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1280 - Der Engel und sein Henker

1280 - Der Engel und sein Henker

Titel: 1280 - Der Engel und sein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Typen waren voll erwischt worden von der Maschinerie des Schreckens.
    »Ist dir jetzt klar, in was du da hineingeraten bist?«, fragte ich Craig Logan leise.
    Der Mann hob die Schultern. »Er ist tot, nicht?«, fragte er dann. »Es sieht so aus.«
    »Und… und… sein Mörder?«
    Ich deutete auf die Wand. Dorthin hatte sich der Henker wieder zurückgezogen, aber es hatte eine Veränderung bei ihm gegeben. Das verdammte Beil war an einer Seite blutig geworden, aber der Henker bewegte es nicht. Er hatte es über seine Schulter gelegt, und wir sahen auch, dass er grinste.
    Sein Maul hatte sich noch mehr in die Breite gezogen. Er hatte seine Aufgabe in Angriff genommen und einen der Gegner erledigt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er sich auch einen zweiten oder dritten vornehmen würde.
    »Ich denke, wir sollten von hier verschwinden, Logan. Du erreichst nichts. Der Henker ist immer stärker. Je länger du dich hier aufhältst, umso größer ist die Möglichkeit, von ihm ebenfalls erwischt zu werden. Willst du das?«
    »Ich will meinen Bruder rächen!«
    »Das ist Unsinn. Du solltest…«
    Ich hatte ihn mit meiner Antwort auf dem falschen Fuß erwischt. »Es ist mir verdammt egal, was du denkst oder nicht. Und auch der Henker kümmert mich nicht. Ich werde euch erschießen und dann von hier verschwinden. Ist das klar?«
    Das war uns klar, aber wir sahen es nicht ein, und Lavinia Kent flüsterte: »Sie machen einen Fehler, Logan. Der Henker wird keine Ruhe geben.. Sie werden ebenfalls zu einem Opfer werden.«
    Logan dachte einen Moment nach. Er zeigte sich schon verunsichert, denn was hier ablief, war unbegreiflich. So etwas stellte man sich nicht mal in seinen kühnsten Albträumen vor. Er konnte auch nicht ruhig bleiben. Sein Blick wechselte zwischen dem Toten und der Wand hin und her, und natürlich sah er das Gleiche wie wir.
    Der Henker verschwand!
    Er tauchte weg. Er zog sich zurück. Die Wand saugte ihn auf, und seine Konturen verblassten dabei immer mehr. Schließlich war nur noch die normale Wand zu sehen und sonst nichts mehr. Der unheimliche Henker war nur Erinnerung.
    Wir alle erlebten diesen unheimlichen Vorgang. Auch Fatty glotzte hin. Er war zu einem Nervenbündel geworden. Auf irgendeine Weise musste er sich Erleichterung verschaffen und fing gellend an zu lachen. Er schüttelte dabei den Kopf wie ein Kasper. Immer wieder deutete er nach vorn auf die Wand und suchte dort den Henker.
    Die Lage spitzte sich zu. Das spürte ich deutlich. Damit stand ich nicht allein, auch bei Lavinia Kent war dies der Fall. Sie hatte sich verkrampft, und ihre Blicke sprachen Bände.
    Ich überlegte, ob ich Logan angreifen sollte, der nicht mehr Herr der Lage war, es aber nicht zugeben wollte und eine zweite Waffe gezogen hatte. Es war meine Beretta, die er in der linken Hand hielt und auf Lavinia zielte. Den Revolver hatte er auf mich gerichtet. Die Wand interessierte ihn nicht mehr. Aber Fattys hysterisches Gelächter machte ihn wild.
    »Hör endlich auf!«, brüllte er ihn an.
    Fatty lachte weiter!
    »Halt die Schnauze, verdammt! Ich kann es nicht mehr hören!«
    Fattys Lachen verstummte tatsächlich. Er atmete noch mal scharf ein und drückte seinen Kopf zurück. »Er ist weg!«, flüsterte er dabei. »Er ist verschwunden. Ehrlich. Und Richie ist tot. Was soll das? Wie kann das sein? Wie hat man ihn denn umgebracht? Wer hat das getan? Ein Geist?«
    »Wir ziehen es trotzdem durch«, erklärte Craig Logan.
    Fatty verschluckte sich fast. Er rieb seine feuchten Hände an der Kleidung ab. »Äh - was denn?«
    »Wir müssen ihn und sie loswerden. Das bin ich meinem Bruder schuldig, verdammt!«
    Ich hatte mich bisher zurückgehalten, weil ich kein Öl ins Feuer kippen wollte. Jetzt sah ich den Zeitpunkt gekommen, doch einzugreifen, und ich nickte den beiden Männern zu.
    »Sperrt einen Moment eure Ohren auf und hört zu. Es ist wichtig. Ihr habt gesehen, wozu der Henker fähig ist. Ihr habt erlebt, dass er töten kann. Er ist kein Mensch, versteht ihr? Es ist eine tödliche Botschaft aus dem Jenseits. Er ist nicht zu begreifen, aber es gibt ihn, und er hat seine Zeichen gesetzt. Ob dein Bruder noch lebt oder tot ist, weiß niemand, Logan. Aber ich gebe dir einen Rat. Verschwindet so schnell wie möglich. Haut einfach ab. Du musst weg, verstehst du. Nimm deinen Kumpel mit. Nehmt die Beine in die Hände und lauft so schnell wie möglich. Einen anderen Ratschlag kann ich euch nicht geben…«
    Plötzlich konnte Logan wieder

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