128 - Tod dem Satan!
Wasserdämonin mit Panzerglas abgeschirmt.
Mir war, als hätte ich einen Faustschlag mitten ins Gesicht bekommen. Vielleicht war mein Nasenbein angeknackst, und es war auch möglich, daß meine Vorderzähne wackelten.
Ich mußte der Höhle den Schaufenstercharakter nehmen, mußte hinein. Die magische Sperre, die mich nicht durchließ, konnte für Shavenaar kein Problem sein.
Ich riß das Höilenschwert aus der Lederscheide und hieb damit zu. Ein lautes Klirren war die Folge, und dann hielt mich nichts mehr auf.
Mit dem tosenden Lärm kam ich in die dampfende Eishöhle. Lykea fuhr herum, Cruv interessierte sie nicht mehr. Jetzt wollte sie mich fressen, den Mann mit dem gekrönten Schwert.
Cruv rappelte sich hoch. Meine Freude darüber, daß er noch lebte, war unbeschreiblich. Ich bedeutete ihm, die Wasserdämonin mir zu überlassen.
Lykea patschte mit ihren drei Füßen auf mich zu. Mit einer unverhofften Armbewegung schleuderte sie mir ihre geballte Faust entgegen. Ihr Arm wurde doppelt so lang.
Damit überraschte sie mich. Ich hatte nicht angenommen, daß ich mich bereits in ihrer Reichweite befand. Die Faust traf mich wie ein großer Boxhandschuh.
Ich flog zurück und knallte gegen einen Eiszapfen. Er brach, und ich landete auf dem Boden. Ich sah Lykea auf mich zueilen. Sie bewegte sich eigenartig, aber trotz ihrer Plumpheit war sie nicht langsam.
Mit einer Rolle rückwärts kam ich auf die Beine, und noch einmal konnte mich Lykea nicht überrumpeln. Diesmal reagierte ich auf ihre Attacke richtig.
Als ihre Faust auf mich zuschoß, schwang ich Shavenaar hoch, sprang zur Seite und drehte mich. Im nächsten Moment surrte die Klinge nach unten und trennte der Wasserdämonin den Arm ab.
Eine Fontäne dieser glasklaren Flüssigkeit schoß heraus, und ich achtete darauf, davon nichts abzubekommen. Mit einer rasanten Vierteldrehung wandte ich mich der Dämonin wieder zu.
Shavenaar machte die Drehung mit und trennte Lykeas Kopf vom Rumpf. Ein übelriechender Vernichtungsprozeß setzte ein. Die Haut warf Blasen, brodelte, beißende Dämpfe stiegen davon hoch.
Cruv humpelte mir, auf seinen Stock gestützt, entgegen. »Ich würde sagen, du hast dich postwendend revanchiert«, bemerkte er, »Bist du in Ordnung?«
»Ein Schmerz in der Hüfte, Ich freue mich über ihn.«
»Seit wann bist du ein Masochist?«
»Besser, ihn zu spüren, als tot zu sein«, erwiderte der Gnom grinsend.
»Da hast du allerdings recht.«
»Wo ist Towo?«
»Ich habe ihn vorausgeschickt, damit er Loxagon hinhält.«
»Du vertraust ihm?«
»Habe ich eine andere Wahl?«
»Kennst du den Weg zu Loxagon?« fragte Cruv.
»Einfach den Fluß entlang.«
»Und am Donnerstag scharf links abbiegen.«
Ich grinste. »Freut mich, daß du deinen Humor wiederhast.«
»Als ich der Wasserdämonin vorhin vor die Füße fiel, verging mir das Lachen.«
»Mir auch«, sagte ich und verließ mit dem Gnom die Höhle. Das Eis, von Lykea geschaffen, schmolz. Wasser rann in kleinen Bächen aus der Höhle.
Cruv mußte vor mir an den Felsen hochklettern. Wenn er abzurutschen drohte, hielt ich ihn fest, wenn er nicht weiterkonnte, weil Arme oder Beine zu kurz waren, schob oder drückte ich ihn hoch, und so erreichten wir beide das Plateau neben dem Wasserfall.
Cruv blickte sich um und schluckte. »Kaum zu fassen, daß ich da hinuntergestürzt bin und trotzdem noch lebe,«
»Hör mal. Kleiner, so leicht bist du doch nicht zu schaffen«, sagte ich lächelnd. »Und jetzt komm - wir müssen uns beeilen.«
***
Inzwischen wußte Towo, was hinter ihm her war: eine Raubkatze! Schwarz wie die Nacht, mit furchterregenden gelben Augen. Zweimal hatte sie sich kurz gezeigt, und ihr feindseliges Knurren war ihm durch Mark und Bein gegangen.
Zu fliehen hatte keinen Sinn, denn die Raubkatze war auf jeden Fall schneller als Towo. Wenn er nicht wollte, daß sie ihm in den Rücken fiel, mußte er sich stellen.
Da es sich um ein verhältnismäßig junges Tier handelte, traute er sich einen Sieg zu, jedoch nicht ohne Waffe. Während die Raubkatze fauchend und knurrend durch das Unterholz schlich, suchte Towo nach einem geeigneten Stein, der in die Gabel des handlichen Astes paßte, den er gefunden hatte.
Er entdeckte einen solchen Stein und befestigte ihn mit jungen Schlinggewächsen.
Nun besaß er eine Axt. Er vollführte einige Hackbewegungen, um zu prüfen, ob der Stein festsaß und im Ernstfall nicht davonflog, dann lehnte er sich gegen einen Felsen und wartete auf den
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