128 - Tod dem Satan!
Gürtel zu ziehen.
Cruv war nur einen Augenblick unachtsam. Da rutschte auch sein linker Fuß ab, und er fiel…
***
Er hatte keinen Vorteil davon, wenn er sich beeilte, dennoch lief Towo den Fluß hinauf, als wäre es ihm sehr wichtig, Mr. Silvers Leben zu retten.
Er schaute über den Fluß und sah die Stelle, wo die Schlangenwesen das Floß ins Wasser gesetzt hatten. Sie waren alle verschwunden, befanden sich wieder in ihrem Dorf.
Wenn Gamm gewußt hätte, daß Lykea nicht bekommen hatte, was er ihr schickte, hätte er seine Männer hinter Towo und Tony Ballard hergejagt.
Es war gut, daß Gamm nicht allwissend war.
Towo folgte dem Verlauf des Flusses zeitweise trabend, dann wieder schnell gehend. Er bemühte sich, vorsichtig zu sein. Eine Waffe hätte ihm mehr Zuversicht verliehen, daß er ohne Schwierigkeiten durchkommen würde, aber er besaß keine.
Er war kein besonders guter Kämpfer. Sogar Cruv hatte ihn geradezu mühelos besiegt. Towo war kein besonderer Teufel. Er hatte keine Vorzüge, war niemandem nützlich.
Er lebte einfach und trachtete, allen Gefahren tunlichst aus dem Weg zu gehen. Sein Lebensbereich war sehr klein, und er verließ ihn nur ganz selten.
Er wäre nie in dieser Abtei erschienen, wenn Loxagon es ihm nicht befohlen hätte Towo hatte Angst vor dem Teufelssohn, und er beneidete ihn um seine Stärke.
Sein Leben hätte anders ausgesehen, wenn er nur halb so stark wie Loxagon gewesen wäre, doch so viel Kraft würde er niemals erlangen. Damit mußte er sich abfinden.
in einem der Büsche, an denen er vorbeihastete, raschelte es laut. Towo stieß die Luft ächzend aus und forcierte sein Tempo. Was war das gewesen? Ein Tier? Ein Schlangenwesen?
Hatten mehrere von Gamms Männern den Fluß überquert?
Towo blickte zurück. Niemand war zu sehen. Dennoch war er sicher, daß sich jemand an seine Fersen geheftet hatte!
***
Ich sprang auf eine glatte Felsplatte, die von kristallklarem Wasser überflutet wurde. Von hier führten Steinstufen hinter den Wasserfall.
Lebte die Wasserdämonin nicht unter, sondern hinter dem Wasserfall? Ich stieg die Stufen hinauf und erreichte einen dünnen Felsensteg. Schwarzes Moos wuchs auf den Steinen, und alles mögliche Getier nahm vor mir Reißaus.
Es verschwand in Hunderten von Rissen, Mulden und Vertiefungen. Alles hier war von Nässe beherrscht. Wenn man sich wohlfühlen wollte, mußte man ein Fisch sein, Oder eine Wasserdämonin!
Der Felsensteg führte zu einem großen Höhleneingang, der sich ungefähr in der Mitte des Wasserfalls befand. Hinter mir war die tosende weiße Wand, durch die ich nicht sehen konnte, und vor mir breitete sich eine Höhle aus, wie ich sie noch nie gesehen hatte.
Dampf und glitzerndes Eis harmonierten dort drinnen, als gehörten sie zusammen.
Magie, dachte ich, und im selben Moment sah ich die Wasserdämonin. Sie sah seltsam aus, gar nicht wie ein Wesen, vor dem man Angst haben mußte.
Aber sie war bestimmt gefährlicher, als sie aussah. Drei Beine hatte sie und einen unförmigen Körper, in dem sich kein einziger Knochen befand - kein Rückgrat, überhaupt nichts. Dennoch vermochte sie sich aufrecht zu halten.
Sie bestand eigentlich nur aus einer durchsichtigen Haut, die wie mit Wasser gefüllt war. Diese Flüssigkeit mußte irgend etwas Besonderes sein. Sie hielt Lykea am Leben, mit ihrer Hilfe verdaute sie wahrscheinlich auch.
Wo war Cruv? Ihn konnte ich nicht sehen. Mir wäre bedeutend wohler gewesen, wenn ich ihn irgendwo in dieser Eishöhle entdeckt hätte.
Die Wasserdämonin wandte mir ihren Rücken zu. Oder war das ihre Vorderseite?
Nur die Stellung ihrer Füße verriet mir, daß ich ihren Rücken sah. Irgend etwas lenkte ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Lykea kam mir vor wie eine Katze, die vor einem Mauseloch sitzt.
Die Maus mußte Cruv sein!
War es ihm gelungen, sich zu verkriechen? Dampf stieg in einen Eiskamin, und kurz darauf sah ich den Gnom. Er lebt noch! schrie es in mir. Dem Himmel sei Dank.
Himmel… Gott, wie weit waren wir davon entfernt! Schließlich befanden wir uns in der Hölle.
Cruv fiel der Wasserdämonin direkt vor die Füße. Mir schnürte es die Kehle zu, denn nun würde den Kleinen das Schicksal ereilen, das Gamm Towo und mir zugedacht hatte.
Der Gnom schnellte auf dem Boden herum und versuchte seinen Stock aus dem Gürtel zu ziehen.
Ich stürmte los… und prallte in vollem Lauf gegen eine unsichtbare, verdammt harte Wand. Es hatte den Anschein, als wäre die Höhle der
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