128 - Tod dem Satan!
schloß er seine Rechtfertigung. »Er starb durch mein Schwert.« Sie glaubten ihm nicht, da nützten alle Beteuerungen nichts. Er erklärte sich sogar bereit, ihnen die Leiche des Diebes zu zeigen, doch davon wollten sie nichts wissen.
Sie hatten den Dieb ja bereits.
»Wer uns bestiehlt«, sagte der Anführer der Knochenreiter, »muß sterben!« Er richtete sich im Sattel auf, seine Gelenke knarrten. »Wohin du auch geritten wärst, du wärest uns nicht entkommen. In der ganzen Hölle hätte es keinen Zufluchtsort für dich gegeben.«
»Ihr dürft mich nicht aufhalten. Ich bin zu Asmodis unterwegs.«
»Das interessiert uns nicht!«
»Ich habe eine wichtige Nachricht für den Fürsten der Hölle«, schrie Cilo. »Ihr müßt mir glauben! Asmodis’ Leben ist in Gefahr! Laßt mich reiten!«
»Du reitest nur noch zu den Toten«, sagte der Anführer der Geisterreiter gnadenlos. »Los! Packt ihn! Setzt ihn aufs Pferd! Hängt ihn auf!«
Vier Skelette sprangen von ihren Knochentieren. Cilo zog sein Schwert und den Dolch, Er drehte sieh langsam im Kreis. »Ich weiß, wie man euch vernichtet!« schrie er aufgewühlt. »Wer mir in die Nähe kommt, verliert seinen verdammten Knochenschädel!«
Der Anführer griff zur Peitsche. Einen Augenblick später schnitt sie auf Cilo zu. Sie erzeugte ein häßliches Pfeifen, klatschte gegen das Handgelenk des Kriegers, wand sich darum und biß so schmerzhaft wie eine Schlange zu.
Die Glut nahm Cilo die Kraft. Als sich die Peitsche mit einem harten Ruck spannte, verlor er das Schwert, Er heulte seine Wut heraus, setzte den Dolch an und wollte die glühende Peitsche durchschneiden, aber sie war so widerstandsfähig wie ein Drahtseil. Die scharfe Klinge ratschte wirkungslos darüber.
Nun stürzten sich die Knochenmänner auf ihn. Es fiel ihnen nicht schwer, ihn zu überwältigen. Ihr Griff war schmerzhaft hart, und jeder einzelne von ihnen war kräftiger als er.
»Ihr dürfte mich nicht aufhängen!« brüllte Cilo, als sie ihn zu einem Baum schleppten. Keinen Schritt ging er mit ihnen. Seine Füße schleiften über den Boden. »Das dürft ihr nicht tun! Das wird euch Asmodis nie verzeihen! Ich muß den Höllenfürsten warnen!«
Sie banden ihm die Hände auf den Rücken, und einer der Knochenmänner warf seine Peitsche über den Ast, der waagerecht über Cilo hinwegragte.
»Begreift ihr denn nicht?« schrie Cilo. »Asmodis ist in Gefahr!«
»Asmodis weiß sich zu schützen.«
Schon wartete die Schlinge auf Cilo.
»Aufs Pferd mit ihm!« befahl der Anführer der Geisterreiter. »Du wolltest dieses Tier haben. Wir leihen es dir für deinen allerletzten Ritt!«
Cilo hörte nicht auf zu beteuern, daß er ihnen das Pferd nicht gestohlen habe. »Ihr hängt einen Unschuldigen!«
Sie streiften ihm die Schlinge über den Kopf, und Cilo blieb nichts anderes übrig, als mit seinem Leben abzuschließen.
***
Loxagon hatte den Ex-Dämon erneut in Ketten gelegt, doch diesmal hatte er sie magisch gehärtet, damit sie der Hüne nicht noch einmal sprengen konnte.
Versucht hatte es der Ex-Dämon bereits, doch ihm war kein Erfolg beschieden gewesen.
Corona, die schöne schwarzhaarige Rebellin, mied Mr. Silvers Nähe. Solange sich Mr. Silver nicht an seine Vergangenheit erinnern konnte, hatte zwischen ihm und dem Mädchen eine Freundschaft bestanden, doch inzwischen hatte die Erinnerung sie getrennt, die Freundschaft gab es nicht mehr.
Loxagon, dem man ansah, wie kriegerisch er war, betrat die Höhle. Corona blieb draußen. Sie saß auf dem Boden und wartete, brütete dumpf vor sich hin.
»Es sieht nicht gut für dich aus, Mr. Silver«, sagte der Teufelssohn und richtete den Speer des Hasses gegen die breite, muskulöse Brust des Hünen. »Die Frist neigt sich allmählich dem Ende zu.«
»Tony Ballard wird kommen!« sagte der Ex-Dämon zuversichtlich.
»Du verläßt dich auf ihn?«
»Das kann ich. Er läßt mich nicht im Stich. Er wird dir das Höllenschwert bringen. Vorausgesetzt, dein Bote konnte ihn erreichen.«
Loxagon grinste. »Du willst dir eine Hintertür schaffen. Wenn Tony Ballard nicht kommt, blieb Towo irgendwo auf der Strecke. So versuchst du es doch zu drehen, nicht wahr?«
»Wäre das denn so unmöglich? Auf dem Weg von hier nach drüben kann Towo vielen Gefahren zum Opfer fallen.«
»Er ist ein schneller, aufmerksamer Teufel. Ich bin sicher, daß er durchkam. Nicht so sicher bin ich allerdings, daß Tony Ballard meinen Boten unbehelligt läßt. Er könnte ihn für einen
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