn die Kämpfenden waren ständig in Bewegung gewesen, so daß ich mit einem überhasteten Schuß den Freund hätte treffen können.
    Nun war es nicht mehr nötig, mich einzumischen. Der Gnom hatte den Gegner allein geschafft, und er wollte ihm auch noch den Rest geben. Seine Hand packte den Silberknauf und drehte ihn.
    Ein metallisches Klicken war zu hören, und aus dem harmlos aussehenden Stock wurde ein gefährlicher Dreizack. Die magisch geladenen Spitzen schnellten unten heraus und richteten sich gegen die nackte Brust des jungen Teufels, der noch nicht so kampferfahren war wie Cruv.
    Und er würde es auch nicht mehr werden, derm der Gnom würde ihn jetzt töten!
    »Nicht«, zischte das Höllenwesen.
    Cruv zögerte.
    Ich trat neben ihn.
    »Ich bin ein Bote«, beeilte sich der schwer angeschlagene Gehörnte zu sagen.
    Cruv nahm die scharfen Spitzen nicht von der Brust des Feindes.
    »Loxagon schickt mich!« behauptete das Höllenwesen.
    Ich bekam Sodbrennen. Schon wieder Loxagon. Der verfluchte Teufelssohn wurde immer rühriger - und wir hatten das indirekt auf dem Gewissen, denn wir hatten ihn aus seinem Zeitgrab befreit, in dem er gelegen hatte.
    Kein Schaden ohne Nutzen, sagt man.
    Nun, der Schaden war Loxagons Rückkehr, der Nutzen, daß wir den Namen des Höllenschwerts erfahren hatten, wodurch es uns gelang, diese starke Waffe enger an uns zu binden.
    Bevor wir Shavenaars Namen kannten, hätte ich das Höllenschwert nicht gefahrlos berühren können. Jetzt war dies möglich, und die schwarze Waffe hatte mir bereits wertvolle Dienste geleistet.
    Aber in letzter Zeit rechnete sich Loxagon große Chancen aus, das Höllenschwert wiederzubekommen, denn Mr. Silver war verschollen, vielleicht sogar tot, und die Waffe befand sich in meinem Besitz.
    Ich war nur ein Mensch. Mit mir mußte Loxagon fertig werden, so dachte er, und er hatte auch schon versucht, mir Shavenaar wegzunehmen, aber es war ihm nicht gelungen.
    Und nun entstieg dem brennenden Schlund ein Höllenbote und behauptete, Loxagon hätte ihn geschickt - mit einer Nachricht, wie er keuchend hinzufügte, für Tony Ballard. Cruv und ich wechselten einen raschen Blick.
    Der Gnom stieß nicht zu. Er wollte die Botschaft hören, die der Gehörnte für mich hatte.
    Ich schob den Colt Diamondback in die Schulterhalfter, brauchte den Revolver nicht, denn Cruv hatte den Teufel gut unter Kontrolle, »Hast du einen Namen?« fragte ich.
    »Ich heiße Towo«, antwortete das Höllenwesen.
    »Ich bin Tony Ballard. Was für eine Botschaft hast du für mich?«
    »Ich soll dich zu Loxagon führen«, sagte Towo, »Du sollst mich in die Hölle bringen? Loxagon muß verrückt sein, wenn er denkt, daß ich dich begleite.«
    »Dein Freund befindet sich in seiner Gewalt«, sagte Towo.
    Mein Herz übersprang einen Schlag. »Mr. Silver? Er lebt?« Ich schrie es förmlich heraus.

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