128 - Tod dem Satan!
den Speer seiner Verbündeten.«
Wie lange dauert es, vom Höllenschwert ein Duplikat anzufertigen? durchfuhr es meinen Kopf, Zu lange, gab ich mir auch gleich die Antwort.
Außerdem hätte Loxagon sofort gemerkt, daß es sich nicht um »seine« Waffe handelte, »Das Schwert befindet sich in meinem Haus«, sagte ich, »Ich muß es erst holen.«
Towo nickte, »Ich warte hier auf dich.«
»Tony! Cruv!« sagte plötzlich jemand hinter uns. Towo zuckte zusammen.
Ich wandte mich um und sah Tucker Peckinpah. Der Industrielle schaute den Teufel, seinen Leibwächter und mich überrascht an.
»Was geht hier vor?« wollte er wissen.
Cruv holte seine Melone und setzte sie auf. Dann trat er wieder vor den Höllenboten, während ich mich zu Peckinpah begab und ihn informierte.
»Ich hole das Schwert«, sagte ich zu Towo und verließ mit dem Industriellen das unterirdische Gewölbe.
»Haben Sie wirklich vor, mit diesem Teufel in die Hölle zu gehen?« fragte der Industrielle mit kummervoller Miene. »Ich muß, Partner,«
Tucker Peckinpah rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Sie liefern sich diesem Teufelssohn ja geradezu aus.«
»Haben Sie einen besseren Vorschlag, wie wir Mr. Silver helfen können?« fragte ich.
»Nein«, mußte der Industrielle zugeben. »Hören Sie, Tony, gehen Sie wenigstens nicht allein. Nehmen Sie ein paar Freunde mit. Sie werden sie bitter nötig haben.«
»Loxagon verlangt, daß ich allein komme.«
»Der kann doch verlangen, was er will!« brauste Peckinpah auf. »Ich mache mir große Sorgen um Sie, Tony.«
»Unkraut vergeht nicht, Partner.«
»Das habe ich schon oft von Ihnen gehört.«
»Hat es bisher nicht immer gestimmt?« fragte ich. »Ich komme wieder, Partner. Mit Mr. Silver, Und, wenn wir Glück haben, sogar mit dem Höllenschwert und der erfreulichen Nachricht, daß Loxagon nicht mehr lebt.«
»Sie könnten wenigstens Boram mitnehmen. Er ist imstande, sich unsichtbar zu machen.«
»Wie Sie wissen, war Loxagons Mutter eine Schakalin«, sagte ich. »Von ihr hat der Teufelssohn eine feine Nase geerbt. Er könnte den unsichtbaren Nessel-Yampir wittern und in seiner Wut das tun, was es zu verhindern gilt.«
»Ich warte hier auf Ihre Rückkehr.«
»Aus der Hölle?«
Peckinpah schüttelte den Kopf. »Von Paddington.«
Ich verließ die Abtei, lief ein paar Schritte durch den strömenden Regen und stieg in meinen Rover.
***
Als ich zu Hause eintraf, war Vicky nicht mehr daheim. Boram hütete das Haus. Ich erzählte der hellgrauen Dampf gestalt, was sich in der Abtei ereignet hatte, und auch Boram meldete mit hohler, rasselnder Stimme Bedenken an, Ich schaltete die magische Sicherung des Tresors aus, drehte die Zahlenkombination und öffnete die dicke Stahltür. Shavenaar steckte in einer Lederscheide.
Ich hängte mir das Schwert auf den Rücken, der Griff, der zwei Händen Platz bot, ragte mir über die linke Schulter. Nachdem ich den Safe geschlossen hatte, sagte ich zu Boram, er solle Vicky nicht verraten, wohin ich mich begeben würde.
Auch der Nessel-Vampir war der Ansicht, ich sollte nicht allein in die Hölle gehen.
»Laß mich dich begleiten, Herr.«
»Ich würde dich sehr gern mitnehmen, aber es geht nicht.«
Boram ließ den Kopf hängen, als würde er jetzt schon um mich trauern.
Ich hob die Hand, »Kein Wort zu Vicky. Ich verlasse mich auf dich.«
Der Nessel-Vampir nickte. Rasch kehrte ich zu meinem Wagen zurück. Der Regen hatte an Heftigkeit zugenommen. Große Tropfen prasselten auf das Autodach, und als ich losfuhr, rauschten die Reifen über die spiegelnde Fahrbahn.
Die Wachen kontrollierten mich wieder, mit derselben Gewissenhaftigkeit. Als ich dann die Abtei betrat, musterte mich Tucker Peckinpah neugierig.
»Haben Sie Boram mitgebracht?«
»Sehen Sie ihn?«
»Das hat nichts zu besagen.«
»Boram blieb zu Hause.«
»Hoffentlich haben Sie diese Entscheidung nicht schon bald zu bereuen«, seufzte der Industrielle.
Er begleitete mich hinunter. Nichts hatte sich geändert. Cruv stand immer noch mit dem Dreizack vor dem Höllenboten. Mein Atem ging etwas schwerer, und ich gebe zu, daß ich ein verdammt mulmiges Gefühl hatte, als ich meinen Blick auf den roten Höllenschlund richtete.
Genaugenommen konnte alles, von Anfang an, darauf ausgerichtet worden sein, mich in die Falle zu locken. Man schickte einen nicht allzu kräftigen Teufel, dem ich mich überlegen fühlen mußte, und der tischte mir die große Lüge auf - und
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